International

Mehr als 180 Tote bei Überschwemmungen in Kenia

02.05.2024 • 17:06 Uhr
KENYA-WEATHER-FLOODS
Ungewöhnlich starke Regenfälle setzen Kenia unter Wasser. AFP/Luis Tato

Das ostafrikanische Land wird von schweren Unwettern geplagt – nach einem Dammbruch wurden 52 Leichen geborgen, 51 weitere Menschen werden vermisst.

Durch die Überschwemmungen im ostafrikanischen Kenia sind nach neuen Angaben bereits mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Seit März wurden landesweit 188 Todesopfer gezählt, wie das Innenministerium in Nairobi am Donnerstag mitteilte. 90 Menschen würden noch vermisst. In der Zwischenbilanz war zudem von 125 Verletzten die Rede. Etwa 165.000 Menschen mussten demnach wegen der Überschwemmungen ihre Häuser verlassen.

Todesopfer und Vermisste

Besonders viele Opfer hatte es bei einem Dammbruch in der Nähe von Mai Mahiu rund 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi gegeben. Dort wurden laut Innenministerium bisher 52 Leichen geborgen, 51 Menschen wurden noch vermisst. Von den Überschwemmungen ist auch der Tourismus betroffen. Am Mittwoch hatten die Behörden mitgeteilt, dass durch das Hochwasser im berühmten Naturschutzgebiet Maasai Mara etwa hundert Urlauber eingeschlossen worden seien. Auf dem Land- und dem Luftweg seien 90 Menschen aus Maasai Mara gerettet worden, erklärte das Innenministerium.

Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für Kenia. Maasai Mara ist Heimat zahlreicher Wildtiere und ein Touristenmagnet.

May 1, 2024, Kiambu, Kenya: A view of the destroyed railway line after a tunnel uphill blocked by debris rapidly filled up with water leading to loss of wall integrity and eventual flooding that caused tragic loss of life, injuries and extensive damage to property downstream. T The ongoing heavy rainfall has caused widespread flooding in Kenya. Kiambu Kenya - ZUMAs197 20240501_aaa_s197_502 Copyright: xJamesxWakibiax
Zerstörte Infrastruktur legt das Land am ersten Mai lahm. James Wakibia

Große Teile Ostafrikas von Extremwetter betroffen

Kenia wird seit Wochen von heftigen Regenfällen heimgesucht, die auf das Klimaphänomen El Niño zurückgeführt werden. Auch im Nachbarland Tansania löste der Dauerregen Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Dort starben mindestens 155 Menschen.

Unterdessen begann es auch am Horn von Afrika – normalerweise eine sehr trockene Region – zu regnen. In Somalia zerstörten die Regenfälle örtlichen Medienberichten zufolge zahlreiche Häuser. Hunderte Familien seien aufgrund der Zerstörungen obdachlos, hieß es. Mindestens zehn Todesfälle in Zusammenhang mit schweren Regenfällen gab es zudem im ostafrikanischen Ruanda.

A man carries some belongings while walking on muddy waters in an area heavily affected by floods following torrential rains at the Mathare informal settlement in Nairobi, on April 25, 2024. Torrential rains triggered floods and caused chaos across Kenya, blocking roads and bridges and engulfing homes in slum districts. The death toll from flash floods in Kenya's capital Nairobi has risen to 13 on April 25, 2024, police said. Kenyans have been warned to stay on alert, with the forecast for more heavy rains across the country in the coming days. (Photo by LUIS TATO / AFP)
Viele Bewohner Nairobis verlieren nicht nur ihr Hab und Gut. AFP/Luis Tato