Gefangen im Wirrwarr aus Liebe

Lange Beziehungen machen etwas mit einem, ob man will oder nicht. Auf die Spitze getrieben entsteht eine neue Person, mitunter fremd für Familie und Freunde. Wie weit geht man für die bessere Hälfte? Wie viel gibt man dafür auf? Dave Franco und Alison Brie sind seit über einem Jahrzehnt verheiratet. Im Film verkörpern sie Tim und Millie, die ebenfalls seit Jahren gemeinsam durchs Leben gehen. Nun steht für die Großstädter eine deutliche Veränderung an. Sie nimmt einen Job als Lehrerin in einem Kaff an. Er folgt ihr und riskiert damit, dass seine bis dato nur wenig erfolgreiche Karriere als Musiker gänzlich den Bach runter geht.

Beziehungsprobe

In ihrer Beziehung verschiebt sich etwas, auch deshalb, weil der überrumpelte Tim auf einen Heiratsantrag von Millie nur zögerlich reagiert – vielleicht ist es aber auch das neue Ausgeliefertsein des Mittdreißigers. Ohne Führerschein ist er auf seine Partnerin angewiesen, die ihn gnadenhalber zum Bahnhof kutschiert, wenn sie nicht gerade arbeiten muss. Da kommt ein Spaziergang im nahe gelegenen Wald, den der nette Nachbar empfohlen hat, gerade recht, um wieder zueinanderzufinden. Blöd nur, dass sie sich verlaufen, bei strömendem Regen in ein Erdloch stürzen, und in einer Art unterirdischen Kapelle landen – diese Stadtmenschen. Dort überlässt Tim seiner Partnerin heroisch den letzten Schluck Wasser und greift selbst auf eine Lacke zurück. Am nächsten Morgen kleben die Unterschenkel der beiden zusammen. Schimmel, vermuten die beiden. Als aber nach einem Kuss die Lippen zusammenkleben oder sich Geschlechtsverkehr nur mit abschließendem schmerzhaften Ruck bewerkstelligen lässt, und Tim nicht von Millies Seite weichen will, ist klar: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. „Together“ wirft Fragen über Glück in Beziehungen auf, das schleichend in Gewohnheit oder gar Abhängigkeit kippen kann.