Polizisten angegriffen: Wieder Randale in England nach Bluttat

Mehrere Kinder starben bei einem Messerangriff in Southport. Seitdem kommt es in England immer wieder zu Ausschreitungen. Auch Fake News verbreiten sich.
Bei neuen Protesten infolge der Bluttat von Southport sind in Großbritannien erneut Polizisten massiv angegriffen worden. In der nordostenglischen Stadt Sunderland setzte ein Mob ein Gebäude neben einer Polizeistation in Brand, wie die BBC berichtete. In anderen Berichten hieß es, die Wache selbst sei angezündet worden. Beamte wurden nahe einer Moschee mit Feuerlöschern, Steinen und Bierflaschen beworfen. Zu der Kundgebung hatte ein bekannter Rechtsradikaler aufgerufen. Ein Auto wurde angezündet, ein Taxi angegriffen. Die Northumbria Police sprach von schwerer Gewalt gegen Beamte.

Innenministerin warnt
Innenministerin Yvette Cooper kündigte an, kriminelle Angreifer würden einen Preis für die Gewalt zahlen. Die Bürgermeisterin der Region North East, Kim McGuinness von der Regierungspartei Labour, schrieb auf der Plattform X: “Das sind keine Proteste. Das ist Kriminalität und Chaos. Ihr sprecht nicht für Sunderland.”

Gerüchte und Falschinformationen
Ultranationalisten behaupten, die Behörden verheimlichten die wahre Identität des Angreifers, der am Montag drei Mädchen erstochen und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt hatte. In sozialen Medien waren Gerüchte gestreut worden, der Täter sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei betont, der tatverdächtige 17-Jährige sei in Großbritannien geboren worden. Seine Eltern stammen aus Ruanda.

Auch in anderen Städten wurde mit rechten Kundgebungen am Wochenende gerechnet. Teilweise waren Gegenproteste geplant. Zahlreiche Moscheen verstärkten ihre Sicherheitsmaßnahmen.
Hartes Durchgreifen angekündigt
Bereits an den vergangenen Tagen hatte es in mehreren Städten Ausschreitungen gegeben, auch im Londoner Regierungsviertel. Allein in der britischen Hauptstadt wurden mehr als 110 Menschen festgenommen. Premierminister Keir Starmer hat ein hartes Durchgreifen gegen Randalierer angekündigt. Er besuchte heute erneut Southport und sprach unter anderem mit Ärzten im Kinderkrankenhaus. Der Regierungssitz in der Downing Street wurde im Gedenken an die Opfer und alle Betroffenen pink angeleuchtet.
