Kultur

Von Fuchspelz bis Riebel: Martinimarkt lockte Gäste von nah und fern

08.11.2024 • 13:40 Uhr
Von Fuchspelz bis Riebel: Martinimarkt lockte Gäste von nah und fern
Bürgermeisterin Andrea Kaufmann eröffnete den Martinimarkt. Hartinger (18)

Der 47. Dornbirner Martinimarkt wurde am Freitagvormittag bei Kaiserwetter eröffnet.

von Hannah Swozilek und Martin Begle

“Gans herzlich willkommen.” Mit diesen Worten wurden die vielen “Lüt im alto Häß” auf dem Dornbirner Marktplatz bei strahlendem Sonnenschein begrüßt. Schon vor der Eröffnungsrede von Bürgermeisterin Andrea Kaufmann herrschte auf dem Marktplatz reges Treiben. “Seit nunmehr 20 Jahren komme ich hier her”, erzählt eine ältere Dame ihrer Freundin, die sie gerade im Getümmel getroffen hat. An allen Ecken wird getanzt, gesungen und gelacht. Geschichten vom und über den Martinimarkt werden ausgetauscht, alte Freunde sehen sich wieder. Auch Gänserich Eduard hatte während der Eröffnung einiges zu erzählen. Sein Geschnatter war einige Male über dem Marktplatz zu hören.

Modische Traditionen

Ganz im Zeichen des Martinimarktes fallen natürlich die besonderen, oft sehr alten Kleidungsstücke auf. Der klassische Fuchspelz ziert die Jacken vieler Damen. Auch Hüte in allen Formen und Farben stachen aus der Menge heraus. In Kombination mit Riebel und Krautspätzle scheint die Welt für einen kurzen Augenblick wieder völlig in Ordnung zu sein am Dornbirner Marktplatz. Eine weitere Besonderheit beim 47. Martinimarkt ist Familie Kennedy. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann strahlte über das ganze Gesicht, als sie bei ihrer Eröffnungsrede verkündete, dass die Familie bis aus Südafrika nach Dornbirn gekommen sei, um dem Martinimarkt beizuwohnen. Da bleibt nur noch zu sagen: “Eduard, butz do Bart, z’Dorobiro ischt Martinimart!”

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“Ich bin mit meiner Gruppe bis aus Meckenbeuren hergekommen. Wir kommen nun schon seit fünf Jahren auf den Martinimarkt. Der Kinderwagen ist etwa 150 Jahre alt, er wurde bereits restauriert. Die Puppen sind originale Porzellanpuppen. Normalerweise haben wir einen echten Geißbock dabei, nach Österreich können wir den aber natürlich nicht mitnehmen.” Gabriele Pfeiffer (ganz rechts)
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“Ein bisschen üben muss man schon”, lacht Gernot. Er war mal Kunstradfahrer und beherrscht das unhandliche Rad mit Leichtigkeit. Auch Pius (unten) kann mit dem ungewöhnlichen Rad umgehen.
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Gelöste Stimmung auf dem Marktplatz: Gemeinsames Singen der klassischen Martini-Lieder.
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Riebel darf natürlich nicht fehlen.
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In einem grünen Standard von 1934 ist dieses Quartett zum Martinimarkt gekommen. Das Auto ist bereits 90 Jahre alt.
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“Das Fass hat 20 Liter. Es war eine abenteuerliche Reise, die alten Räder des Wagens haben nicht immer mitgespielt”, lachen Erich Gubelmann und Bruno Kaufmann. Sie sind um 6 Uhr morgens zu Fuß bis von Bernegg nach Dornbirn gelaufen mit ihrem Fass. “Wir müssen nichts beweisen, keinen Rekord aufstellen.” Das Wappen auf dem Fass stammt aus dem Jahre 1180 und steht im Zusammenhang mit dem Kloster St. Gallen.
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Den Fuchspelz vom Vater der Freundin: Roswitha.
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“Der Anzug ist schon 90 Jahre alt. Er gehörte meinem Vater, der war Fahrradmechaniker”, lacht Rudolf Preuss. Auch sein Bruder habe einen solchen Anzug geerbt. Bei diesem sei er allerdings in keiner so guten Verwendung, wie bei ihm.
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“Wir haben dieses Jahr 45 Kilo Riebel gemacht. Für wie viele Personen das reicht wissen wir gar nicht”, lachen die Köche. Die Menge würde sich außerdem jedes Jahr verdoppeln.
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“Meine beste Freundin hat mir vor 44 Jahren dieses Kostüm genäht. Jedes Jahr pünktlich zum Martinimarkt ziehe ich es an.” Helga Steininger
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Die 10 Wochen alte Johanna absolvierte bereits ihren ersten Martinimarkt Besuch.
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Gänserich Eduard durfte natürlich auch nicht fehlen. Er hatte während der Eröffnung einiges zu sagen.