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Hurrikan naht: Die Angst vor dem großen Sturm

03.07.2024 • 17:24 Uhr
View of a river swollen due to heavy rains after the passage of hurricane Beryl on the highway from Cumana to Cumanacoa, Sucre State, Venezuela, on July 2, 2024. Hurricane Beryl churned towards Jamaica Tuesday after killing at least five people and causing widespread destruction across the southeastern Caribbean, threatening deadly winds and storm surge as it approached. (Photo by Victor GONZALEZ / AFP)
Die Folgen vom Sturm sind in vielerlei Hinsicht sichtbar. Victor GONZALEZ / AFP

Die mexikanische Halbinsel Yucatan rüstet sich für Hurrikan „Beryl“. Der Wirbelsturm hat in der Karibik bereits zuvor für schwere Verwüstungen gesorgt.

Die Erinnerung an den letzten großen Sturm ist in Mexiko noch allgegenwärtig. Als Hurrikan „Otis“ im Oktober 2023 an der Pazifikküste auf Land traf, starben mehr als 50 Menschen. In den weltbekannten Ferienorten rund um Acapulco wurden selbst große Hoteltürme schwer beschädigt, in den Häfen vor Ort wurden die Yachten, die nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten, wie Spielzeug durch die Luft geschleudert.

Mexiko bereitet sich vor

Knapp zehn Monate später rüstet sich nun der Osten der mexikanischen Halbinsel Yukatan für einen großen Hurrikan. Laut dem US-Hurrikanzentrums NHC wird „Beryl“ am späten Donnerstagabend die Küste erreichen und in weiterer Folge über Land weiter in Richtung Golf von Mexiko ziehen.

Erster Wirbelsturm der Saison hinterlässt Verwüstungen

Bereits in den vergangenen Tagen hatte der erste Wirbelsturm der Hurrikan-Saison, der zuletzt trotz leichter Abschwächung noch immer an der Schwelle zur höchsten Kategorie 5 lag, in der Karibik-Region für schwere Verwüstungen und sintflutartige Regenfälle gesorgt.

In Grenada, St. Vincent und Venezuela, wo „Beryl“ mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 230 Kilometern pro Stunde über Städte und Dörfer hinwegzog, wurden inzwischen insgesamt sechs Todesfälle gemeldet. Auf Jamaika, das als nächstes auf der Zugbahn des Sturms lag, hatte Ministerpräsident Andrew Holness am Dienstagabend die gesamte Insel vorsorglich für sieben Tage zum Katastrophengebiet erklärt. Die Flughäfen von Kingston und Montego Bay wurden außerdem komplett gesperrt.

„Beryl“ ist der erste Wirbelsturm der Hurrikan-Saison im Atlantik, die ein halbes Jahr dauert. Noch nie zuvor wurde allerdings ein so mächtiger Sturm zu einem derartig frühen Zeitpunkt registriert. Nach Angaben des Experten Philip Klotzbach von der Colorado State University ist „Beryl“ auch schon der stärkste je erfasste Atlantik-Hurrikan im Juli. Zwischenzeitlich maß das NHC Windgeschwindigkeiten um die 270 Kilometer pro Stunde – ab 252 Stundenkilometern ist dann die Kategorie 5 erreicht.

Frühe Entstehung wegen Klimawandel

Für Hurrikan-Forscher kommt die frühe Entstehung eines so großen Sturmes allerdings nicht unerwartet. Im Zuge des Klimawandels wird das Meereswasser im Atlantik und im Golf von Mexiko immer wärmer und das macht starke Wirbelstürme noch wahrscheinlicher.

“Beryl” ist der zweite benannte Sturm der Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert. Die aktivste Zeit ist meist um September herum. Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern, die höchste Kategorie – 5 – beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde.

Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison im Atlantik. Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von “La Niña”, einer Phase kühleren Wassers im Pazifik. Der Klimawandel ist auch ein Faktor. Die Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

View of flooded houses after a river swelled due to heavy rains following the passage of Hurricane Beryl on the road from Cumana to Cumanacoa, Sucre State, Venezuela, on July 2, 2024. Hurricane Beryl churned towards Jamaica Tuesday after killing at least five people and causing widespread destruction across the southeastern Caribbean, threatening deadly winds and storm surge as it approached. (Photo by Victor GONZALEZ / AFP)
Die Wassermengen zerstörten Häuser, die zu nahe am Fluss liegn. Victor GONZALEZ / AFP
TOPSHOT - People stand outside their flooded homes after a river swelled due to heavy rains following the passage of Hurricane Beryl on the road from Cumana to Cumanacoa, Sucre State, Venezuela, on July 2, 2024. Hurricane Beryl churned towards Jamaica Tuesday after killing at least five people and causing widespread destruction across the southeastern Caribbean, threatening deadly winds and storm surge as it approached. (Photo by Victor GONZALEZ / AFP)
Einwohner stehen vor ihren beschädigten oder fast durchfluteten Häuser. Victor GONZALEZ / AFP
Residents and members of the Bolivarian National Police stand on a flooded street after a river swelled due to heavy rains following the passage of Hurricane Beryl on the road from Cumana to Cumanacoa, Sucre State, Venezuela, on July 2, 2024. Hurricane Beryl churned towards Jamaica Tuesday after killing at least five people and causing widespread destruction across the southeastern Caribbean, threatening deadly winds and storm surge as it approached. (Photo by Victor GONZALEZ / AFP)
Die Nationalpolizei von Bolivien rückte ein, um Unterstützung zu leisten. Victor GONZALEZ / AFP
Residents try to recover their belongings from their flooded houses after a river swelled due to heavy rains following the passage of Hurricane Beryl on the road from Cumana to Cumanacoa, Sucre State, Venezuela, on July 2, 2024. Hurricane Beryl churned towards Jamaica Tuesday after killing at least five people and causing widespread destruction across the southeastern Caribbean, threatening deadly winds and storm surge as it approached. (Photo by Victor GONZALEZ / AFP)
Bewohner der Häuser versuchten ihre Besitztümer zu bergen. Victor GONZALEZ / AFP
Evacuees from Union Island arrive in Kingstown, St. Vincent and the Grenadines, Tuesday, July 2, 2024. The island, in the Grenadines archipelago, was hit by Hurricane Beryl. (AP Photo/Lucanus Ollivierre)
Viele Einwohner aus besonders schwer betroffenen Gegenden müssten evakuiert werden. AP Photo/Lucanus Ollivierre
Fishermen push a boat damaged by Hurricane Beryl at the Bridgetown fisheries, Barbados, Tuesday, July 2, 2024. (AP Photo/Ricardo Mazalan)
Boote wurden auch nicht verschont, und etliche Hafen stehen nun verwüstet da. AP Photo/Ricardo Mazalan
Palm trees wilt after being uprooted by Hurricane Beryl in St. Patrick, Grenada, Tuesday, July 2, 2024. (AP Photo/Haron Forteau)
Palmen am Strand, welche als weiteres Opfer des letzten Sturmes ausgerupft auf dem Sand liegen. AP Photo/Haron Forteau