Den einsamen Abschied gemeinsam zelebrieren
Der Film handelt von einer todkranken Frau, die sich entschließt, ihrem Leben ein Ende zu setzen und dabei Hilfe von einer alten Freundin bekommt.
Martha spielt die ehemalige Kriegsreporterin. Weil sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, hat sie sich im Darknet eine Pille besorgt, die sie umbringen wird. Sie blickt ihrem Tod recht aufgeräumt ins Auge, will aber in diesem Moment nicht allein sein. Daher bittet sie Ingrid, sie zum Sterben in ein gemietetes Haus auf dem Land zu begleiten – und im Zimmer nebenan zu sein, im „room next door“, wenn sie die Pille nimmt. Wenn die Tür zu ihrem Zimmer geschlossen ist, sei es geschehen, sagt sie Ingrid.
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Gemeinsam
In der Luxusvilla angekommen, verbringen Martha und Ingrid ihre Tage damit, über Bücher und Beziehungen zu sprechen, Filme zu schauen – oder es sich auf Sonnenliegen bequem zu machen, die die beiden Frauen aussehen lassen wie ein Gemälde Edward Hoppers. Von ihm hängt ein Kunstdruck im luxuriösen Mietshaus.
Freundschaft
Eine weitere Ebene bekommt der Film mit der Figur eines alten gemeinsamen Freundes, den Ingrid ab und zu trifft. Mit Damian hatten beide Frauen eine Affäre. Er ist ein Dozent, der sich mit der Klimakatastrophe beschäftigt und apokalyptische Vorträge hält. Das Ende für Martha ist unausweichlich, so die Botschaft Almodóvars in seinem neuen Film. Daher gilt es, das Leben und die Menschen, mit denen man es verbringt, besonders zu zelebrieren. Am Filmset hätten sie nicht viel über den Tod, sondern über das Leben gesprochen, sagte Swinton. „Für mich handelt dieser Film vom Leben.“ Ein Thema von „The Room Next Door“ sei außerdem Selbstbestimmung. Es gehe um eine Person, „die beschließt, ihr Leben und ihr Sterben selbst in die Hand zu nehmen und es so zu gestalten, wie sie es möchte.“ Mit intensiven Bildern und großartigen Darstellerinnen zeigt Pedro Almodóvar, wie Selbstbestimmung und Freundschaft das Ende prägen können.
