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Caritas-Lerncafé-Netz wird weiter ausgebaut

23.04.2024 • 14:52 Uhr
Caritas-Lerncafé-Netz wird weiter ausgebaut
Die Lerncafés der Caritas sind eines von elf Schlüsselprojekten der Marke Vorarlberg. Archivbild/Hartinger

Über 480 Kinder und Jugendliche sind im vergangenen Jahr in den Caritas-Lerncafés von über 120 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt worden.

Die Caritas-Lerncafés in Vorarlberg waren am Dienstag Thema im Pressefoyer nach der Sitzung der Vorarlberger Landesregierung. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Caritas-Direktor Walter Schmolly und Christian Lampert, Projektleiter der Marke Vorarlberg bei der Wisto, haben dabei über die Unterstützung für das Projekt und die Zukunftspläne informiert.

Eines von elf Schlüsselprojekten

Zu den bisher 15 Standorten sollen bald zwei weitere in Egg und Riezlern dazukommen. Die Lerncafés sind eines von elf Schlüsselprojekten der Marke Vorarlberg, die heuer seitens der Landes mit insgesamt 7,3 Millionen Euro unterstützt werden. 500.000 Euro fließen an das Projekt der Caritas, bei dem Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 14 Jahren beim Lernen und schulischen Vorankommen unterstützt werden. Das Geld stammt aus dem Verkauf der Heimfallsrechte an die Illwerke vkw.

Pressefoyer
Caritas-Direktor Walter Schmolly, Landeshauptmann Markus Wallner und Marke-Vorarlberg-Projektleiter Christian Lampert (von links) im Pressefoyer. VLK/Bernd Hofmeister

Die Lerncafés sind aus Sicht von Wallner, Schmolly und Lampert ein ideales Angebot im Sinne der Marke Vorarlberg. Denn deren Zielsetzung lautet bekanntlich, Vorarlberg bis 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu machen. Chancenreichtum spielt auch in den Lerncafés eine bedeutende Rolle, wie der Caritas-Direktor berichtet. Denn die Heranwachsenden hätten oftmals unterschiedliche Voraussetzungen beim Start in ihr Leben.

Keine lebenslängliche Beeinträchtigung

So gebe es Kinder, die zur Arbeit an ihren Hausaufgaben ein gut ausgestattetes Kinderzimmer hätten. Andere müssten ihre Hausübung an einer Ecke des Küchentischs neben ihren spielenden, jüngeren Geschwistern erledigen. In manchen Haushalten werde täglich mit dem Kind gelesen, während es in anderen überhaupt keine Bücher gebe, meinte Schmolly. Ziel der Lerncafés sei es daher, die Kinder dabei zu unterstützen, dass diese Benachteiligungen am Anfang ihres Lebens nicht zu einer lebenslangen Beeinträchtigung werden.

Die Standorte

Lerncafés gibt es derzeit in:
Bludenz, Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Götzis, Höchst (Region Rheindelta), Hohenems, Lauterach, Lustenau, Muntlix (Region Vorderland), Nenzing, Rankweil, Schlins, Schruns (Stand Montafon) und Wolfurt.
Zwei weitere Standorte sollen bald in Egg und Riezlern entstehen.

Über 480 Kinder und Jugendlich aus einkommensschwachen und armutsgefährdeten Familien sind im vergangenen Jahr an den 15 Lerncafé-Standorten von über 120 ehrenamtlichen Helfern unterstützt worden. Insgesamt hätten diese mehr als 11.500 Stunden freiwilliger Arbeit geleistet, berichtete der Landeshauptmann. Die qualitativ hochwertige und kostenlose Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen sei ein unbezahlbarer Beitrag zum Ziel des Landes, niemanden zurückzulassen.

Nicht nur für die schulische Leistung positiv

Caritas-Direktor Schmolly wies darauf hin, dass jährlich 96 bis 100 Prozent aller in den Lerncafés betreuten Kinder ihre Schulstufe erfolgreich abschließen. Ein Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg habe zudem kürzlich gezeigt, dass die Unterstützung sich nicht nur auf die schulische Leistung auswirke. Auch das Selbstvertrauen, die Konzentration, die Motivation sowie das Sozialverhalten der Mädchen und Buben werde gestärkt, womit die Lerncafés über die Schulzeit hinaus wirken würden. Ebenso seien die Einrichtungen ein Beitrag zur Integration. Immerhin 30 unterschiedliche Nationalitäten seien in den Lerncafés vertreten. Die Kinder wurden dadurch auch den Respekt vor der Verschiedenheit lernen, meinte Schmolly. Durch gemeinsame Aktivitäten wie etwas das Zubereiten der Jause würden die Verbundenheit und das Interesse aneinander noch einmal verstärkt.

Evaluierung der Caritas-Lerncafés durch die Pädagogische Hochschule, Dr. Peter Theurl, Leiter Institut für Primarbildung und Lernentwicklung PH Dr. Anne Frey, Vizerektorin für Lehre und Unterrichtsforschung, PH Bea Bröll, Leitung Caritas Lerncafés Dr. Walter Schmolly, Caritasdirektor
Anfang des Jahres wurde die Evaluierung der Lerncafés vorgestellt. Im Bild: Bea Bröll, Leitung Caritas-Lerncafés, Walter Schmolly sowie Anne Frey und Peter Theurl von der Pädagogischen Hochschule (von links). Hartinger

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Einen Beitrag leisten

Beim Ziel, Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum zu machen, müsse jeder Vorarl­berger und jede Vorarlbergerin einen Beitrag im Rahmen der eigenen Möglichkeiten leisten, betonte Christian Lampert zum Abschluss. Die Lerncafés der Caritas seien ein Paradebeispiel dafür, wie Menschen „Chancen für andere generieren“, ohne dabei auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.