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Nach Funkensturz in Gaschurn: Jetzt redet der Funkenzunft-Obmann

19.02.2024 • 16:40 Uhr
Simon Felder ist Obmann der Funkenzunft Gaschurn und war dabei, als der Funken kippte. <span class="copyright">NEUE/SCHAD/FELDER</span><span class="copyright"></span>
Simon Felder ist Obmann der Funkenzunft Gaschurn und war dabei, als der Funken kippte. NEUE/SCHAD/FELDER

Nach dem Einstürzen des Funkens in Gaschurn erklärt Funkenzunft-Obmann Simon Felder, wie es nun weitergeht.

Funkensonntag-Drama: Riesenfunken bricht zusammen!

In Gaschurn ist am Funkensonntag das wohl Schlimmste passiert, was sich eine jede Funkenzunft vorstellen kann. Der rund 26 Meter hohe Bau, in den viele Stunden Arbeit geflossen sind, ist nur wenige Augenblicke nach dem Anzünden zusammen gebrochen. Im Gespräch mit der NEUE verdeutlicht Simon Felder, Obmann der Funkenzunft Gaschurn, dass das zwar ein Risiko sei, dass jede Funkenzunft mittrage. Man sei aber nicht davon ausgegangen, dass es mit dem heurigen Funken passiere, so der Gaschurner.

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Glücklicherweise wurde bei dem Vorfall dank des schnellen Reagierens seitens der Funkenzunft und der Feuerwehr Gaschurn niemand verletzt. Die Gäste vor Ort schienen wenig enttäuscht oder gar verärgert. „Wenn wir wüssten, dass immer alles gut geht, wäre es ja deutlich weniger spannend“ sagt etwa der Urlauber Heinz und lacht. In der Tat ist es eine Besonderheit, dass der Funken in Gaschurn umstürzt. Felder erklärt, in der Geschichte der Funkenzunft Gaschurn, die es seit 1979 gibt, sei noch nie ein Funken umgestürzt. „Dass es allgemein passieren kann, wussten wir und man bekommt es immer wieder aus anderen Gemeinden mit. Das Risiko gehört ganz klar mit dazu“, so der Gaschurner. Wie es zu dem Vorfall gekommen ist, ist unklar und wird laut Felder auch nie abschließend geklärt werden können. „Wir haben zwei, drei verschiedene Theorien, können aber nicht mehr nachweisen, ob eine davon zutrifft.“ Für ihn zähle, dass niemandem etwas passiert ist und sich die Leute „trotzdem sicher gefühlt haben. Im Nachhinein haben wir Lob für unser Handeln in der Situation bekommen.“

Sicherheitsvorkehrungen auf dem Prüfstand: Was wird sich ändern?

In den kommenden Wochen werde es eine Besprechung geben. „Wir werden noch einmal alles reflektieren und auch überdenken, ob wir andere Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen“, so Felder. An der Höhe des Funkens habe es nicht gelegen, zeigt sich der Obmann selbstbewusst. „Wir waren zwar der höchste Funken im Tal, hatten in der Vergangenheit aber schon Höhere. Das war kein Grund.“

Der Funken wurde anschließend liegend abgebrannt und die Hexe entschärft. <span class="copyright">Schad</span>
Der Funken wurde anschließend liegend abgebrannt und die Hexe entschärft. Schad

Traditionelle Beerdigung der Hexe

Auch, wenn die Funkenzunft sicher noch eine Weile an der Sache zu knabbern hat, die Zuschauerinnen und Zuschauern haben das “Funkendrama” vermutlich schnell wieder verziehen. „Das kann passieren. Ich freue mich auf das Fest nächste Woche“, sagt etwa Irene Thalmann, eine Schweizerin, die jedes Wochenende in das Montafoner Bergdorf kommt auf die Frage, ob sie enttäuscht sei. Der Funkenzunft steht nun eine große Woche der Organisation bevor. Immer dann, wenn eine Hexe nicht knallt oder vom Funken stürzt, muss die Hexe der Tradition zufolge beerdigt werden. „Die Beerdigung findet am Samstag statt”, verrät Felder. Dafür werde es einen Trauermarsch der Trauergemeinde geben, der vom Dorfzentrum zum Funkenplatz geht. „Die Funkenzunft ist dann verpflichtet, die Trauergemeinde zum Leichenschmaus einzuladen. Wir nehmen freiwillige Spenden, verlangen aber nichts dafür.“

Auf die Frage, ob die Funkenzunft im kommenden Jahr etwas ändern werde, bezog sich Felder auf das anstehende Treffen, bei dem der heurige Funken rekapituliert werde. So wäre es etwa denkbar, das Umfeld großräumiger abzusperren. Konkrete Maßnahmen würden sich dann aber erst in den kommenden Wochen herausstellen. Bei aller Trauer, die die Funkenbauer aufgrund der Sturzes fühlen, bleibt aber auch eine kleine positive Seite: „Mein Telefon läuft schon den ganzen Tag heiß, die Videos auf Social Media gehen viral und alle Leute schreiben über uns“, lacht Felder. So viel Presse hatte Gaschurn wohl lange nicht.