Die besten Nächte für Sternschnuppen in diesem Sommer

Die Perseiden sind die bekanntesten Sternschnuppen. Mitte August erreichen sie jedes Jahr ihr Maximum. Es gibt gute Gründe, schon jetzt nach ihnen und anderen Meteoren Ausschau zu halten
Von Robert Seeberger
neue-redaktion@neue.at
Sternschnuppen kann man jedes Jahr im August sehr gut beobachten. Sie vereinen wichtige Rahmenbedingungen. Es wird wieder etwas früher dunkel und die Sommernächte sind meist lau und laden zu längerem Beobachten ein. Zudem versprechen sie eine hohe Rate von im Schnitt einer Sternschnuppe pro Minute. Wenn auch noch das Wetter passt und nicht gleichzeitig der Mond leuchtet, kann man fast eine Erfolgsgarantie abgeben.
Dennoch sollten wir andere Meteore nicht außer Acht lassen. Die Geminiden, die Mitte Dezember auftauchen, haben sogar eine noch höhere Rate. In der Literatur wird gerne die stündliche Zenitrate eines Meteorstroms (ZHR, Zenithal Hourly Rate) angegeben. Für die Perseiden liegt sie bei 100 und für die Geminiden bei 120. Diese Werte sind theoretisch, denn sie würden nur zutreffen, wenn alle Sternschnuppen ihren Ausgang vom Zenit direkt über unseren Köpfen hätten. Tatsächlich ist ihr Radiant, die Richtung aus der sie kommen, meist viel näher am Horizont. Das hat zur Folge, dass ein Teil der ankommenden Sternschnuppen unter dem Horizont und daher unbeobachtbar ist und ein anderer Teil durch die dichten Luftschichten so abgeschwächt wird, dass nur die hellsten zu sehen sind. Realistischerweise kann bei klarem, mondlosen Himmel gut 50 Prozent der theoretischen Zenitrate erwartet werden.
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Wann und warum die Perseiden ihren Höhepunkt erreichen
Heuer wird das Maximum der Perseiden für die Nacht vom 12. auf 13. August vorhergesagt. Die gesamte Periode, in der Perseiden auftauchen, reicht vom 17. Juli bis zum 24. August. Das wird verständlich, wenn man sich die Entstehung des Sternschnuppenstromes vor Augen führt. Der Komet Swift-Tuttle hatte bei seiner Annäherung an die Sonne Staubkörner verloren. Diesen Bereich durchmisst die Erde auf ihre Umlaufbahn jedes Jahr. Die Staubwolke ist ausgedehnt und im Zentrum dichter. Am 17. Juli taucht die Erde in den Randbereich der Staubwolke ein und die ersten Körner verglühen als Meteore in der oberen Lufthülle. Um den 12. August erreicht die Erde das dichte Zentrum der Staubwolke. Danach verglühen wieder weniger Staubkörner in der Lufthülle und ab 24. August ist die Erde wieder außerhalb des Kometenstaubs.
Mondphasen entscheiden über Beobachtungserfolg
Die Nächte um den Vollmond hellen den Himmel so stark auf, dass bestenfalls die hellsten Sternschnuppen, die Boliden, zu sehen sind. Am 24. Juli war Neumond, am 1. August wird die Hälfte der Mondscheibe beleuchtet und am 9. August wird Vollmond sein. Beginnen wir jetzt schon mit den Beobachtungen. Heute Sonntag geht der zunehmende Mond um 22 Uhr 25 unter. Ab dann ist auch die Dämmerung weit genug fortgeschritten. Zudem steht der Ausstrahlungspunkt, die Himmelsrichtung, aus der die Meteore kommen, über dem Horizont. Diese Richtung ist das Sternbild Perseus, daher der Name Perseiden. Man erkennt die Perseiden auch an ihren hohen Geschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Sekunde.
Zwei weitere Highlights im Juli
Die Sternbilder Wassermann und Steinbock sind gegen Mitternacht so weit über dem Horizont, dass Sternschnuppenströme, die hier ihren Ausgang haben, sichtbar sind. Die Alpha-Capricorniden (Capricornus heißt Steinbock) haben am 31. Juli ihr Maximum. Es sind sehr langsame Sternschnuppen. Ebenfalls am 31. Juli erreichen die Delta-Aquariiden, die vom benachbarten Sternbild Wassermann ausgehen, ihr Maximum. Sie sind etwas schneller als die Capricorniden. Die weniger bekannten Sternschnuppenströme und die ersten Perseiden lassen sich derzeit ohne Mond beobachten. Zum Perseiden-Maximum am 10. August stört der fast volle Mond, der gegen 22 Uhr aufgeht. Erst in der Woche vom 18. bis 24. August lassen sich die letzten Perseiden wieder ohne störendes Mondlicht beobachten