Wieso man noch bis 2027 Hundefleisch in Südkorea essen kann

Trotz starken Widerstands der Hundefarmer-Industrie wird der Verzehr von Hundefleisch ab 2027 in Südkorea illegal.
Noch bis 2027 kann man in Südkorea Hundefleisch essen – dann ist Schluss. Ein neues Gesetz verbietet dann das Schlachten und den Verzehr von Hunden.
In Südkorea hat sich in den letzten Jahren kulinarisch einiges verändert. Wie die BBC berichtet, soll Hundefleisch in der jüngeren Vergangenheit zunehmend von den Speisekarten verschwunden sein, nachdem sich immer mehr Widerstand dagegen geregt hatte. Vor allem in der jüngeren Bevölkerung ist der Verzehr von Hundefleisch verpönt. Wer nach Inkrafttreten des Gesetzes weiterhin Hunde schlachtet und serviert, könnte ab 2027 ins Gefängnis kommen.
Geteilte Meinungen
Laut dem Meinungsforschungsinstitut Gallup haben im vergangenen Jahr acht Prozent der Südkoreanerinnen und Südkoreaner Hundefleisch gegessen, in den letzten neun Jahren waren es 27 Prozent.
In der südkoreanischen Bevölkerung stößt das Gesetz allerdings auf ein geteiltes Echo. „Wir essen das schon seit dem Mittelalter. Warum sollte man uns daran hindern, unser traditionelles Essen zu essen?“, zitiert die BBC den 86-jährigen Kim Seon-ho. „Wenn man Hundefleisch verbietet, sollte man auch Rindfleisch verbieten.“ Lee Chae-yeon, eine 22-jährige Studentin, sagte jedoch, das Verbot sei notwendig, um den Tierschutz zu fördern. „Heutzutage haben mehr Menschen Haustiere“, sagte sie. „Hunde sind jetzt wie eine Familie, und es ist nicht nett, unsere Familie zu essen.“
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Versuche gegeben, ein Verbot durchzusetzen. Eine Regierung in den 1980er-Jahren scheiterte jedoch am erbitterten Widerstand der Hundezüchter. Diese wehrten sich auch diesmal gegen das Gesetz und forderten einen Verzicht. Die Regierung setzt ihr Vorhaben dennoch durch.
Sie verspricht aber allen Hundefarm-Besitzern, Gasthäusern und Schlachthöfen, die aufgrund des Gesetzes schließen müssen, eine Entschädigung. Nach offiziellen Angaben gibt es in Südkorea derzeit rund 1600 Restaurants, die Hundefleisch anbieten, und 1150 Farmen, auf denen Hunde für die Schlachtung gezüchtet werden.