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„Geben ist wichtiger als Nehmen“

13.02.2021 • 17:00 Uhr
Georg Fritz wurde für sein soziales Engagement ausgezeichnet.<br><span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Georg Fritz wurde für sein soziales Engagement ausgezeichnet.
Klaus Hartinger

Blutplättchen-Spender Georg Fritz ist das beste Beispiel dafür.

Er redet nicht nur, er handelt. „Das Wichtigste ist, anderen zu helfen“, sagt Georg Fritz mit dem Brustton tiefster Überzeugung. Und das tut er auch. Wenn irgendwo Not am Mann ist, packt der Nenzinger mit an. „Das ist doch selbstverständlich. Man weiß nie, ob man nicht selbst einmal Hilfe braucht“, sagt er. „Geben ist wichtiger als Nehmen.“ An diesem Motto hat er sich sein ganzes Leben lang orientiert. Und ist damit immer gut gefahren. Vor Kurzem wurde er für sein enormes soziales Engagement geehrt. Denn der 56-Jährige hat zum 111. Mal Blutplättchen – sogenannte Thrombozyten – gespendet. Davor war er bereits jahrelang Blutspender.

zur person

Georg Fritz

56 Jahre alt, aus Feldkirch, sechs Kinder, zwei Enkelkinder, wohnt in Nenzing, gelernter Automechaniker, 22 Jahre Eismeister in der Vorarlberghalle Feldkirch, seit vier Jahren Gemeindemitarbeiter beim Bauhof Nenzing.

Da die Blutplättchen-Spenden nur sieben Tage haltbar sind, ist es umso bedeutender, dass es solche treuen Spender gibt, zeigten sich bei der Ehrung der Leiter des Blutspendedienstes, Michael Hamel, und der Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft Primar Peter Fraunberger über die unermüdliche Spendebereitschaft des sechsfachen Familienvaters hoch erfreut und vor allem dankbar.

Georg Fritz spendete vorher auch schon jahrelang "normal" Blut. <span class="copyright">Hartinger</span>
Georg Fritz spendete vorher auch schon jahrelang "normal" Blut. Hartinger

Aufwendig

Tatsächlich ist Blutplättchen zu spenden recht aufwendig. Der gesamte Vorgang dauert eineinhalb Stunden. Dabei wird das Blut durch die sogenannte Apherese-Maschine gepumpt, wo die wertvollen Thrombozyten extrahiert werden. Das restliche Blut fließt in den Körper zurück. 2012 unterzog sich Fritz der Prozedur, die ihm nichts ausmacht, zum ersten Mal. „Im gleichen Jahr ist meine Mutter an Krebs verstorben“, erzählt er. Damals wurde er darin bestätigt, dass es wichtig ist, dass Menschen ihre kostbarstes Gut anderen zur Verfügung stellen.
Fritz plant weiterzumachen, solange er kann. „Mein Opa hat 60 Jahre lang Blut gespendet.“ Das will er ähnlich halten. Fritz ist bereits selbst zweifacher Großvater. Seinen eigenen Nachfahren möchte er – was soziales Engagement anbelangt – ebenfalls Vorbild sein. Ursprünglich stammt der Mann mit dem gro­ßen Herzen aus Feldkirch. Er ist ausgebildeter Automechaniker. 22 Jahre lang war er Eismeister in der Vorarlberghalle in Feldkirch. Seit vier Jahren arbeitet er für die Gemeinde Nenzing am Bauhof. „Wenn ich ins Spital muss – warum auch immer – darf ich dort sofort weg“, ist er begeistert. In seiner Freizeit geht er viel in die Berge oder fährt Fahrrad. Den Drahtesel besteigt er auch, wenn er ins LKH Feldkirch zur Thrombozyten-Spende fährt. „Es ist ja nicht weit. Außerdem ist es gesund“, sagt er. Und fit muss er bleiben, schließlich möchte er noch lange spenden können.