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Wanderer sterben bei 38 Grad in Nationalpark

16.07.2024 • 13:25 Uhr
FILE - A sign for Canyonlands National Park is seen, May 6, 2003, in Moab, Utah. Three hikers died over the weekend in suspected heat-related incidents at parks in Utah, including a father and daughter who got lost on a strenuous hike in Canyonlands National Park in triple-digit temperatures. The Canyonlands hikers died Friday, July 12, 2024, while a third deceased hiker was found in Utah's Snow Canyon State Park. (AP Photo/Mickey Krakowski, File)
Im amerikanischen Bundestaat Utah, im Canyonlands-Nationalpark kamen zwei Wanderer ums Leben. AP Photo/Mickey Krakowski

Zu wenig Trinkwasser und drückende Hitze – diese Kombination hat drei Wanderern in den USA das Leben gekostet.

Bei Wanderungen während einer Hitzewelle im Westen der USA sind drei Menschen ums Leben gekommen. Ein 52-Jähriger und seine 23 Jahre alte Tochter starben während einer Wanderung im Canyonlands-Nationalpark im Bundesstaat Utah, wie die Behörden am Montag (Ortszeit) mitteilten. Die beiden hatten sich demnach verirrt und bei Temperaturen von rund 38 Grad Celsius nicht ausreichend Trinkwasser dabei. Als sie von Park-Rangern gefunden wurden, waren sie bereits tot.

Im Snow Canyon-Naturpark im gleichen Bundesstaat wurde bei einem Hilfseinsatz für zwei unter den Folgen der Hitze leidende Wanderer eine 30-Jährige tot aufgefunden. Im Westen der USA herrschen seit zwei Wochen extrem hohe Temperaturen, die bereits zu mehreren Todesfällen geführt haben. Am Montag galt für 150 Millionen Menschen in der Region eine Warnung vor extremer Hitze. In der Casino-Stadt Las Vegas wurde vor eineinhalb Wochen mit 48,9 Grad die höchste jemals gemessene Temperatur registriert.

Heat Death Legacy
Es wird gewarnt, genügend Wasser zu trinken und sich vor den extremen Wetterbedingungen zu schützen. AP/Matt York

Extreme Wetterbedingungen

Im sogenannten Mittleren Westen im Zentrum der USA hielten indes heftige Unwetter und ebenso extreme Hitze die Menschen in Atem. Ein Band „zerstörerischer Gewitter“ sei am Montagabend durch den Bundesstaat Illinois gezogen, teilte der US-Wetterdienst mit. Mehrere Tornados seien in den vergangenen beiden Tagen gemeldet worden, auch Mitarbeiter der Behörde in der Millionenmetropole Chicago hätten kurzzeitig Schutz vor einem Wirbelsturm suchen müssen.

USA-WEATHER/INDIANA
Tornados hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Tyler Moll via REUTERS

Örtliche Medien berichteten über entwurzelte Bäume und umgestürzte Strommasten. Meldungen über Verletzte gab es zunächst nicht. Tornados sind in Chicago nach Angaben des Senders NBC extrem selten. Zuletzt sei im August 2020 ein Tornado in der Stadt bestätigt worden. Neben Illinois war auch der Nachbarstaat Indiana von den Unwettern betroffen. Nach Angaben der Seite poweroutage.us fiel in den beiden Staaten in mehr als 500.000 Haushalten der Strom aus.

Klimawandel verschärft Wetterextreme

Auslöser für die Unwetter seien kühle Luftmassen aus Kanada, die mit einem sogenannten Hitzedom – einem Hochdruckgebiet, das die Hitze wie unter einer großen Kuppel einschließt – über dem Zentrum und dem Osten der USA kollidierten. Der US-Wetterdienst warnt in der Region noch bis Mittwoch vor „extrem gefährlicher und potenziell tödlicher“ Hitze. Am Dienstag galten für mehr als 118 Millionen Menschen Hitzewarnungen – also für mehr als ein Drittel der Einwohner in den USA. Nach Einschätzung von Wissenschaftern verschärft der Klimawandel Trockenheit, Hitze und Wetterextreme. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Tornados laut US-Wetterdienst vervielfacht.