Das menschliche Drama

Ein umfassender Blick in das Leben und in ihre Karriere der fantastischen Jazz- und Soul-Sängerin – Amy Winehouse im neuen Film “Back to Black”.
Ich bin kein fucking Spice Girl,“ schleudert Marisa Abela als Amy Winehouse im Biopic „Back to Black“ ihrem Manager entgegen. Das war die mit 27 an Alkoholmissbrauch gestorbene Sängerin wahrlich nicht: Die Londonerin ließ sich kein Image aufzwingen, neben ihrem grandiosen Schaffen machten Abstürze und die toxische Beziehung mit Blake Fielder-Civil Schlagzeilen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Filmische Tragödie
Im Vordergrund steht Amys Abhängigkeit von Suchtsubstanzen und von ihrer unerfüllten Liebe für Blake, der – wie er einst in einem Interview selbst bestätigte – Winehouse an harte Drogen heranführte. Viele Großaufnahmen von Abelas Gesicht werden gezeigt, um die Tragik emotional spürbar zu machen, statt körperliche Auseinandersetzung zwischen Winehouse und Blake oder die Folgen einer Sauftour mit expliziten Bildern nachzustellen. Das funktioniert dank der Leistung der britischen Schauspielerin, auch wenn sie in manchen Szenen weniger wie Amy Winehouse aussieht und mehr wie jemand, der sich als Amy Winehouse verkleidet hat. Großes Lob gebührt Abelas Leistung als Sängerin, so wirkt ihre Darstellung authentischer, als wenn sie die Lippen zu Originalsongs bewegt hätte. Auch die Sprechstimme von Winehouse bringt sie gut über die Lippen. Oft sieht man Amy und Blake sich innig küssen. Tätlichkeiten werden mehr angedeutet als gezeigt – ein zerkratztes Gesicht von Blake oder eine verloren wirkende, mit einer Flasche in der Hand durch London wankende Amy sind auch ausreichend, um diesen Aspekt der Beziehung zu verdeutlichen. Die Rolle der britischen Medien an Winehouse’ Schicksal kommt in „Back to Black“ lediglich durch das Auftreten von Paparazzi in einigen Szenen zur Geltung, die tatsächliche Vorführung der Sängerin im Boulevard kann das nur andeuten, jene der Musikindustrie bleibt gänzlich außen vor.


