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Indonesischer Vulkan erneut ausgebrochen

19.04.2024 • 16:07 Uhr
TOPSHOT - Mount Ruang volcano erupts in Sitaro, North Sulawesi, on April 19, 2024. A remote Indonesian volcano sent a tower of ash spewing into the sky on April 19, after nearly half a dozen eruptions earlier this week forced thousands to evacuate when molten rocks rained down on their villages. (Photo by Ronny Adolof BUOL / AFP)
Beim Ruang herrscht weiter Tsunami-Gefahr und nach wie vor höchste Alarmstufe vier. AFP/ Ronny Adolof Buol

In Indonesien herrscht weiterhin Tsunami-Gefahr. Der Vulkan ist am Freitag erneut ausgebrochen.

Der indonesische Vulkan Ruang ist am Freitag erneut ausgebrochen und hat große Mengen Asche ausgestoßen. Wegen der am Dienstag begonnenen Eruptionen des Ruang wurden bereits tausende Menschen in Sicherheit gebracht, am Freitag galt weiter die höchste Warnstufe vier. Die Bewohner der Nachbarinsel Tagulandang wurden weiterhin vor der Gefahr eines Tsunamis durch von dem Vulkan ausgestoßene Lavamassen und Gesteinsbrocken gewarnt.

People look at the Mount Ruang volcano from the port on Tagulandang island in Sitaro, North Sulawesi on April 19, 2024. (Photo by Ronny Adolof BUOL / AFP)
Menschen beobachten den Vulkan, der von einer Aschewolke ummantelt ist. AFP/ Ronny Adolof Buol

400 Meter hohe Aschewolke

Die örtlichen Behörden hatten am Freitag zunächst erklärt, der Ruang habe sich beruhigt, die Gefahr sei aber noch nicht gebannt. Tatsächlich stieß der Vulkan ein paar Stunden später wieder große Mengen Asche aus. Nach Angaben der indonesischen Vulkanologiebehörde stieg die Aschewolke über dem Krater 400 Meter hoch. Die Anrainer wurden aufgerufen, Schutzmasken zu tragen, um Atemwegsbeschwerden zu vermeiden.

Bewohner in Angst

Der 30-jährige Riko, der auf der benachbarten Insel Tagulandang lebt, sagte, er sei von dem erneuten Ausbruch „überrascht“ worden. „Wir haben Angst“, berichtete er. Vor dem erneuten Ausbruch hatten am Freitag auf Tagulandang hunderte Bewohner damit begonnen, das während in den vergangenen Tagen auf ihre Dörfer niedergegangene Geröll fortzuräumen. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurden die Inselbewohner dabei von Soldaten und Polizisten unterstützt.

Der 64-jährige Inselbewohner Herman Sahoa sagte, das von dem Vulkan ausgestoßene Geröll habe das Dach seines Hauses beschädigt. „Wir brauchen wirklich so bald wie möglich Planen, damit wir das undichte Dach abdichten können“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. In Teilen der Insel war überdies die Stromversorgung lahmgelegt.

Mount Ruang volcano erupts in Sitaro, North Sulawesi, on April 19, 2024. (Photo by Ronny Adolof BUOL / AFP)
Der Vulkan ist am Freitag ein weiteres Mal ausgebrochen. AFP/ Ronny Adolof Buol

Halbes Dutzend Mal ausgebrochen

Seit Dienstagabend (Ortszeit) war der Ruang im Nordosten Indonesiens binnen 24 Stunden etwa ein halbes Dutzend Mal ausgebrochen. Dabei stieg eine hunderte Meter hohe Rauchsäule über dem Krater auf, Lava floss die Hänge hinab. Der Ruang befindet sich auf einer kleinen Insel unweit von Tagulandang, wo etwa 20.000 Menschen leben. Mehr als 6.000 von ihnen wurden auf die von dem Vulkan abgewandte Seite der Insel in Sicherheit gebracht, wie Joikson Sagunde von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde am Freitag sagte. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

TOPSHOT - People fish at the port on Tagulandang island in Sitaro, North Sulawesi on April 19, 2024, as the Mount Ruang volcano is seen in the background spewing smoke. (Photo by Ronny Adolof BUOL / AFP)
Blick auf den aktiven Vulkan. AFP/ Ronny Adolof Buol

Evakuierung und Sperrzone

In einem Sechs-Kilometer-Umkreis rund um den Ruang wurde eine Sperrzone eingerichtet. Die Warnung, aus dem Vulkan ausgestoßene Lavamassen und Gesteinsbrocken könnten einen Tsunami auslösen, galt am Freitag vorerst weiter. Wegen der Vulkanausbrüche wurde auch der mehr als 100 Kilometer entfernte internationale Flughafen der Stadt Manado geschlossen. Laut der nationalen Katastrophenschutzbehörde sollte der Flugbetrieb nicht vor Freitagabend wieder aufgenommen werden.

2018 hatte ein Ausbruch des Vulkans Anak Krakatoa, der zwischen den Inseln Java und Sumatra liegt, einen Tsunami ausgelöst. Weil der Krater teilweise einstürzte, entstand damals eine so heftige Flutwelle, dass mehr als 400 Menschen ums Leben kamen.

Das südostasiatische Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Es kommt daher dort häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

People look at the eruption of Mount Ruang volcano on Tagulandang Island in Sitaro, North Sulawesi, on April 19, 2024. (Photo by Ronny Adolof BUOL / AFP)
AFP/ Ronny Adolof Buol