Bühne in der Kammgarn wird aktiviert

Mit Philipp Lingg & Band startet „Achtung Kultur“ in Kammgarn Hard.
Das Aufkommen von Streaming-Formaten ist zweifelsohne der Not geschuldet, doch können mit einem hochwertigen Programm und der passenden Technik durchaus künstlerische Schätze direkt ins Haus geliefert werden. Vielversprechend klingt die neue Livestream-Reihe „Achtung Kultur“, die Live-Acts aus der Kammgarn Hard überträgt. Kindertheater, Kabarett, Poetryslam und Musik werden in vier Streams zu erleben sein. Los geht es am kommenden Samstag mit einem Konzert: Philipp Lingg wird mit seiner Band die Bühne beleben. Dass er sich bereits auf den Auftritt freut, das bestätigt er im Gespräch. Das Streaming-Konzert in der Kammgarn ist für Lingg das erste seit dem Frühjahr 2020.
Philipp Lingg & Band. 30. Jänner, 20 Uhr.
Der Stream ist kostenlos, freiwillige Spenden sind möglich.
Infos: www.kammgarn.at.
Auch freut sich der Bregenzerwälder Sänger und Liedermacher, dass er mit seinen Kollegen auf der Bühne stehen wird – zusammen mache das Ganze mehr Spaß als alleine. Seit etwa einem Jahr ist Lingg mit Christoph Mateka (Stimme, Violine) und dem Lustenauer Schlagzeuger Martin Grabher aktiv. Das Trio lieferte schon im vergangenen Jahr den Vorarlberger Sommerhit „Egalien“, der mit dem „Sound@V“ Musikpreis in der Kategorie „Mundart“ ausgezeichnet wurde. Nun wird am neuen Album gearbeitet, sagt Lingg. Eine Live-Version der nächsten Single „Über Wir“ gibt es schon auf YouTube zu hören, der im Studio eingespielte Song inklusive neuem Video wird am 23. März veröffentlicht, wie der Wälder Musiker verrät.
„Diadenglisch“
Das Album soll im Sommer folgen – wenn hoffentlich wieder Konzerte möglich sind, meint Lingg. Denn wenn auch Livestreams für eine willkommende Abwechslung sorgen: Das Album-Release soll mit einem Live-Publikum gefeiert werden. Vor einer Kamera zu performen sei nicht dasselbe, gibt Lingg zu. Doch die Kammgarn sei eine „super Location“, und gerade in dieser Zeit sei es wichtig, dass Künstler und Kulturveranstalter ein Lebenszeichen liefern.
Die neuen Lieder von Lingg mit Band werden in „diadenglischer Sprache“ gesungen. Das heißt, die Texte bestehen aus einer Kombination aus Englisch, Hochdeutsch und Wälder Dialekt, erklärt der 1984 geborene Schoppernauer. Lingg singt dabei über seinen Alltag und alles, was ihn im Leben beschäftigt. Der Lockdown wird für die Arbeit im Studio genutzt, wobei die kreative Arbeit nicht erzwungen werden könne. „Es muss von selber kommen“, sagt der Musiker, der nun auch die Zeit nutzt, an den Instrumenten sein Können zu steigern. Ansonsten steht etwa Spazierengehen auf dem Programm.
Das Kammgarn-Team beschränkt sich mit „Achtung Kultur“ übrigens nicht auf Lievestreams: Mit verschiedenen Kunstaktionen in Hard macht die Kulturwerkstatt ebenfalls auf sich aufmerksam. Im Dorf finden sich Lichtinstallationen, Kulturboxen und „leere“ Plakate an verschiedenen Standorten. Die Harder sind dazu eingeladen, die Augen offen zu halten.
