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Die außergewöhnliche Blüte des Judasbaumes

20.04.2025 • 09:00 Uhr
Die außergewöhnliche Blüte des Judasbaumes

Der aus dem östlichen Mittelmeerraum stammende Judasbaum beeindruckt mit seiner üppigen Blüte. Er ist resistent gegen Trockenheit und Hitze und gedeiht ohne spezielle Pflege.

Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at

Der Judasbaum, auch Salat- oder Liebesbaum genannt, gehört mit seiner auffallenden Blütenpracht zu den schönsten Frühlingsblühern. Anders als die meisten blühenden Gehölze bildet er seine Blüten an alten Stammteilen und Ästen, was ihm einen besonderen Charme verleiht. Diese Besonderheit wird in der Botanik Cauliflorie (Stammblütigkeit) genannt.
Der Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) gehört zur Gattung der Judasbäume (Cercis) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Es gibt Arten, die in Nordamerika und Asien beheimatet sind und gärtnerisch genutzt werden. Der in Europa am weitesten verbreitete Gewöhnliche Judasbaum ist ursprünglich im südeuropäischen und vorderasiatischen Mittelmeerraum beheimatet. Seine weiß bis kräftig rosafarbenen und duftenden Blüten erscheinen von April bis Mai noch vor dem Laubaustrieb.

Die außergewöhnliche Blüte des Judasbaumes

Die Blätter sind rund bis herzförmig. Mit seiner kräftigen Herbstfärbung in unterschiedlichen Gelbtönen ist er auch zum Ende der Gartensaison ein Blickfang. Er wächst als sommergrüner Strauch oder als kleiner, meist mehrstämmiger Baum und erreicht eine Höhe von vier bis acht Metern.
Die schöne Gestalt des Judasbaumes kommt freistehend besonders gut zur Geltung. In seiner Jugend wächst er aufrecht, im Alter bildet er eine ausladende Krone. Er braucht keinen Schnitt, denn die Bäume vergreisen nicht. Ihre Form wird von Jahr zu Jahr schöner und er trägt mit der Zeit immer mehr Blüten. In einem Steingarten kann er mit Wildtulpen, Steingartenstauden und anderen trockenheitsliebenden Gehölzen kombiniert werden. Auf normalen Gartenböden sind Stauden für den Waldrand eine passende Unterpflanzung.
Das sehr harte Holz des Judasbaumes wird wegen seiner schönen Maserung gerne als Furnierholz verwendet. Die Blüten sind essbar, schmecken süß-sauer und können als Dekoration für Salate verwendet werden, die Blütenknospen werden sauer eingelegt und als Gewürz verwendet. Nach der Blüte bildet der Judasbaum längliche Schoten, die ein wenig an Zuckererbsen erinnern. Diese Früchte sind schwach giftig und nicht zum Verzehr geeignet.

Die außergewöhnliche Blüte des Judasbaumes

Judasbäume brauchen einen warmen, vollsonnigen und geschützten Standort auf sandigen oder gut durchlässigen Böden. Er gedeiht auch auf normalen Gartenböden, sofern diese nicht zu feucht sind. Gegen Trockenheit und Hitze ist der Judasbaum weitgehend unempfindlich, in den ersten Jahren sollte er jedoch vor Kälte geschützt werden. Wenn sie gut angewachsen sind, brauchen die Gehölze keinerlei Pflege mehr, weder Dünger noch Wasser. Sie sind überaus robust und unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen, schmücken den Garten über viele Jahre und reifen im Alter zu wahren Schönheiten heran.

wissenswertes

Name: Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum), Salatbaum, Liebesbaum
Gattung: Judasbäume
Familie: Hülsenfrüchtler
Standort: Sonnig, geschützt, auf sandig-lehmigen Böden
Blüte: In den Farben Weiß bis Dunkelrosa oder Violett, blüht von April bis Mai