Wandertipp: Mit der Familie auf den Kristberg

vylet/glück
Hertha Glück und Gerhard Vylet wandern zum Kristberg, wo sie sich kulinarisch verwöhnen lassen und sich an Frühlingsblumen und der Kneippanlage erfreuen.
Möchte man mit der ganzen Familie eine freudvolle Wanderung unternehmen, ist es nicht leicht, allen Anforderungen und Interessen gleichermaßen gerecht zu werden. Diese Wanderung auf den Kristberg eignet sich allerdings bestens für ein gemeinsames und freudiges Naturerlebnis.
Sportlich oder schwebend erfolgt je nach Kondition oder Ambitionen der Aufstieg zu Fuß oder mit der Kristbergbahn. Wer mit der Bahn hinaufgefahren ist, hat bis zum Eintreffen der „Bergsteiger“ Zeit den Silberpfad zu erkunden oder die Kapelle in Augenschein zu nehmen. Die Jüngsten können ihrem Bewegungsdrang am Spielplatz freien Lauf lassen. Jene, die den Aufstieg auf „Schusters Rappen“ meistern, folgen der Straße beim Spar bzw. Hotel Hirschen nach oben. Der auch am Wegweiser so bezeichnete steile Weg auf den Kristberg zweigt vor dem Endbach von der Kristbergstraße ab. Kurz darauf beginnt bei einem malerischen Montafoner Haus der schmale Wiesenweg. Nach einem Waldstück führt der Weg an einem Bildstock vorbei, der an den Brand eines Doppelhauses erinnert, bei dem 1842 zwei Schwestern ums Leben kamen. Vielleicht trifft man hier oder etwas weiter oben noch auf neugierige Esel, bevor es für ein paar Schritte der Straße entlang geht. Gleich steht man wieder auf dem schmalen Weg, der sich durch die steilen Wiesen zu den nächsten Häusern hochwindet.

Dort, nach einer Kehre auf der Straße, erreicht man einen Aussichtspunkt am Waldrand und nähert sich im Wald dem Mühlitobel. Der Endbach wird bei der Biegung, wo er ins Tobel fließt auf einer kleinen Brücke gequert. Das Plätschern eines Bächleins löst nun das Rauschen im Tobel ab. Im Wald ist der gedeckte Tisch eines Eichhörnchens zu sehen, ehe man bei den Tischen des Panoramagasthofs anlangt.
Kristberg und Sieba Brünna
„Bärg und Tal kôn net zemma, aber d’Lü:t“, besagt ein Montafoner Spruch, und richtig, hier treffen alle Mitglieder der Wandergruppe zusammen. Nun kann gerastet, eingekehrt und erzählt werden, was man Schönes erlebt hat. Fast flach kann man nun gemeinsam zur „Naturkneippanlage Sieba Brünna“ spazieren. Hat weiter unten schon der Enzian geblüht, sorgen hier oben Huflattich und Pestwurz für Farbtupfer am Wegesrand. Die Lupinen sind dabei ihre Blätter zu entfalten und in manch Tümpel wächst von der Sonne gewärmt der Froschlaich. Unterwegs kommt man an einem kleinen Wasserrad vorbei. Gleich daneben zeigen Holz- und Bretterstapel an, dass die alte Säge noch heute in Betrieb ist.
Sprudelnde Quellen
An lichten Stellen gibt der Muttwald den Blick frei, zuerst talauswärts auf den Itonskopf, dann nach Süden auf Hoch- und Mittagsjoch. Ob man in Sieba Brünna kneippt oder sich nur erfrischt, die aus dem Wald sprudelnden Quellen sind schön anzuschauen. Der Rückweg kann nun wieder individuell erfolgen, mit der Kristbergbahn oder hinunter zur Stieralpe, um ins Tal zu wandern, wo man sich wieder trifft.
Zuerst geht es ein wenig zurück, bis am Ende der Lichtung ein Verkehrsschild und die Wanderwegmarkierung in weiß-rot von einem Baum leuchten. Der Waldweg bringt einen zum Fahrweg oberhalb der Stieralpe, unterm Gebäude führt ein Wiesenweg in weitem Bogen wieder in den Wald. Dann wird ein Forstweg gekreuzt und in Buchen bei „Spissa“ der alte Buchenweg beschritten. An sonnigen Stellen wächst das Wald–Vergissmeinnicht. Kurz vor Silbertal mündet der Weg in die Straße, auf der man wieder mit der Familie zusammenkommt.

Kurzbeschreibung
Besonderes: eine variantenreiche, leichte Wanderung für die ganze Familie, bei der viel Interessantes für Groß und Klein zu entdecken ist
Anforderung und Gehzeit: circa dreieinhalb bis vier Stunden Gehzeit und 660 Höhenmeter im Auf und Ab des Wegverlaufs
Markierungen: weiß–gelb, weiß-rot-weiß
Charakter der Wege: Waldweg, Straße, Forstweg, Wiesenweg
Kultur und Natur: Bildstock, Agatha-Kapelle, Kneipp-Anlage Sieba Brünna, Mühlitobel, Spielplatz Silberspielwelt, Silberpfad
Anziehen und Mitnehmen: Wanderkleidung je nach Witterung, eventuell Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeiten: Panoramagasthof Kristberg oder Knappastoba am Kristberg, verschiedene im Silbertal
Start und Ende: Talstation der Kristbergbahn; Bus Linie 680, Haltestelle „Silbertal Kristbergbahn“