Kultur

Ein Planet mit Figuren und Puppen

09.01.2024 • 16:03 Uhr
Das Materialtheater Stuttgart zeigt das Kinderstück "Wuff".  <span class="copyright">Materialtheater Stuttgart</span>
Das Materialtheater Stuttgart zeigt das Kinderstück "Wuff". Materialtheater Stuttgart

Das Figurentheaterfestival Homunculus erlebt heuer seine 33. Auflage. Neben Hohenems ist auch Doren wieder Schauplatz.

Unter dem Motto „Planet Homunculus“ tanzen von 2. bis 10. Mai in Hohenems und seit 2022 auch in Doren wieder die Puppen. Gestern haben die Verantwortlichen um Susi Claus, die seit 2018 künstlerische Leiterin des Festivals ist, das diesjährige Programm präsentiert. Vier Aufführungsorte wird es heuer geben: Neben dem Löwensaal und dem Salomon-Sulzer-Saal sind dies der Palasthof sowie zum Abschluss der Gemeindesaal in Doren.

Festivalleiterin Susi Claus bei der Programmpräsentation.   <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Festivalleiterin Susi Claus bei der Programmpräsentation. Philipp Steurer

Geschäftsführer Dieter Heid­egger konnte von einer erfreulichen finanziellen Situation berichten. So habe einerseits der Hauptsponsor sein Engagement um drei Jahre verlängert. Zudem hätten sich die Förderungen von Bund, Land und Stadt leicht erhöht, informierte er. Auch der Vorverkauf sei gut. Im Vorjahr verzeichnete Homunculus eine Rekordauslastung von 97 Prozent. Zahlreiche Festivalpässe, mit denen jede Vorstellung besucht werden kann, seien schon im vergangenen Jahr für heuer gebucht worden, hieß es.

Geschäftsführer Dieter Heidegger.  <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Geschäftsführer Dieter Heidegger. Philipp Steurer

Auftakt

Eröffnet wird das Festival 2024 mit der (ausverkauften) Vorstellung „Tesla.369“ des Wiener Schubert Theaters. Regisseur des Stücks über den Wissenschaftler Nikola Tesla ist der gebürtige Vorarlberger und Leiter des Theaters, Simon Meusburger. Mit „Das schönste Ei der Welt“ des Theater Geist gibt es am Tag darauf eine farbenfrohe Produktion – basierend auf einem Kinderbuch – für Menschen ab fünf Jahren. Mit „Der Glöckner von Notre Dame“ der Theaterfirma Erfurt gibt es dann am Abend ein Spektakel für Erwachsene.

Szene aus "Der Glöckner von Notre Dame".  <span class="copyright">Theaterfirma Erfurt</span>
Szene aus "Der Glöckner von Notre Dame". Theaterfirma Erfurt

Der Samstag, 4. Mai, bietet ein „Tapferes Schneiderlein“ des Puppentheaters Märchenfänger für kleinere Menschen und einen fantasievollen „Don Quichote“ des Ensembles Materialtheater Stuttgart für Große. Ein mittelalterlich-modernes Märchen für Familien mit Kindern ab sechs Jahren zeigt am Tag darauf das Theater Zitadelle mit dem Stück „Drachenblut und Blümchenpflaster“ – inklusive Sonntagsbrunch.

"Drachenblut und Blümchenpflaster" des Theaters Zitadelle.  <span class="copyright">Theater Zitadelle</span>
"Drachenblut und Blümchenpflaster" des Theaters Zitadelle. Theater Zitadelle

Die Echse ist wieder da

Das Kindertheaterstück „Wuff“ des Ensembles Materialtheater Stutt­gart dreht sich, wie der Name schon ahnen lässt, um einen kleinen Hund beziehungsweise eine ganze Hundebande. Eine Echse, und zwar „Die Echse“ von Michael Hatzius – seit Jahren einer der Lieblinge des Homunculus-Publikums –, ist am Abend des 6. Mai zu erleben.

Auch sie kommen wieder: Michael Hatzius und seine Echse. <span class="copyright">Christine Fiedler</span>
Auch sie kommen wieder: Michael Hatzius und seine Echse. Christine Fiedler

Am nächsten Tag sorgt das jüdische und interkulturelle Puppentheater Bubales aus Berlin mit „Buraya! Oraya! Hierhin! Dorthin!“ für eine Reise in jüdische Lebenswelten, in denen man auch Puppen aus weiteren Kulturen begegnet – ab sechs Jahren. Und das Theater Zitadelle ist am Abend mit der fünften Auflage seiner Serie „Die Berliner Stadtmusikanten“ mit dem Titel „Grand Hotel Grimm“ in Hohenems zu Gast.

Die Puppen des Theaters Bubales.   <span class="copyright">Bubales</span>
Die Puppen des Theaters Bubales. Bubales

Workshops zum Stück

Bei der Köpenicker Blutwoche wurden von 21. bis 26. Juni 1933 im Berliner Stadtteil Köpenick Hunderte Menschen von der SA entführt, gedemütigt und gefoltert. Über 20 Menschen starben. In der Produktion „33, 34, 35 Wenn alles auseinander fällt“ von Ammon&Claus wird dieses Ereignis thematisiert. Im Vorfeld zu diesem Stück, das drei Mal im Salomon-Sulzer-Saal zu sehen ist, finden Workshops des Jüdischen Museums für Jugendliche ab 13 Jahren statt.

Die Festivalleiterin behandelt in ihrem Stück ein ernstes Thema.    <span class="copyright">Ammon&amp;Claus </span>
Die Festivalleiterin behandelt in ihrem Stück ein ernstes Thema. Ammon&Claus

Mit der Kabarettistin und Musikerin Tina Teubner ist am 9. Mai ein weiterer Publikumsliebling zu Gast. Sie präsentiert ihr Programm „Ohne dich war es immer so schön“. Am Vormittag sind aber noch die Artisanen mit „Als die Tiere den Wald verließen“ zu erleben. Dieses Stück ist dann am Schlusstag auch im Gemeindesaal in Doren zu erleben, bevor dort mit Andrea Bongers „Bock drauf!“ das Festival-Finale über die Bühne geht.

Informationen und Tickets: www.homunculus.info