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Wirtschafts-Nobelpreis für drei US-Forscher

14.10.2024 • 12:43 Uhr
FILE- In this file photo dated Friday, April 17, 2015, a national library employee shows the gold Nobel Prize medal awarded to the late novelist Gabriel Garcia Marquez, in Bogota, Colombia. The Nobel prize has greater personal impact than merely receiving the monetary award, as it marks the recipient in terms of esteem and global recognition. (AP Photo/Fernando Vergara, FILE), sujet nobelpreis, medaille
US-Forscher Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson erhalten heuer den „Wirtschafts-Nobelpreis“
(C) AP/FERNANDO vergara

„Nobelpreis“ für Wirtschaft an die US-Wissenschaftler Acemoglu, Johnson und Robinson. Auszeichnung mit umgerechnet 970.000 Euro dotiert. Die drei Preisträger sind keineswegs Unbekannte.

Die drei US-Forscher Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson erhalten heuer den „Wirtschafts-Nobelpreis“ für ihre Forschungen über die Gründe für unterschiedlichen Wohlstand unterschiedlicher Länder. Das gab das Nobelpreiskomitee am Montag in Stockholm bekannt. Die 20 Prozent reichsten Länder seien etwa 30 Mal reicher als die ärmsten 20 Prozent. Die Forscher hätten Erklärungen aufgezeigt, warum dies der Fall sei.

Robinson schrieb gemeinsam mit Acemoglu „Why Nations Fail“ (“Warum Nationen scheitern“). In dem Buch untersuchen die beiden Nobelpreis-Träger, warum einige Länder reich und andere arm sind. Die Autoren argumentieren, dass der Schlüssel zur Erklärung dieser Unterschiede in den politischen und wirtschaftlichen Institutionen liegt, die in verschiedenen Ländern im Laufe der Geschichte entwickelt wurden.

Der Wohlstand von Nationen hänge demnach vor allem von den politischen und wirtschaftlichen Institutionen ab, die ihre Bürger einrichten und entwickeln. Wenn Institutionen die Beteiligung der Bevölkerung ermöglichen und Macht gleichmäßig verteilen, kann dies zu langfristigem wirtschaftlichem Wachstum führen.

A screen shows the laureates (L-R) Turkish-American Daron Acemoglu and British-Americans Simon Johnson and James Robinson of the 2024 Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel during the announcement by the Royal Swedish Academy of Sciences in Stockholm, Sweden on October 14, 2024. (Photo by Christine OLSSON / TT NEWS AGENCY / AFP) / Sweden OUT
Christine OLSSON / TT NEWS AGENCY / AFP

Hingegen seien Länder mit Institutionen, die auf Ungleichheit und Machtkonzentration basieren, meist wirtschaftlich weniger erfolgreich. Die Autoren heben die Bedeutung von Reformen und politischem Wandel hervor, um solche Kreisläufe zu durchbrechen und den Weg für eine erfolgreichere Entwicklung zu ebnen.

Simon Johnson beschäftigt sich mit der globalen Wirtschaft, Finanzkrisen, der Rolle von Institutionen in der wirtschaftlichen Entwicklung und der Regulierung von Banken und Finanzmärkten. Er ist Mitautor des Buches „13 Bankers: The Wall Street Takeover and the Next Financial Meltdown“, das die Finanzkrise 2008 analysiert und Reformen des Finanzsystems vorschlägt. Gemeinsam mit Acemoglu und Robinson trägt er in der akademischen Forschung zur Bedeutung historischer Institutionen bei.

Der in Wien geborene Friedrich Hayek war 1974 bisher der einzige österreichische Preisträger in dieser Kategorie.