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Polizisten angegriffen: Wieder Randale in England nach Bluttat

03.08.2024 • 10:24 Uhr
Firefighters tend to a burning police car as police officers are deployed on the streets of Hartlepool, England, following a violent protest in the wake of the killing of three girls who were fatally stabbed in northwest England, Wednesday, July 31, 2024.  (Owen Humphreys/PA via AP)
Mit Flammen und Gewalt gehen die “Proteste” in England über die Bühne. Owen Humphreys/PA via AP

Mehrere Kinder starben bei einem Messerangriff in Southport. Seitdem kommt es in England immer wieder zu Ausschreitungen. Auch Fake News verbreiten sich.

Bei neuen Protesten infolge der Bluttat von Southport sind in Großbritannien erneut Polizisten massiv angegriffen worden. In der nordostenglischen Stadt Sunderland setzte ein Mob ein Gebäude neben einer Polizeistation in Brand, wie die BBC berichtete. In anderen Berichten hieß es, die Wache selbst sei angezündet worden. Beamte wurden nahe einer Moschee mit Feuerlöschern, Steinen und Bierflaschen beworfen. Zu der Kundgebung hatte ein bekannter Rechtsradikaler aufgerufen. Ein Auto wurde angezündet, ein Taxi angegriffen. Die Northumbria Police sprach von schwerer Gewalt gegen Beamte.

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Trotz hündischer Unterstuützung sind etliche Polizisten in den Protesten verletzt worden. Owen Humphreys/PA via AP

Innenministerin warnt

Innenministerin Yvette Cooper kündigte an, kriminelle Angreifer würden einen Preis für die Gewalt zahlen. Die Bürgermeisterin der Region North East, Kim McGuinness von der Regierungspartei Labour, schrieb auf der Plattform X: “Das sind keine Proteste. Das ist Kriminalität und Chaos. Ihr sprecht nicht für Sunderland.”

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In Vorbereitung auf Randalierer und gewaltätige Menschen sind die Polizisten gut ausgestattet. Owen Humphreys/PA via AP

Gerüchte und Falschinformationen

Ultranationalisten behaupten, die Behörden verheimlichten die wahre Identität des Angreifers, der am Montag drei Mädchen erstochen und weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt hatte. In sozialen Medien waren Gerüchte gestreut worden, der Täter sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei betont, der tatverdächtige 17-Jährige sei in Großbritannien geboren worden. Seine Eltern stammen aus Ruanda.

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Der 17-Jährige (mittig) versteckt sein Gesicht in dieser Malerei. Elizabeth Cook /PA via AP

Auch in anderen Städten wurde mit rechten Kundgebungen am Wochenende gerechnet. Teilweise waren Gegenproteste geplant. Zahlreiche Moscheen verstärkten ihre Sicherheitsmaßnahmen.

Hartes Durchgreifen angekündigt

Bereits an den vergangenen Tagen hatte es in mehreren Städten Ausschreitungen gegeben, auch im Londoner Regierungsviertel. Allein in der britischen Hauptstadt wurden mehr als 110 Menschen festgenommen. Premierminister Keir Starmer hat ein hartes Durchgreifen gegen Randalierer angekündigt. Er besuchte heute erneut Southport und sprach unter anderem mit Ärzten im Kinderkrankenhaus. Der Regierungssitz in der Downing Street wurde im Gedenken an die Opfer und alle Betroffenen pink angeleuchtet.

Police officers stand guard between protesters (back) defending the Abdullah Quilliam Mosque in Liverpool on August 2, 2024 against the 'Enough is Enough' demonstration (not seen) called in reaction to the fatal stabbings in Southport on July 29. UK police prepared for planned far-right protests and other demonstrations this weekend, after two nights of unrest in several English towns and cities following a mass stabbing that killed three young girls. (Photo by IAN COOPER / AFP)
Polizei versucht die Moschee zu verteidigen. IAN COOPER / AFP