Katastrophenalarm nach Regen in Süddeutschland

(C) IMAGO/ BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg
In zahlreichen Orten herrscht nach den massiven Niederschlagsmengen Ausnahmezustand.
Der tagelange Dauerregen in Süddeutschland hat ein Opfer unter den Einsatzkräften gefordert. Im bayerischen Pfaffenhofen an der Ilm kam ein 42-jähriger Feuerwehrmann ums Leben, als bei einem Einsatz mit drei Kollegen sein Schlauchboot kenterte, teilte ein Sprecher der Behörden am Sonntag mit. Er sei in der Früh tot geborgen worden. In zehn Gemeinden Bayerns war wegen übergelaufener Flüsse und Bäche Katastrophenalarm ausgerufen worden.
Am Samstagabend entgleisten in Schwäbisch Gmünd zwei ICE-Waggons. Die 185 Passagiere blieben laut einem Bahnsprecher bei dem Unglück unverletzt und wurden aus dem Zug geholt. Der Zug war wegen des Hochwassers in Süddeutschland auf die Strecke umgeleitet worden, auf der sich das Unglück ereignete. Wann die Strecke wieder freigegeben wird, ist noch unklar. Der ICE soll noch am Sonntag geborgen werden.
Weitere Regenfälle und Gewitter könnten am Sonntagnachmittag zu neuen Überschwemmungen führen. Bahnreisende in Süddeutschland mussten am Sonntag weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Nach einer Auflistung auf der Internetseite der Deutschen Bahn kommt es zum Beispiel zu Ausfällen auf der Strecke von München über Nürnberg nach Berlin, von Karlsruhe über Stuttgart nach München, von München nach Zürich sowie von Augsburg nach Oberstdorf.
Weitere Überflutungen erwartet
Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) hieß es am Samstag, von Norden her zögen neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Sonntagnachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam vorbei. „Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen“, sagte der Meteorologe. Besonders gefährdet von den Schauern und Gewittern am Sonntag seien die Schwäbische Alb sowie Bereiche etwas nördlich davon sowie die Region um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. Im Landkreis Augsburg wurden am Abend die Evakuierungsaufrufe ausgeweitet. Betroffen waren vor allem Kommunen am Fluss Schmutter. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Jahrhunderthochwasser befürchtet
Befürchtet wurde mancherorts Jahrhunderthochwasser. Das ist eine rechnerische Größe und bezeichnet ein Hochwasser, das im statistischen Mittel einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird. Viele Unwetterwarnungen gelten mit Stand Samstagmittag zunächst bis Sonntag, einige bis in den Montag hinein.
Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen in Teilen Bayerns
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Nach Angaben der Meteorologen sind seit 8.00 Uhr am Freitag im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler 135 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden gefallen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen. In mehreren Städten in den beiden Bundesländern kamen bis zum frühen Samstag Niederschlagsmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.

Im schwäbischen Landkreis Augsburg brachen Samstagmittag ein Deich und ein Damm. Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Bewohner in bestimmten Straßenzügen in dem Ort Diedorf müssen ihre Wohnhäuser verlassen. Das teilte das Landratsamt mit. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben.“
Vielerorts traten Flüsse und Bäche über die Ufer. Im schwäbischen Landkreis Unterallgäu wurden rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann wollten noch am Samstag in das schwäbische Hochwassergebiet reisen.
29 Bergsteiger im Schneetreiben an Zugspitze gerettet
Mehrere Gruppen von Bergsteigern sind am Samstag an der Zugspitze in Deutschland im Schneetreiben in Not geraten. Am Nachmittag seien die Bergsteiger von der Bergwacht wohlbehalten zum Gletscherrestaurant Sonnalpin am Zugspitzplatt begleitet worden, teilte die deutsche Bergwacht mit. Die Bergsteiger hätten sich trotz Dauerregens im Tal und massiven Schneefalls in den Bergen zu Deutschlands höchstem Gipfel aufgemacht, berichtete der Bayerische Rundfunk. Dort türmten sich die Schneemassen demnach teilweise zwei Meter hoch, die Sichtweite betrug nur etwa 100 Meter.
Auch Mitarbeiter der Zugspitzbahn waren mit Pistenraupen unterwegs, um die Bergsteiger zu suchen, wie eine Sprecherin der Zugspitzbahn sagte. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konnte die Zugspitz-Seilbahn teilweise wetterbedingt nicht fahren. Laufrollen der Seilreiter seien teilweise eingefroren, sagte die Sprecherin. Am 1. Mai war an der 2.962 Meter hohen Zugspitze die Skisaison zu Ende gegangen – bei noch immer guter Schneelage.
Mehrere Verletze auf A9 in Bayern
In Bayern gab es bereits zahlreiche Einsätze bei der Polizei. Wie Sprecher der zuständigen Polizeipräsidien Samstagfrüh mitteilten, konzentrierten sich die Einsätze vor allem auf Schwaben und das nördliche Oberbayern. Bei Autounfällen infolge des Regens wurden auf der Autobahn 9 am Freitag nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt. Immer wieder wurden Keller und Straßen überflutet. Einsatzkräfte und Anrainer von Flüssen mit steigenden Pegeln wappneten sich mit Sandsäcken.
Im baden-württenbergischen Friedrichhafen am Bodensee wurde laut Feuerwehr ein zentrales Sandsack-Lager in Auftrag gegeben. Rund 10.000 Sandsäcke sollen demnach aus einem Nachbarkreis dorthin gebracht werden. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz halfen.
Bodenseeregion besonders betroffen
Besonders im Fokus stand die Bodensee-Region: Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde am Freitagabend rund 1.300 Menschen in Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Die Lage habe sich zwischenzeitlich ein wenig entspannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Generell gehe man davon aus, dass die Pegelstände wieder etwas sinken könnten, da viel Wasser schon abgeflossen sei, etwa in den Bodensee.