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EZB plant schrittweise Senkung der Zinsen

11.01.2024 • 17:56 Uhr
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Kroatiens Notenbank-Chef Boris Vujcic: Vor ersten Zinssenkungen sollten Lohndaten aus dem ersten Quartal vorliegen

Die Europäische Zentralbank (EZB) will aus Sicht von Kroatiens Notenbank-Chef Boris Vujcic vor ersten Zinssenkungen erst noch Lohndaten aus dem ersten Quartal abwarten. Diese Daten seien sehr wichtig für die EZB, sagte das Ratsmitglied am Donnerstag. „Wir haben Zeit, um abzuwarten, was passieren wird“, sagte der Währungshüter mit Blick auf die im Frühjahr anstehenden Tarifrunden.

„Wenn wir natürlich einen schnelleren Rückgang der Inflation sehen als vorhergesagt (…) können wir natürlich auch früher handeln“, fügte Vujcic hinzu. Aber auch ein Vorgehen in eine andere Zinsrichtung sei nicht völlig ausgeschlossen. Aus seiner Sicht sollte sich die EZB auf jeden Fall in Schritten von jeweils 0,25 Prozentpunkten bewegen.

Mögliche Zinssenkungen

In einer idealen Welt würde die EZB gerne graduell und kontinuierlich in eine Richtung voranschreiten, sobald die Inflation sich auf dem gewünschten Pfad befinde, sagte der Notenbanker. Anleger an der Börse gehen momentan davon aus, dass die EZB heuer mehrmals die Zinsen senken wird, wobei der erste Schritt bereits im März oder im April erwartet wird. Mehrere Währungshüter hatten dagegen signalisiert, dass es länger dauern könnte, bis sie sicher sind, dass die Inflation unter Kontrolle ist und auf die Zielmarke von zwei Prozent zusteuert. Dabei verwiesen sie unter anderem auf Daten zur Lohnentwicklung in den Ländern, die erst im Mai vorliegen würden.

Boris Vujcic: „Wenn wir natürlich einen schnelleren Rückgang der Inflation sehen als vorhergesagt, können wir natürlich auch früher handeln“ <span class="copyright">APA/roessler</span>
Boris Vujcic: „Wenn wir natürlich einen schnelleren Rückgang der Inflation sehen als vorhergesagt, können wir natürlich auch früher handeln“ APA/roessler