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Eltern des 15-jährigen Amokläufers verurteilt

15.03.2024 • 08:12 Uhr
March 13, 2024, Pontiac, Michigan, U.S: JAMES CRUMBLEY, the father of Oxford High School school shooter Ethan Crumbley, during closing arguments in his trial on four counts of involuntary manslaughter for the deaths of four Oxford High School students who were shot and killed by his son, in his trial in Oakland County Circuit Court in Pontiac, Michigan. March 13, 2024. Pontiac U.S - ZUMAk12_ 20240313_fap_k12_018 Copyright: xJeffxKowalskyx
James Crumbley musste sich im Bezirksgericht von Oakland County den Vorwürfen stellen. z

2021 lief Ethan Crumbley an seiner Schule in Michigan Amok. Dafür wurden nun auch beide Elternteile schuldig gesprochen.

Vor mehr als zwei Jahren richtete der damals 15-jährige Ethan Crumbley an einer Schule im US-Bundesstaat ein Massaker an und erschoss vier Schüler. Dafür wurde nun auch dem Vater des Jungen von einer Geschworenenjury in Pontiac eine Teilschuld zugesprochen. James Crumbley wurde am Donnerstagabend wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen verurteilt. Anfang Februar ereilte die Mutter bereits das gleiche Schicksal. Den Eltern drohen jeweils 15 Jahre Haft, das Strafmaß wird erst später verkündet.

Tatwaffe als Geschenk

Das war das erste Mal, dass in den USA ein Elternteil eines Todesschützen aufgrund persönlicher Verantwortung der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden wurde. Die Tatwaffe war ein Geschenk der Eltern an ihren damals 15 Jahre alten Sohn, mit der er kurz darauf die Morde beging.

Gegen die Eltern des Jugendlichen wurden nach der Tat schwere Vorwürfe erhoben, weil sie die Tatwaffe gekauft und ihrem minderjährigen Sohn Zugang dazu gewährt hatten. Sie sollen außerdem Warnungen aus dem schulischen Umfeld des Jugendlichen ignoriert haben. Die Verteidigung des Vaters argumentierte während des Prozesses, ihr Mandant habe nicht ahnen können, was sein Sohn vorhatte.

Getrennte Verfahren

Die Eltern waren in getrennten Verfahren vor Gericht gestellt worden. Der Sohn hatte sich in allen 24 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im vergangenen Jahr wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Obwohl er zum Zeitpunkt des Amoklaufs noch minderjährig war, wurde ihm nach dem Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht. In den Prozessen gegen seine Eltern sagte er nicht aus.

Präzedenzfall

Der Fall rückte die Frage nach der Verantwortung von Eltern für die Handlungen ihrer Kinder einmal mehr in den Fokus. Zwar wurden Väter und Mütter in der Vergangenheit mitunter für fahrlässiges Verhalten zur Verantwortung gezogen, in diesem Fall aber wurden zum ersten Mal Eltern eines minderjährigen Schützen der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen.