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Opfer der Walbrände auf Hawaii erhalten vier Milliarden US-Dollar

03.08.2024 • 14:59 Uhr
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Vor knapp einem Jahr standen Maui und etliche Inseln in Hawaii in Flammen. REUTERS/Mike Blake/File Photo

Rund 100 Menschen starben im August 2023 auf der Pazifikinselgruppe. Die Schuldigen einigten sich nun auf Vergleichszahlungen an die mehr als 2000 Opfer.

Vor knapp einem Jahr standen Maui und die Insel Hawaii in Flammen. Verheerende Waldbrände verwüsteten ganze Landabschnitte, zerstörten Städte und kosteten rund 100 Menschen das Leben.

Vier Milliarden Dollar Vergleichszahlung

In den darauffolgenden Wochen und Monaten folgten umfangreiche Ermittlungen, es hagelte hunderte Klagen. Nun haben sich verantwortliche Behörden und Unternehmen zu Vergleichszahlungen von vier Milliarden US-Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) bereit erklärt.

“Dieser globale Vergleich von über vier Milliarden Dollar wird unserem Volk helfen zu heilen”, erklärte Hawaiis Gouverneur Josh Green in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.

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Josh Green erklärt den Zweck des Geldes. AP Photo/Rick Bowmer

Bei den Bränden auf Maui und der Insel Hawaii waren etwa 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Milliarden-Summe werde unter anderem vom Staat Hawaii, der Bezirksverwaltung Maui und dem Strombetreiber Hawaiian Electric als Entschädigungszahlung an mehr als 2000 Opfer bereitgestellt.

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Etwa 100 Menschen sind ums Leben gekommen. AP Photo/Lindsey Wasson

Der Vergleich sei nach vier Monaten gerichtlicher Mediation zustande gekommen, schrieb Green weiter. Um rechtskräftig zu werden, muss er noch von einem Richter genehmigt werden. “Dass eine solche Angelegenheit binnen eines Jahres geregelt wird, ist beispiellos”, fügte Green hinzu. Es sei gut, dass die Menschen nicht länger warten müssten, um ihr Lebenswerk wieder aufbauen zu können, fügte er hinzu.

Lahaina fast vollständig niedergebrannt

Die Brände vom August 2023 waren die folgenschwersten in den USA seit mehr als hundert Jahren. Die historische Stadt Lahaina auf Maui brannte fast vollständig nieder. Mehr als 800 Hektar Land verbrannten.

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Die Brände in Lahaina haben fast die ganze historische Stadt niedergebrannt. Patrick T. Fallon / AFP
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Während dem Feuer sind etliche Menschen verletzt worden. Matthew Thayer/The Maui News via AP

Den größten Teil der vereinbarten Vergleichssumme trägt laut einem Bericht der “New York Times” Haiwaiian Electric. Die Behörden in Maui hatten den hawaiianischen Strombetreiber für die rasche Ausbreitung des Feuers verantwortlich gemacht. Dieser hätte die Stromleitungen angesichts der Sturmwarnungen abschalten müssen, wie es zum Beispiel im waldbrandgeplagten Kalifornien praktiziert wird.

Kritik an Behörden und Strombetreiber

Die Wut über die Behörden und weitere Verantwortlichen war nach der Katastrophe groß. Überlebende kritisierten unter anderem, dass es keinerlei offizielle Warnung wegen des Feuers gab. Die Brände hatte sich wegen starker Winde rasch verbreitet. Viele Betroffene erfuhren erst von dem Feuer, als es sich ihnen bereits näherte. Tausende wurden obdachlos. Auch an der Versorgung von Überlebenden und der Geschwindigkeit der Leichenbergung durch die Behörden gab es Kritik.