Auf den Spuren der heimischen Geothermie

Vizekanzler Kogler, Minister Rauch und Energielandesrat Zadra zu Besuch bei einem Branchenpionier in Röthis.
Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Johannes Rauch besuchten während ihres Aufenthalts zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele die Energreen Group in Röthis. Begleitet wurden sie von Energielandesrat Daniel Zadra. Die Energreen Group, ein Pionier der Geothermie in Vorarlberg, beschäftigt 50 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 15 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in sieben Bereichen der Erneuerbaren Energie tätig, darunter auch die Tochterfirma Enercret, die sich auf oberflächennahe Geothermie spezialisiert hat.
Vizekanzler Kogler betonte die Bedeutung der Geothermie für die Zukunft: „Anstatt schmutziges Erdöl oder Blutgas um den halben Globus zu transportieren, können wir die Wärme nutzen, die uns die Erde zur Verfügung stellt. Das ist genial, erfordert modernste Technologie und schafft wichtige Green Jobs bei uns im Land.“ Minister Rauch ergänzte, dass erneuerbare Energie eine Lösung gegen Energiearmut sei: „Je unabhängiger Österreich von russischem Öl und Gas wird, desto weniger Preisschwankungen bekommt die Bevölkerung zu spüren.“
Energielandesrat Zadra unterstrich die Bedeutung der Technologie für die Energieautonomie Vorarlbergs: „Um unser Ziel zu erreichen, Vorarlberg bis 2050 vollständig aus erneuerbaren Energieträgern zu versorgen, werden wir auch auf die Nutzung der Erdwärme zurückgreifen müssen.“
Vielversprechend
Vor kurzem identifizierte eine Studie zwei vielversprechende Gebiete für Tiefengeothermie in Vorarlberg: Raum Bregenz und Feldkirch. Dort sollen Temperaturen von etwa 130 Grad in einer Tiefe von 4500 bis 4900 Metern vorherrschen. Als nächster Schritt wird eine 3D-Seismik empfohlen, um eine genaue Abbildung des Untergrunds zu erhalten.
Stefan Wehinger, Alleineigentümer der Energreen Group, betonte: „Der Wunsch, nicht mehr in eine starke Abhängigkeit bei der Energieversorgung zu kommen, ist aufgrund der geopolitischen Situation nach wie vor groß – und der Klimawandel bleibt ebenfalls ein Thema.“ Wehinger sieht die Ausrichtung auf erneuerbare Energien nicht als kurzfristigen Trend, sondern als langfristige Entwicklung.