Warum das neue Kreuz in Frastanz ein Gasthaus und kein Wirtshaus ist

Mit dem ganzen Dorf im Rücken will ein versiertes Pächter-Trio das Braugast Kreuz zum Mittelpunkt der Marktgemeinde machen.
Die Frastanzer Bevölkerung hat Grund zum Feiern: Denn quasi nahtlos geht es im traditionsreichen und beliebten Gasthaus Kreuz im Ortszentrum weiter, nachdem sich Dietmar Dorn Ende Juni in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat.

Gemeinde erwirbt Gasthof und verpachtet neu
„Als sich die Besitzer- und Betreiberfamilie Dorn für den Verkauf der Liegenschaft entschieden hat, war für uns als Gemeinde Frastanz klar, dieses Kleinod zu erwerben und die jahrzehntelange Tradition weiterzuführen. Und mit den neuen Pächtern haben wir unseres Erachtens eine ideale Besetzung gefunden“, gewährt Bürgermeister Walter Gohm Einblick in die Pläne.

„Für eine Gemeinde ist so ein Treffpunkt von unschätzbarem Wert und wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Sinne der ehemaligen Besitzer ihr Lebenswerk weiterführen dürfen – und nicht als Wirtshaus, sondern als Gasthaus, also einem Ort, an dem sich die Gäste wohlfühlen. Außerdem ist es vorteilhaft, dass sich das Kreuz direkt neben dem Rathaus befindet, um vielleicht die eine oder andere Debatte am Stammtisch, inmitten der Bevölkerung, der Familie oder den zahlreichen Vereinen, weiterführen zu können. Natürlich darf auch das etablierte Riebelfrühstück für die Frastanzer Riebelzunft hier nicht in Vergessenheit geraten“, führt der Gemeindeverbandspräsident schmunzelnd aus.
Bekannte Wirte und Gastronomen
Die Gäste dürfen sich freuen, unter dem Namen Braugast Kreuz wollen die Gastronomen Nani Mock, Matthias Lins und Carsten Nolte, das Lokal in die Zukunft führen.

Nach seiner Zeit im Feldkircher Bunt kehrte der Frastanzer Nani Mock in seine Heimatgemeinde zurück und sorgte mit seiner Neuinterpretation des Wuau, also der Wirtschaft im Naturbad Untere Au für Furore. Als Koch stand ihm hier bereits Carsten Nolte zur Seite, der die bewährte, gutbürgerliche Küche im Wirtshaus weiterführen und um seine eigene Note bereichern wird. Als echter Vollblutgastronom komplettiert Matthias Lins vom Nofler Löwen und dem Surfmax in Hard das Trio: „Jeder von uns bringt seine Erfahrung und Qualität mit in das Projekt ein. Und so teilt wird auch das Risiko und der Aufwand aufgeteilt.“

Mit dem Gasthof Kreuz verbindet Nani Mock sehr vieles, ist er doch in Frastanz groß geworden. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich hier an der Bar mein erstes Bier getrunken habe – damals noch ein Kristall-Weizen“, schmunzelt Mock. Für den Ehemann und Vater ist es umso wichtiger, der Gemeinde einen Ort bieten zu können, an dem man sich wohlfühlen kann – einen Treffpunkt für alle Generationen.

„Wir wollten den Charme des Lokals erhalten, haben aber den Saal generalüberholt. Vergrößert wurde außerdem der Gastgarten, in dem man im Sommer im Schatten der Kastanienbäume die beliebten Produkte der heimischen Brauerei genießen kann“, informiert der passionierte Gastgeber. Trotz schwieriger Zeiten ist der neue Pächter vom Erfolg des Braugast Kreuz überzeugt: „Wir wissen, dass die Gastronomie vor großen Herausforderungen steht. Die Entscheidung fürs Kreuz war aber eine leichte, als sich Matthias und Carsten bereit erklärt haben, mit mir gemeinsam diesen Schritt zu wagen. Und für mich war es zudem wichtig, unserem Personal im Wuau die Möglichkeit einer ganzjährigen Anstellung zu geben. Wir freuen uns auf jeden Fall auf das Wochenende und wollen das alte Kreuz in neuem Glanz erstrahlen lassen.“

Eröffnung am Wochenende
Mit Hochdruck wird das Kreuz in Frastanz herausgeputzt. Am kommenden Wochenende, ab Samstag, öffnet das Kreuz zum ersten Mal unter neuer Führung seine Pforten. Musikalisch umrahmt wird das Comeback mit „Blech Mal 8“ am Samstag sowie am Sonntag mit einem klassischen Frühschoppen vom Musikverein Frastanz. Ob sich Neo-Wirt Nani Mock zum ersten Mal in seinem Leben in einer Lederhose präsentieren wird, sei aber an diesem Punkt dahingestellt. Dass das Kreuz in Frastanz weitergeführt und eine echte Bereicherung für das Gemeindeleben darstellt, ist unbestritten.

(NEUE am Sonntag)