Europol: Mehr als 200 Menschenhändler verhaftet

Ungarische Beamte kontrollierten in österreichischen Rotlicht-Lokalen.
Ermittler haben bei einer internationalen Aktionswoche gegen Menschenhandel nach Angaben von Europol 219 mutmaßliche Täter festgenommen. Fast 1.400 Opfer seien identifiziert worden, darunter 153 Kinder, teilte Europol am Montag in Den Haag mit. Die Aktion richtete sich Europol zufolge gezielt gegen organisierte Banden, die sich der sexuellen Ausbeutung, erzwungenen Kriminalität und Bettelei schuldig machten.
Im Visier waren nach den Angaben von Europol die gefährlichsten Verbrecher-Netzwerke der EU, wie etwa Mafia-Banden oder ethnische und familiäre Netzwerke. Insgesamt seien 276 neue Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Opfer wurden in Sicherheit gebracht.
Digitaler Betrug und Prostitution
Ungarische Beamte waren in Österreich eingesetzt, um mit dem Bundeskriminalamt sowie den Landeskriminalämtern Wien und Niederösterreich Rotlicht-Lokale zu kontrollieren. Dabei wurden gezielt ungarische Sexarbeiterinnen ins Visier genommen.
In Rumänien war ein Verdächtiger festgenommen worden, der Kinder zu Bettelei und Prostitution gezwungen hatte.
In Laos war den Angaben zufolge ein chinesischer Mann festgenommen worden, der Vietnamesen zu digitalem Betrug gezwungen hatte. Zudem soll er deren Familien erpresst haben, hohe Summen für die Rückkehr ihrer Angehörigen zu bezahlen.
An den Aktionstagen – bereits Anfang Juni – hatten sich 39 Länder vorwiegend in Europa beteiligt. Auch einige asiatische und afrikanische Länder beteiligten sich.