Ein Foul, das zum Politikum geworden ist

Seit dem Foul von Ivan Horvat an Markus Mahr erheben die Bregenzer schwere Vorwürfe an Horvat und den Alpla HC Hard. Eine emotionslose Aufarbeitung samt Faktencheck.
Es lief am Mittwochabend in der Handballarena Rieden die 42. Spielminute. Die Partie zwischen Bregenz Handball und dem Alpla HC Hard stand auf Messers Schneide. Bregenz brauchte nach der Niederlage in Play-off-Spiel eins unbedingt einen Sieg, um das Saisonaus abzuwenden. Die Harder wollten unbedingt ein drittes Spiel abwenden, da man in einer Entscheidungspartie enorm unter Zugzwang gewesen wäre. Dementsprechend hektisch war die Szenerie, auf beiden Seiten war Druck am Kessel. Bei einem Zwischenstand von 20:20 brachte sich Bregenz-Rückraum Markus Mahr in Wurfposition, als der Harder Ivan Horvat mit der Hand ausholte und Mahr im Gesicht traf. Der 24-jährige Nationalspieler brach sofort zusammen. Horvat hob entschuldigend die Arme – er hatte seinen Gegenspieler mit voller Wucht im Gesicht getroffen. Mahr krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden, Blut floss, nach ein paar Augenblicken konnte sich der Wiener vom Feld schleppen, brach aber unmittelbar hinter der Seitenauslinie zusammen. Horvat erhielt völlig zu recht die blaue Karte: Der Mann wird nahezu sicher kein Spiel mehr in dieser Saison machen. Erst nach minutenlanger Unterbrechung konnte das Spiel fortgesetzt werden, freilich ohne Mahr, der einen offenen Nasenbeinbruch erlitt und sofort operiert werden musste.

Massive Vorwürfe
Hard gewann die Partie schließlich dank eines Treffers in der Schlusssekunde von Karolis Antanavicius mit 30:29 und fixierte damit den Aufstieg ins Halbfinale. Nach dem Spielende holte dann Bregenz-Trainer Marko Tanaskovic zum Rundumschlag aus. Der Coach warf den Hardern eine unfaire Spielweise vor, wie er sie noch nie gesehen hätte, stellte in den Raum, dass „geplant“ sei, dass Hard die Meisterschaft gewinnt, und offenbarte, dass er ihnen im weiteren Saisonverlauf „kein Glück“ wünsche. Dann sagte Tanaskovic vor laufender Kamera ins ORF-Mikrofon: „Es war geplant, dass meine Spieler verletzt vom Spielfeld kommen.“ Ein schwerwiegender Vorwurf, mit dem Tanaskovic bei Bregenz nicht alleine war. Die Worte „Absicht“ und „Vorsatz“ machten und machen die Runde, der Bregenzer Vizebürgermeister und langjährige, inzwischen zurückgetretene Macher bei Bregenz Handball, Roland Frühstück postete auf Facebook: „Aus meiner Sicht war das Vorsatz!“
Klar ist: Die Aktion von Horvat ist mit nichts zu entschuldigen, man muss dem Kroaten in dieser Szene eine grobe Spielweise vorwerfen – aber ihm Vorsatz zu unterstellen, gibt der Diskussion eine völlig andere Dimension. Denn wer Horvat nachsagt, Mahr vorsätzlich verletzt zu haben, wirft dem 32-Jährigen eine Straftat vor: eine schwere Körperverletzung, die im Strafgesetzbuch unter Paragraf 84 Absatz 4 wie folgt definiert ist: „Wer einen anderen am Körper misshandelt und dadurch fahrlässig eine länger als vierundzwanzig Tage dauernde Gesundheitsschädigung oder Berufsunfähigkeit oder eine an sich schwere Verletzung oder Gesundheitsschädigung zufügt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen.“ Paragraf 84/4 besagt sogar: „Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren ist zu bestrafen, wer einen anderen am Körper verletzt oder an der Gesundheit schädigt und dadurch, wenn auch nur fahrlässig, eine schwere Körperverletzung oder Gesundheitsschädigung des anderen herbeiführt.“

Üble Nachrede
Demgegenüber steht Paragraf 111 des Strafgesetzbuch – der Tatbestand der üblen Nachrede, der besagt: „Wer einen anderen in einer für einen Dritten wahrnehmbaren Weise einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung zeiht oder eines unehrenhaften Verhaltens oder eines gegen die guten Sitten verstoßenden Verhaltens beschuldigt, das geeignet ist, ihn in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. Wer die Tat in einem Druckwerk, im Rundfunk oder sonst auf eine Weise begeht, wodurch die üble Nachrede einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wird, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu bestrafen.“ Was sich da also in den vergangenen Stunden hochgeschaukelt hat, ist weit mehr als ein Derby-Nachschlag. Der verständliche Bregenzer Frust über die Verletzung von Mahr – und vielleicht auch das Saisonaus – ist ins Extreme gekippt.
