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Missbrauchsvorwürfe gegen deutsches YouTube-Urgestein

18.03.2024 • 17:05 Uhr
AUSTRALIA-INTERNET/REGULATOR
REUTERS/Dado Ruvic/Illustration

Gegen den YouTuber Chan, der als Teil des Kanals „Applewar“ bekannt geworden ist, häufen sich aktuell Vorwürfe von „Grooming“.

Sexuelle Belästigung ist in der YouTube-Szene schon längst kein neues Thema mehr. Erst letztes Jahr hat die YouTuberin Carina Pusch gegen YouTube-Kollegen „Apored“ vor Gericht in so einem Fall gewonnen. Aktuell tauchen gegen Chan, den Mitgründer des Kanals „Applewar“, immer mehr Vorwürfe von „Grooming“ auf.

Im Februar dieses Jahres hat sich auf X eine betroffene Person nun öffentlich zu den Vorfällen geäußert. Der Twitter User „Sam.exe“ spricht über die Zeit bei Applewar, wo sie auch oft in den Videos aufgetaucht ist. Zu diesem Zeitpunkt war Chan über 30, Sam mit 15 Jahren minderjährig.

Der YouTuber Chan hat 2004 den Kanal „Applewar“ mitgegründet
Der YouTuber Chan hat 2004 den Kanal „Applewar“ mitgegründet (C) SCREENSHOT X

Mehrere Betroffene

Auf den Post hin haben sich weitere Betroffene zu Wort gemeldet, wie z.B. „AwieAlly“ ebenfalls auf X. Chan soll, laut den Anschuldigungen, minderjährige Fans oft jahrelang sexuell missbraucht haben. Unter anderem soll er auf diversen Conventions, Fans von ihm angemacht und begrapscht haben. Bei einigen ging es noch eine Stufe weiter. Dabei soll er seine Machtposition ausgenutzt und Vertrauen aufgebaut haben, was „sehr schnell in eine sexuelle Richtung“ ging. Die Rede ist von Grooming.

In der YouTube-Szene sei es ein „offenes Geheimnis“ gewesen, wie der YouTuber „iBlali“ in einem Stream erzählt: „Damals gab es 2012 oder 2013 schon das Gerücht, dass er mit einer 14-Jährigen geschlafen haben soll. Die Gerüchte haben sich gehäuft“. In manchen Anime-Conventions soll Chan sogar schon Hausverbot gehabt haben. „Wir hatten keine Beweise und wir wussten selbst nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wir haben uns dann von ihm distanziert“.

Der Sieg von Carina Pusch gegen Apored vor Gericht soll Sam und anderen Betroffenen Mut gegeben haben, selbst über ihre Erfahrungen nach über zehn Jahren zu sprechen. Pusch setzt sich jetzt auch in dieser Thematik für die Betroffenen ein. In einem Video erzählt sie, dass sie bereits in Gesprächen mit Anwälten sind. Unter der Mail „kontakt@meine-story.org“ können sich Betroffene melden.