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Trump hat bereits begonnen, die Nato zu schwächen

11.02.2024 • 20:47 Uhr
Donald Trump<span class="copyright">Joseph Prezioso / AFP</span>
Donald TrumpJoseph Prezioso / AFP

Dass Trump infrage stellt, dass die USA ein europäisches Nato-Land, das von Russland angegriffen wird, verteidigen würden, wird man in Moskau nicht gerade als Abschreckung auffassen.

Strenge Rechnung bewahre, sagt der Volksmund, die Freundschaft. Dass die USA von den Nato-Partnern in Europa fordern, sie müssten, wie vereinbart, zwei Prozent ihres BIP für Rüstung ausgeben und sich nicht darauf verlassen, dass die USA auf ewig die finanzielle Hauptlast tragen, ist nachvollziehbar. Auch wenn die Forderung von Donald Trump kommt.

Neu ist, mit welcher Drohung die Forderung verknüpft wird: Er würde, so sagte Trump, säumige Nato-Partner nicht verteidigen, sollte Putin sie militärisch angreifen; er würde Russland „ermutigen zu tun, was immer sie wollen“; jenes Russland, dessen Truppen, wie man weiß, ganze Landstriche verwüsten, foltern, massakrieren. Auf Nicht-Nato-Mitglieder, die gar nichts beitragen, kam er gar nicht erst zu sprechen.

Mag sein, dass Trump seine Worte nur als – einigermaßen geschmacklose – „Verhandlungstaktik“ gegenüber seinen Partnern betrachtet. Und wenn nicht? Putin tut alles, was ihm möglich oder lohnend erscheint. Trumps Ankündigung kann man schwerlich als Abschreckung verstehen. Die Europäer werden diesen Part selbst übernehmen müssen.