Vorfall im Jahr 2020
Medial überschlagen sich seit Mittwochabend die Schlagzeilen: „Brutalo-Foul“ und „Horror-Foul“ sind nur zwei der Headlines, von Horvat wird regelrecht das Bild eines Psychopathen gezeichnet. Schon im ersten Viertelfinalspiel sei Mahr laut Bregenzer Statement „einer Attacke“ von Horvat nur knapp entkommen. Als weiterer Beweis für Horvats vermeintliche Brutalität wird sein Foul aus dem Derby vom 27. September 2020 gegen Lukas Frühstück angeführt. Bei der Szene soll Frühstück, so der lancierte Vorwurf, eine Gehirnerschütterung erlitten haben.
Dazu heißt es im aktuellen Bregenzer Statement: „Und vergessen können wir auch nicht das Derby, in dem ebenfalls Horvat unseren damals zentralen Spieler Lukas Frühstück auf ähnliche Art und Weise bewusstlos schlug und ins Krankenhaus schickte.“ Laut NEUE-Archiv passierte damals das Foul in der 29. Minute und damit kurz vor der Pause, Horvat sah Rot, Frühstück kehrte nach dem Seitenwechsel nicht mehr aufs Spielfeld zurück, saß aber auf der Bank. Für Aufklärung sorgt der Spielbericht, den Bregenz Handball an jenem 27. September 2020 zur 25:32-Derbyheimniederlage gegen Hard selbst veröffentlichte. Dort hieß es zu der Szene mit Frühstück: „Der Bregenzer Kapitän musste benommen das Spielfeld verlassen und konnte nicht mehr weiterspielen.“ Was dann doch etwas anders klingt als die nun veröffentlichte Schilderung. Interessant ist auch, dass die Bregenzer damals schon in der Vorschau auf das nächste Spiel nicht mehr auf Frühstück eingingen, obwohl die Partie gegen die Fivers nur fünf Tage nach dem Derby stattfand. Frühstück jedenfalls spielte gegen die Fivers und erzielte am 2. Oktober 2020 drei Tore.

Bemerkenswert am Bregenzer Statement vom Donnerstag war auch der Verweis darauf, dass es 2020 mit Frühstück ebenfalls den „zentralen Spieler“ getroffen hätte, was Horvat unterschwellig eine Methodik unterstellt. Im Sinne von: Der Typ haut uns mit Vorliebe die besten Spieler ins Krankenhaus. Dabei hallt subtil ein weiterer Nachsatz mit: Nur so kann Hard gegen uns gewinnen. Tanaskovic sprach diesen Vorwurf am Mittwoch nach der Niederlage recht offen aus, auch abseits der Szene mit Horvat hätte man von den Hardern „unfaire und grobe Fouls“ gesehen, und kommentierte: „Wenn es so sein muss, dann gratuliere ich Hard.“
Vorsatz
Definition lt. oesterreich.gv.at: „Vorsatz nennt man das Wissen und Wollen, eine rechtswidrige Handlung auszuführen.“
Beispiele: „Wer einen anderen töten will und deshalb auf ihn schießt, handelt vorsätzlich. Ebenso, wer eine Bank überfällt, um sie auszurauben.“
Gesetzeslage Vorsatz:
Paragraf 5 StGB: 1.) Vorsätzlich handelt, wer einen Sachverhalt verwirklichen will, der einem gesetzlichen Tatbild entspricht; dazu genügt es, daß der Täter diese Verwirklichung ernstlich für möglich hält und sich mit ihr abfindet.
2,) Der Täter handelt absichtlich, wenn es ihm darauf ankommt, den Umstand oder Erfolg zu verwirklichen, für den das Gesetz absichtliches Handeln voraussetzt.
3.) Der Täter handelt wissentlich, wenn er den Umstand oder Erfolg, für den das Gesetz Wissentlichkeit voraussetzt, nicht bloß für möglich hält, sondern sein Vorliegen oder Eintreten für gewiß hält.
Sachebene
Nun muss man den Bregenz-Trainer in Schutz nehmen, sein bester Spieler war auf dem Weg ins Krankenhaus, er stand unter Schock, die Saison war mit einem Gegentor in der letzten Sekunde zu Ende gegangen, die Enttäuschung saß tief, die Emotionen gingen hoch, die Stimmung war aufgeladen, um nicht zu sagen überhitzt. Da vergreift man sich schon mal bei der Wortwahl, aber in den Tagen danach kam keine Relativierung. Ein Blick auf die Derby-Statistik zeigt jedenfalls ein anderes Bild zum Kräfteverhältnis in Vorarlberg: Seit dem 12. November 2016 konnte Bregenz von 28 Aufeinandertreffen mit Hard nur fünf gegen die Roten Teufel gewinnen. Seit drei Jahren sind die Bregenzer sieglos gegen Hard.
