Stück über den Klimawandel für ein kleines Publikum

Die Uraufführung des neuen Klassenzimmerstücks „Die Wald“ des Landestheaters ist morgen Nachmittag zu sehen.
Die 1996 in Wien geborene Isabella Campestrini ist seit dieser Spielzeit fixes Ensemblemitglied am Vorarlberger Landestheater. Das neue Klassenzimmerstück des Hauses ist nun – wenn man so will – ihr „Baby“: Sie hat es geschrieben, spielt, inszeniert und hat sich auch um die Ausstattung gekümmert. Ganz so war das ursprünglich allerdings nicht geplant.
„Ich wollte ein Stück über den Klimawandel für ein relativ kleines Publikum machen“, erzählt Campestrini über die Überlegungen, als es auf die Suche nach einem neuen Klassenzimmerstück ging. Allerdings hat sie nichts gefunden, sodass sie sich letztlich entschlossen hat, es einfach selber zu schreiben. „Ich wollte auch die Zusammenhänge des Klimawandels für Kinder verständlich machen.“
Figur aus “Bambi”
„Bambi“-Figur. Das daraufhin entstandene Stück „Die Wald“ basiert auf einer gleichnamigen Figur, die Campestrini in einer „Bambi“-Inszenierung am Landestheater Linz gespielt hat. Dort war sie – bevor sie nach Vorarlberg gekommen ist – festes Ensemblemitglied am Jungen Theater. Die Wald – eine „etwas schrullige, lustige Figur mit großem Herzen“ – ist die Protagonistin. Sie führt durch das Stück und klagt über das Leid, das dem Wald und den dortigen Tieren aufgrund des Klimawandels angetan wird. Ihre Mission ist es, den Wald zu retten. Dafür entwickelt sie mit den Kindern Mechanismen.
„Natürlich gibt es auch den Antagonisten, den Bösewicht“, erklärt Campestrini. In diesem Fall handelt es sich dabei um das KKKK, das Klimakilllerkonzernkomitee – eine Gruppe, die versuche, die Erde zu zerstören.

Interaktiv
„Die Wald“ enthalte viele interaktive, musikalische Momente, sodass es für Kinder von der ersten Klasse Volksschule bis zur ersten Klasse Mittelschule gut funktioniere, so Campestrinis Erfahrung. Vor der morgigen Uraufführung hat sie es nämlich bereits in einigen Schulklassen mit Kindern unterschiedlichen Alters getestet.
„Ich wollte testen, ob sie auch die komplizierteren Dinge wie den CO2-Ausstoß und ähnliches verstehen“, sagt die Schauspielerin. Ergebnis: „Ich glaube, ich habe Bilder gefunden, die funktionieren.“ Daher hat sie nach dem Testlauf auch nicht mehr viel ändern müssen.

Spannend
„Die Wald“ ist das erste Stück, das die 27-jährige Schauspielerin selbst geschrieben hat. „Das war ein total spannender Prozess“, so ihre Erfahrung. Die wichtigste Erkenntnis: „Weniger ist mehr.“ Eine Schulstunde lang – rund 45 Minuten – dauert die Vorstellung.
„Im Stück werden viele Themen kurz angerissen“, erläutert sie. „Das bietet die Möglichkeit, sie noch zu vertiefen.“ Geplant sei, dass diesbezüglich auch von der Theaterpädagogik des Landestheaters Workshops angeboten werden, erzählt Campestrini. Auf die Frage, ob sie wieder ein Stück selber schreiben wird, antwortet die Schauspielerin mit einem Grinsen: „Mal schauen, wenn es gut läuft.“
„Die Wald“. Von und mit Isabella Campestrini. Premiere: Sonntag, 14. Jänner, 15 Uhr, Box am Landestheater Bregenz. Das Stück kann von Schulen gebucht werden. www.landestheater.org