Prinz Grizzley präsentiert seinen Liebesbrief an die „Übriggebliebenen“

Die NEUE spricht mit Prinz Grizzley alias Christoph Comper über seine neue Platte „Dear Leftovers“, die am 4. Juli im Dornbirner Kulturhauspark ihr Live-Debüt feiert.
Wer sind die „Leftovers“, denen Sie Ihre neue Platte gewidmet haben?
Prinz Grizzley: Eigentlich sind es die Menschen, die in unserer Gesellschaft oft übersehen werden – jene, die allein am Tisch sitzen. Jeder fragt sich, was mit ihnen ist, ob man ihnen helfen sollte. Aber alle sind zu beschäftigt, um tatsächlich etwas zu tun. Darum habe ich gedacht, dass ein Album, das diesen Menschen gewidmet ist, wie ein Liebesbrief an sie wirken sollte. Und so entstand der Titel „Dear Leftovers“.
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Das passt ja auch sehr gut zu Ihrem musikalischen Genre. Folk und Country widmen sich den Menschen, denen es nicht so gut geht. In welche Richtung geht es musikalisch bei der neuen Platte?
Grizzley: Wie Sie schon richtig bemerkt haben, ist es eine reine Country-Platte. Wir haben vorher viele Einflüsse aus der Americana-, Folk- oder Blues-Musik integriert, aber diese Songs verlangten einfach nach reinem Country. Country-Musik ist ja im Grunde der Blues des weißen Mannes – und so haben wir es auch umgesetzt.

Das klingt nach einer spannenden Entwicklung. Wie kam die Zusammenarbeit mit Toni Loitsch und dem Nautilus Studio in Dornbirn zustande?
Grizzley: Wir kennen uns schon eine Weile – die genauen Umstände wissen wir beide, glaube ich, nicht mehr so genau (schmunzelt) und es hat sich eine kreative Freundschaft entwickelt. Toni ist ein echtes Genie und bringt eine unglaubliche Qualität in die Aufnahmen. Es ist großartig, wie er analoge und digitale Techniken kombiniert, um einen warmen, authentischen Sound zu erzeugen. Es ist fast wie in den alten Zeiten, als Musik noch live und direkt aufgenommen wurde. Gleichzeitig wird das Endprodukt aber auf den modernsten Stand der Technik gebracht – analog und gleichzeitig „State of the Art“.

Ein kongeniales Duo also. Nach der Platte ist ja bekanntlich vor der nächsten. Sie sind ja bereits mitten in der Produktion für ein neues Werk, wenn ich mich nicht täusche?
Grizzley: Wir sind tatsächlich schon mitten im Schaffensprozess für das nächste Album. Ohne zu viel zu verraten: Es wird wieder Country sein, einfach Musik, die aus dem Herzen kommt. Wir haben lange gebraucht, um das jetzige Album zu realisieren, aber es ist uns gelungen. Jetzt schauen wir, dass die Leute es hören und genießen können. Und wir dann nachlegen.
Apropos Country, was halten Sie von Beyoncés Ausflug in dieses Genre?
Grizzley: Wenn Beyoncé ein Country-Album macht, dann ist es ein Country-Album. Ob es mir persönlich gefällt, ist eine andere Frage. Aber es ist interessant zu sehen, wie Künstler aus anderen Genres den Country für sich entdecken und damit vielleicht auch ein neues Publikum ansprechen. Was sich in den Streaming-Zahlen zeigt, wenn man sie mit jenen von Willie Nelson vergleicht, beispielsweise.

Eine schöne Werbung für das Genre also. Sie spielen am 4. Juli im Kulturhauspark bei Wolfi Preuß und präsentierst dort deine neue Platte. Worauf darf sich das Publikum freuen?
Grizzley: Am 4. Juli wird es großartig! Die großen Bandmitglieder wie Cenk Dogan, Jodo Klink und Heidi Caviezel sind dabei. Es wird ein wunderbares Konzert, fast schon ein orchestraler Auftritt.
Das klingt nach einem Highlight! Wo kann man dich sonst noch im Sommer sehen?
Grizzley: Im August spiele ich beim Ära der Aach High Five in Lingen, und im November bin ich im Solsbergtal zu sehen. Im September geht es noch nach Schweden, falls uns schwedische Gäste zuschauen.
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Vielen Dank, Prinz Grizzley, und viel Erfolg mit der neuen Platte! Wir sehen uns am 4. Juli im Kulturhauspark.
Grizzley: Danke, ich freue mich darauf! Bis bald.
Album-Präsentation
Prinz Grizzley – „Dear Leftovers“
Am 4. Juli präsentiert der Wälder Barde in großer Formation, unter anderen mit Cenk Dogan oder Heidi Caviezel im Dornbirner Kulturhauspark die neue Platte.
Infos: www.prinzgrizzley.com