In dieser Saison gewannen die Harder alle fünf Partien gegen Bregenz, vier davon mit einem Tor Unterschied, aber auch das ist durchaus typisch für das große Vorarlberger Handball-Derby: 29 der 106 HLA-Derbys endeten mit einem Tor Unterschied, nur bei 54 der 106 Liga-Derbys betrug der Unterschied mehr als zwei Tore. Das hat nichts mit dem Foul von Horvat an sich zu tun, aber verdeutlicht, dass die Derby-Siege der Roten Teufel nicht wie subtil suggeriert wird auf einer brutalen Spielweise beruhen. Die NEUE hörte sich in den vergangenen Tagen in der österreichischen Handballszene hinter dem Arlberg um, der Tenor war einhellig: Horvat sei ein harter, robuster Spieler mit einer intensiven Spielweise, aber er sei kein bad boy, dem auf dem Parkett permanent die Sicherungen durchbrennen würden.
Bei den Stichworten Absicht oder Vorsatz in Bezug auf Horvats Foul schreckten dann endgültig alle um ihre Meinung Gefragten zurück. Ein Blick auf die Definition zeigt auch warum: „Vorsatz nennt man das Wissen und Wollen, eine rechtswidrige Handlung auszuführen“, heißt es auf der digitalen Amtsseite der Republik Österreich, deren Herausgeber das Bundeskanzleramt ist. Bei der Definition sind auch zwei Beispiele für eine vorsätzliche Handlung angeführt: „Wer einen anderen töten will und deshalb auf ihn schießt, handelt vorsätzlich. Ebenso, wer eine Bank überfällt, um sie auszurauben.“ Bricht man also die Vorwürfe auf eine Sachebene herunter, wird klar, dass bislang aufseiten der Bregenzer die Emotionen die Diskussionskultur bestimmten.
Klar ist: Handball ist ein grober Sport, da wird nicht gezupft, sondern gerissen, da wird nicht geschubst, sondern gestoßen, da gibt es kein Abseitsstellen, sondern nur ein Am-Mann-Verteidigen mit Armen und Händen. Und: Fast jeder Körperkontakt ist dabei erlaubt, Fouls passieren in engen Partien und einer hektischen Szenerie teils praktisch im Sekundentakt. Der deutsche Sportorthopäde Christoph Lukas schreibt auf seiner Homepage in seinem Artikel „Handball ist ein verletzungsträchtiger Sport“: „Der relativ großzügig erlaubte Körperkontakt beinhaltet natürlich ein Verletzungsrisiko. Die meisten akuten Verletzungen erleiden Rückraum- und Kreisspieler.“ Mahr ist Rückraumspieler. Das entschuldigt nicht den Schlag von Horvat, verdeutlicht jedoch, wie intensiv im Handball mit den Händen und Armen gearbeitet wird. Und das bei einer hohen Spieldynamik. Wer da Absicht oder Vorsatz unterstellt, muss wahrscheinlich froh sein, dafür nicht den Beweis antreten zu müssen.

Posting
Die Harder gossen nach dem Spiel mit einem Posting zusätzlich Öl ins Feuer, posteten eine KI-genierte Bilderfolge, die einen roten Teufel, also das Harder Klubmaskottchen, im Kampf mit einem Elefanten und schließlich als Elefantentöter zeigt. Dass dieses Posting im Gesamtkontext mehr als unglücklich war, werden sie beim Grunddurchgangsieger hoffentlich inzwischen wissen; über das Derby sprechen wollen sie erst mal nicht, um nicht noch mehr die Gemüter zu erhitzen. Der Harder Geschäftsführer Heimo Lindner verwies gegenüber der NEUE lediglich schriftlich auf die Presseaussendung, in der die Harder ihre Genesungswünsche an Mahr aussprechen, sich aber „von gewissen medialen Darstellungen und Interviews distanzieren, in denen unserem Spieler Absicht unterstellt wird“. Horvat selbst wird in der Aussendung so zitiert: „Es tut mir sehr leid, dass es zu dieser Verletzung gekommen ist. Es war in keinster Weise meine Absicht, Markus zu verletzen – seine Körpertäuschung war enorm schnell, und ich habe in dieser Situation leider falsch reagiert.“
Und damit sollte man die Sache bewenden lassen, eine öffentliche Treibjagd auf Horvat heilt nicht Mahrs Wunden, sondern reißt neue auf.
