Kultur

Künstlerische Vielfalt in „Life is a zoo“

07.06.2022 • 20:02 Uhr
Frauengesichter von Domenico Grenci                                 <span class="copyright">Sieglinde Wöhrer</span>
Frauengesichter von Domenico Grenci Sieglinde Wöhrer

Bis fünften Juli zeigt die Galeristin Sylvia Janschek in der alten Seifenfabrik Werke von Domenico Grenci, Paolo Migliazza, Peter Kohl, Lois Weinberger, Elisabeth von Samsonow, Gernot Riedmann und anderen.

Ziegen- und Katzenköpfe, eine mit Schlacke übergossene Jungenskulptur aus feuerfester Erde, Kohle und Zement. Daneben geisterhaft wirkende Frauenbilder, ein Bluthund im Anzug und in buntem Hintergrund leuchtende Matchbox-Autos. In „Life is a zoo“ in der alten Seifenfabrik stehen einander sehr ausdrucksstarke Arbeiten von Künstlern gegenüber und zeigen die Individualität und Vielseitigkeit der Kunstschaffenden.

In dieser von der Galeristin Sylvia Janschek gestalteten Ausstellung eröffnet sich eine manchmal ungewöhnliche und bizarre Welt der künstlerischen Artenvielfalt.
Nachdem Janschek letztes Jahr die Ausstellung „Faces“ in der alten Seifenfabrik kuratierte, kann man in „Life is a zoo“ nicht nur Gesichter betrachten, sondern vermehrt auch Tieren und vor allem unterschiedlichen künstlerischen Zugängen und Ausdrucksweisen begegnen.

Malerei von Elisabeth von Samsonow                                        <span class="copyright">Sieglinde Wöhrer</span>
Malerei von Elisabeth von Samsonow Sieglinde Wöhrer

Vielseitige Arbeiten

Das Leben ist bunt, sagt Sylvia Janschek und genauso mannigfaltig, wie die Tiere im Zoo aus allen Ecken der Erde sind auch ihre zusammengesammelten Kunstwerke, die sie in der alten Seifenfabrik in Lauterach präsentiert. Die Schau bietet eine interessante Mischung von zwölf Vorarlberger und internationalen Künstlern, die mit ganz unterschiedlichen Materialien und Techniken ihre Vorstellungskraft ästhetisch verwirklichen und in Bildern, Skulpturen und Installationen den Besuchern einen Raum für neue Entdeckungen bieten.
Besonders eindrucksvoll sind die ausgefallenen und eindringlich wirkenden Bilder des italienischen Künstlers Domenico Grenci. Mit dem Material Bitumen, dem Kohlestift und manchmal auch mit Blut gemalt, fängt er die zarten Gesichtszüge ein, mit denen die Frauengemälde den Betrachtern entgegenstarren.

Inspiration aus der Natur

Die Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow zeigt malerische Lössterassen und Kathrin Stalder erforscht die Ästhetik von Kanaldeckeln. Aus dem Nachlass des im April 2020 verstorbenen Künstlers Lois Weinberger wird in „green man“ die Verbindung von Mensch und Pflanze widergespiegelt.
Ganz den Tieren widmet sich der Bildhauer Klaus Metz in seinen Tierplastiken aus Holz, Metall und Stein. Als Hommage an Beethoven präsentiert der Vorarlberger Bildhauer Chris­toph Lissy einen ausgestopften Karpfen, da Karpfen zu dessen Lieblingsspeisen zählten. Gernot Riedmann lässt seine Faszination für die Urgewalt der afrikanischen Stammeskunst in seine Ahnentafeln und -Figuren einfließen, die er teilweise mit der Kettensäge aus einem Baumstamm herausschneidet.

Bilder der irrealen Welt von Peter Kohl                              <span class="copyright">Sieglinde Wöhrer</span>
Bilder der irrealen Welt von Peter Kohl  Sieglinde Wöhrer

Kritische Tierbilder

Zu sehen sind auch die fantasievollen und manchmal menschliche Züge annehmenden Tierbilder von Peter Kohl. So kann man unter anderem einen nackten Papageien mit blau-rot getupfter Unterhose betrachten und sich von den wirklichkeitsfremden und kritischen Darstellungen zum Nachdenken anregen lassen.

Ebenfalls bunt und humoris­tisch wirken die mit Klebstoff verbundenen Selbstdarstellungen des Konzeptkünstlers Marco Spitzar, der sich gelb bekleidet in verschiedenen Posen mit seinem Arbeitsmaterial, der „Uhuflasche“ ins Szene setzt.


In einem ganz anderen Stil erscheint die bemerkenswerte Skulptur des italienischen Künst­lers Paolo Migliazza. Er vereint die feinen Züge des Jungenkörpers mit groben Material und bringt damit auf sensible Weise das Unperfekte zum Ausdruck.


„LIFE IS A ZOO“: Bis fünften Juli in der alten Seifenfabrik Lauterach. Geöffnet täglich von 16 bis 20 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. +43 664 1311000; Informationen: www.janschek.art