Vom Monat der Frauen zu Frauenporträts

Der 8. März ist der Internationale Frauentag. Zu diesem Anlass gibt es einige diesbezügliche Kulturveranstaltungen.
Rund um den Weltfrauentag gibt es auch einige Kulturveranstaltungen, die Bezug darauf nehmen. Gleich der ganze Monat steht in der Kammgarn in Hard unter dem Motto „frauen.macht.märz“ und das Motto ist Programm. Ausschließlich Frauen werden im März auf der Bühne stehen, „weil es im restlichen Jahr nicht so ist, sondern in eine andere Richtung geht“, erklärt Geschäftsführerin Lisa Weiß.
„Wir versuchen immer in Hinblick auf die Geschlechter möglichst ausgeglichen zu buchen, aber es geht oft nicht“, so ihre Erfahrungen. Ein Blick auf die Monate Jänner und Februar dieses Jahres liefert die Bestätigung: Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind etwa in der Sparte Musik nur Männer aufgetreten. „Wir haben eine Programmschiene Blues- und Rockmusik und die ist sehr männerlastig“, so Weiß. „Übrigens auch beim Publikum“, fügt sie hinzu. Oft hätten Bands zwar eine Frontfrau, eine Sängerin, der Rest seien aber Männer.

Ein wenig anderes schaue es mittlerweile bei einem anderen Schwerpunkt des Kulturveranstalters aus, dem Kabarett. „Da sind wir jetzt schon viel ausgeglichener“, informiert die Geschäftsführerin. In diesem Bereich seien in den letzten Jahren in Deutschland und Österreich zahlreiche junge Frauen nachgekommen, sagt sie.
Der Grund für die fehlenden Frauen auf den Kulturbühnen liege nicht unbedingt daran, dass es sie nicht gibt. „Es gibt sie schon“, so die Erfahrungen von Weiß, „man muss aber länger suchen und sich mehr anstrengen“. Den März nun ausschließlich mit Künstlerinnen zu bespielen, sei allerdings nicht wirklich schwierig gewesen, da man für die Planung eine lange Vorlaufzeit habe, erzählt Weiß. „Wir sind jetzt schon am nächsten März dran.“

Vitali Sviridenko
„frauen.macht.märz“ erlebt heuer seine Premiere, soll aber in den nächsten Jahren fortgesetzt werden – „bis es den Ausgleichsmonat nicht mehr braucht“. Der Weltfrauentag wird in der Kammgarn mit „Mutmachgeschichten“ gefeiert. Dazu gibt es Erzählungen mit Moderatorin Mirjam Steinbock, ein Konzert mit der lettischen Sängerin Baiba und eine Vernissage von Grid Marrisonie.
Kritik an “Hexenverbrennungen”
Das Frauenmuseum Hittisau hat auf seiner Website dem Programm zum morgigen Weltfrauentag ein Statement zur „Hexenverbrennung“ beim Funken vorangestellt. Da heißt es: „2025 fällt der Weltfrauentag am 8. März auf den Funkensamstag. Traditionell werden in Vorarlberg nach wie vor Frauenfiguren auf Scheiterhaufen verbrannt. Vergangenes Jahr haben nur 5 % der Vorarlberger Funken darauf verzichtet. Wir fordern eine Transformation dieser menschenverachtenden und frauenfeindlichen Praxis.“
Im Museum ist morgen der Eintritt für alle Frauen den ganzen Tag über frei und um 15 Uhr gibt es eine kostenlose Direktorinnenführung. Um 17 Uhr ist dann das Theaterstück „Murgang – eine szenische Installation“ von Brigitte Schmid-Gugler. Dieses dreht sich um die namenlose Tochter eines Mörders. Der Eintritt beträgt 15 Euro.

Und der Soroptimist International Club Bregenz/Rheintal lädt anlässlich des Internationalen Frauentags morgen um 19 Uhr zu einer Lesung der Autorin Chris Inken Soppa mit anschließendem Austausch in den großen Saal im Hotel Schwärzler in der Landstraße 9 in Bregenz ein.
Die in Konstanz lebende Chris Inken Soppa hat sich in ihrem Buch „Über jede Grenze hinweg“ am Bodensee auf Spurensuche begeben und ist auf Frauen gestoßen, die die Grenzregion prägen oder geprägt haben. Darunter sind etwa die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die Wohltäterin Albertine von Scherer oder Maria Stromberger, „der Engel von Ausschwitz“. Anhand von 45 Geschichten beweist die Autorin, wie vielfältig das Frauenleben am See tatsächlich ist, heißt es dazu.
Infos: www.kammgarn.at, www.frauenmuseum.at