Nur Verlierer
Klar ist letztendlich: Aus dem Handballfest Hard gegen Bregenz ist ein Albtraum geworden. Am Ende haben alle Beteiligten verloren. Markus Mahr ist völlig unverschuldet auf dem OP-Tisch gelandet und wird vermutlich lange ausfallen, der Mann braucht viel Geduld und wird einiges aushalten müssen. Ivan Horvat, dessen Abgang aus Hard seit längerer Zeit feststeht, hat seine Mannschaft geschwächt, steht vor einer Sperre und soll ob der Geschehnisse sowie der Vorwürfe nervlich am Ende sein. Und dass es lange dauern wird, bis die Gräben zwischen dem Alpla HC Hard und Bregenz Handball wieder zugeschüttet sind, ist wohl keine allzu gewagte These. Und das just zu einem Zeitpunkt, da Vorarlbergs Profivereine im Hintergrund an einem Schulterschluss arbeiten, um gemeinsam für den Mannschaftsspitzensport in Vorarlberg einzutreten. Wie ein solcher Schulterschluss zwischen Hard und Bregenz nach den jüngsten Ereignissen umsetzbar sein soll, ist mehr als fraglich. Letztendlich hat der Handballsport an sich verloren, denn die hochklassigen Spiele sind vollends in den Hintergrund gerückt.
Sportlich bleibt das Fazit, dass sich die Harder mit ihrer kessen Wahl, Bregenz als Viertelfinalgegner zu picken, selbst in die Bredouille gebracht haben. Bregenz wiederum ist zum achten Mal in Folge im Viertelfinale gescheitert, auch wenn der Serienmeister früherer Tage Hard forderte, bleibt das nicht mehr ganz neue Fazit aufrecht: Bregenz ist nur mehr Mittelmaß. Zumal man durch die Abgänge von just Markus Mahr sowie Matthias Brombeis, Sebastian Burger, Ralf Patrick Häusle, Jan Kroiss und Robin Kritzinger vor einem Umbruch steht.

Deeskalation gefordert
Für die Roten Teufel bleibt, dass sie nun zwei Wochen Zeit haben, die emotionale Achterbahnfahrt der vergangenen Stunden zu verarbeiten, die Duelle gegen Bregenz haben aufgezeigt, dass insbesondere in der Offensive die Feinabstimmung verloren gegangen ist. Dann steht das Halbfinale gegen die Fivers an. Das Siegtor von Karolis Antanavicius in der letzten Sekunde gegen Bregenz könnte das Momentum in der Saison wieder aufseiten der Harder gezogen haben, deren Meisterambitionen nach dem überraschenden ÖHB-Cup-Halbfinal-Aus beim Final Four einen erheblichen Knacks bekommen hatten. Die Niederlage gegen Vöslau stülpte den Hardern so bisschen das Image über, in den entscheidenden Momenten nicht zu liefern – gerade auch in Anbetracht der letztjährigen HLA-Finalniederlage gegen Linz. Der so späte Derbysieg dürfte bei den Hardern den Glauben an sich wieder gefestigt haben – auch wenn man in der entscheidenden Meisterschaftsphase auf Schlüsselspieler Horvat verzichten muss.
Was den Kreis schließt: Fouls sind Teil des Spiels, manchmal passieren schwere Fouls mit schlimmen Verletzungen. Das ist tragisch und mildert die Schmerzen von Mahr kein bisschen, aber so hart es klingt: So ist der Sport. Würde jeder Gefoulte dem Missetäter Absicht unterstellen, würde der Spitzensport kollabieren. Es bleibt zu hoffen, dass die Bregenzer aller Wut zum Trotz die Entschuldigung von Horvat annehmen und wieder versöhnlichere Töne anschlagen. Denn Feindbilder aufzubauen ist in Zeiten wie diesen mehr denn je fehl am Platz. Außerdem ist die aktuelle Stimmung der Nährboden für noch mehr Eskalation. Und das braucht nun wirklich niemand.
Gesetzeslage:
Schwere Körperverletzung:
Paragraf 84/1: „Wer einen anderen am Körper misshandelt und dadurch fahrlässig eine länger als vierundzwanzig Tage dauernde Gesundheitsschädigung oder Berufsunfähigkeit oder eine an sich schwere Verletzung oder Gesundheitsschädigung zufügt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen.“
Paragraf 84/4: „Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren ist zu bestrafen, wer einen anderen am Körper verletzt oder an der Gesundheit schädigt und dadurch, wenn auch nur fahrlässig, eine schwere Körperverletzung oder Gesundheitsschädigung des anderen herbeiführt.“
Üble Nachrede:
Paragraf 111: „Wer einen anderen in einer für einen Dritten wahrnehmbaren Weise einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung zeiht oder eines unehrenhaften Verhaltens oder eines gegen die guten Sitten verstoßenden Verhaltens beschuldigt, das geeignet ist, ihn in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen. Wer die Tat in einem Druckwerk, im Rundfunk oder sonst auf eine Weise begeht, wodurch die üble Nachrede einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wird, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen zu bestrafen.“