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Beim Start in die Sommersaison „keinen Turbo gehabt“

10.07.2024 • 10:42 Uhr
ABD0077_20210617 – KLAGENFURT – …STERREICH: ++ THEMENBILD ++ Illustration zum Thema Wetter / Hitze / Sommer / Freizeit: Wichtige Utensilien in Tagen der sommerlichen Hitze, ein Sonnenhut und ein Krug Wasser, am Donnerstag, 17. Juni 2021. Auch in den kommenden Tagen bleibt das Wetter heiss und hochsommerlich. – FOTO: APA/BARBARA GINDL
So viele Gründe gibt es warum der Tourismus in Kärnten momentan nicht so gut läuft. APA/BARBARA GINDL

In Kärnten legte der Tourismus im Mai und wohl auch Juni keinen Auftakt nach Maß hin. Grund dafür sind zu früh gefallene Feiertage, nasses Wetter und die Fußball-EM.

„Es läuft für uns so wie für die Nationalmannschaft bei der Euro. Alle kurbeln, aber das Bemühen wird nicht belohnt“, schildert Kärntens Hotelierssprecher Sigismund Moerisch. Sein Eindruck: Die Sehnsucht nach Kärnten ist unter den Gästen bislang zu gering. An der Fußball-Europameisterschaft liege auch die Zurückhaltung unter den Gästen aus den EM-Teilnehmerländern. „In Deutschland als wichtigsten Auslandsmarkt wurde abgewartet“, bestätigt Klaus Ehrenbrandtner, Chef der Kärnten Werbung.

Schwieriger Juni

Zudem habe man von den Feiertagen, die alle auf den weniger badetauglichen Mai fielen, nicht stark genug profitieren können. „Wir wollten mit einem Turbo starten, den haben wir heuer aber nicht gehabt. Nach dem Plus bei den Übernachtungen von 6,6 Prozent ist für Juni ein Rückgang absehbar“, so Ehrenbrandtner. Da man beide Monate immer zusammen betrachte, sei nicht ausgeschlossen, insgesamt ins Minus zu rutschen.

Diese Befürchtung teilt auch Tourismus-Spartenobmann Josef Petritsch, auch wenn die Zahlen erst in zwei Wochen vorliegen: „Nächtigungsrückgänge sind zu erwarten. Ohne Feiertage und durch massive Wetterunterschiede war der Juni sehr schwierig.“ Und auch die Hauptsaison bleibe herausfordernd, denn „die Begehrlichkeit für Kärnten ist nicht mehr da. Wir bieten viel an, aber das kommt langsam in die Jahre. Da passiert zu wenig. Wir müssen uns besser aufstellen.“ Bereits im Mai blieb das Plus in der Region Villach aus. „Wir arbeiten noch daran, das GTI-Treffen zu kompensieren. Zudem sind wir als Campingregion besonders sensibel“, erklärt Tourismuschef Georg Overs.

Herausforderungen und Chancen

Mit Blick auf die kärntenweite Buchungslage schildert Ehrenbrandtner: „Jetzt zeigt sich die Urlaubsstimmung. Juli und August ziehen an.“ Es werde aber nach wie vor sehr kurzfristig gebucht. Um unabhängiger von den wettersensiblen Nahmärkten zu werden, setze man im Marketing weiterhin stark auf Internationalisierung. Für Tourismussprecher Petritsch zeigt sich: „Die Urlauber bleiben immer kürzer. Um auf dieselben Nächtigungen zu kommen, müssen wir also noch mehr Gäste zusätzlich bekommen.“ Entscheidend sei nicht der Preis, sondern ob die gewünschte Leistung geboten wird.