Simone Hirths “Malus”: Patriarchat schuld am Sündenfall

Simone Hirth präsentiert ihren vierten Roman “Malus” im Gastgarten des Hotel Honolulu – eine kraftvolle Geschichte, die das patriarchale Erbe hinterfragt.
Am Donnerstag fand die Sommerlesung mit Autorin Simone Hirth im Gastgarten des Hotel Honolulu in Bregenz statt. „Malus“ betitelt die Prosaschriftstellerin und Lyrikerin ihren vierten Roman, den sie im Nachwort all jenen Frauen widmet, die Opfer eines Femizids wurden, sowie jenen, die Gewalt erfahren haben oder noch immer erfahren.

Die Autorin nimmt das biblische erste Menschenpaar Adam und Eva als Ausgangspunkt für eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet – toxische Männlichkeit, Arbeitslosigkeit und Scheidungsprozess inklusive. Sie rechnet gnadenlos ab mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft und öffnet die Tür zu einem anderen Lebensentwurf.



Was macht Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies? Sie beendet die Missbrauchsbeziehung mit Adam, kommt im Jetzt an und versucht, ihr Leben selbstbestimmt neu aufzubauen. Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben würde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit Adam befreien könnte und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätte? Den angenehmen Sommerabend genossen Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, Schauspielerin Helene Mira, Brigitte Flinsbach, Mirjam Steinbock (IG Kultur), Sonja Teufel-Müller (Bücherei Gisingen), Dunja Baumann, Rene Ulmer, Birgit Walser, Marlene Burtscher und Christine Hartmann.


Yasmine Ritter