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„Massiver Angriff“ auf französisches Schnellzugnetz

26.07.2024 • 11:38 Uhr
(FILES) This photo taken on March 29, 2018 shows a TGV (train a grande vitesse) at Lille train station. French railway company SNCF suffered a massive attack of sufficient magnitude to paralyze its TGV network on the night of July 25, 2024 to July 26, the group told AFP and TGV traffic on the Atlantic, North and East routes will be very disrupted, a few hours before the opening ceremony of the Olympic Games. (Photo by PHILIPPE HUGUEN / AFP)
Das Schnellzugnetz in Frankreich wurde von Saboteuer angegriffen. PHILIPPE HUGUEN / AFP

Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken Atlantik, Nord und Ost wurden Brände gelegt, der Zugverkehr ist stark beeinträchtigt. Die Hintergründe sind unklar.

Mit massiven Einschränkungen im Hochgeschwindigkeitsnetz ist die französische Bahngesellschaft SNCF nur wenige Stunden vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris konfrontiert. In der Nacht auf Freitag wurden an drei Stellen im Gleisbereich der Atlantik-, Nord- und Oststrecke Brände gelegt. Der TGV-Verkehr auf diesen Strecken sei massiv gestört. Gegenüber der französischen Presseagentur AFP sagte ein Insider, dass es sich um einen „konzentrierten Sabotageakt“ handelt.

Wie die Bahngesellschaft SNCF gegenüber „Le Figaro“ sagte, sei man in der Nacht auf Freitag Opfer eines „massiven Angriffs zur Lahmlegung des TGV-Netzes“ geworden. Daher wurden Reisende dazu aufgefordert, Reisen zu verschieben und nicht zum Bahnhof zu gehen sowie Tickets kostenlos umzutauschen oder zu erstatten. Auf Social Media ist zu sehen, dass viele Reisende an den Bahnhöfen wie am Gare Montparnasse gestrandet sind.

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Mitarbeitende der Bahn bitten verärgerte Passagiere um Verständnis. Thibaud MORITZ / AFP
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Passagiere warten in den Bahnhöfen. Thibaud MORITZ / AFP
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Wartezeiten zogen sich als die Passagiere sich gemütlich machten. Thibaud MORITZ / AFP
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Polizei und Mitarbeitende der Bahngesellschaft bei einem der Orte, die angegriffen wurden. REUTERS/Brian Snyder

Nähere Details zum Angriff

In einer Pressekonferenz am Freitag bestätigte der französische Verkehrsminister Patrice Vergriete, dass es sich um eine koordinierte Aktion gehandelt habe. Der Vorstandsvorsitzende der SNCF Jean-Pierre Farandou sagte, die Brände seien gegen 4 Uhr morgens gelegt worden. Ziel der Brandanschläge sei es möglicherweise gewesen, Sicherheitseinrichtungen wie Weichen oder Signalanlagen lahmzulegen. Rund 800.000 Bahnkunden sind von den massiven Störungen des Schnellzugnetzes betroffen. Mit dem „Anschlag auf die SNCF wird ein Teil Frankreichs angegriffen“, sagte Farandou. Verantwortlich dafür machte er eine „verantwortungslose Bande, die es für schlau gehalten haben, uns daran zu hindern, unseren Beruf auszuüben“.

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In einem Pressekonferenz gab Verigriete und Farandou nähere Details zum Angriff. Thibaud MORITZ / AFP
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DIe Kabeln wurden auch vandalisiert. Mayor of Vald’Yerre/Franck Marchand via Facebook/REUTERS

Vergriete hatte bereits am Freitagmorgen auf X reagiert: „Koordinierte böswillige Handlungen haben sich heute Nacht gegen mehrere TGV-Linien gerichtet und werden den Verkehr bis zum Wochenende stark beeinträchtigen. Ich verurteile diese kriminellen Machenschaften aufs Schärfste.“ Die SNCF rechnet erst am Montag wieder mit einer Normalisierung des Bahnverkehrs.

Informationen, wer die Brände gelegt hat oder welchen Zweck die Brandanschläge verfolgen, gibt es bislang noch nicht.