Es wird wieder mehr geheiratet

2021 wurden mehr Ehen geschlossen und weniger geschieden. Den höchsten Zuwachs gab es in Vorarlberg.
Es wird wieder geheiratet. 2021 sind laut Statistik Austria etwas mehr Ehen geschlossen worden als 2020. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 war die Heiratslust aber noch deutlich eingebremst: 2021 heirateten um 12,7 Prozent weniger als 2019.
„Coronabedingte Einschränkungen haben auch im zweiten Pandemiejahr viele private Pläne durchkreuzt“, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen.
Höchster Anstieg in Vorarlberg
Die Vorarlberger sind besonders häufig vor den Standesbeamten getreten: plus 5,4 Prozent mehr gegenüber 2020. Damit verzeichnet Vorarlberg den höchsten Anstieg an Hochzeiten österreichweit. Insgesamt wurde in sieben Bundesländern im vergangenen Jahr mehr geheiratet als 2020. Nur in der Steiermark (minus 1,9 Prozent) und in Kärnten (minus 0,6 Prozent) wurden weniger Eheschließungen als 2020 registriert (siehe Grafik). Verglichen mit 2019 gab es 2021 die deutlichsten Rückgänge der standesamtlichen Eheschließungen in Wien (minus 20,6 Prozent), gefolgt vom Burgenland (minus 13,4 Prozent) und der Steiermark (minus 12,8 Prozent).
Während die Zahl der Eheschließungen anstieg, sank diejenige der Scheidungen: um 4,8 Prozent gegenüber 2020 und um 13,3 Prozent gegenüber 2019. In allen Bundesländern außer Tirol (plus 2,4 Prozent) wurden weniger Ehen rechtskräftig geschieden als 2020. Den stärksten Rückgang verzeichnete Niederösterreich (minus 8,9 Prozent), gefolgt von Salzburg (minus 8,4 Prozent), Burgenland (minus 6,8 Prozent), Kärnten (minus 5,3 Prozent) und Vorarlberg (minus 4,8 Prozent).
Österreich-Zahlen
Insgesamt 40.195 Ehen wurden 2021 in Österreich geschlossen. Das sind um 533 bzw. 1,3 Prozent mehr als 2020. Im gleichen Zeitraum wurden 1383 eingetragene Partnerschaften begründet, das sind um 127 bzw. 10,1 Prozent mehr als im Jahr davor und um 114 bzw. neun Prozent mehr als 2019. 1
4.156 Ehen wurden rechtskräftig geschieden, um 714 bzw. 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Gleichgeschlechtliche Ehen
Die seit 1. Jänner 2019 bestehende Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung nahmen im vergangenen Jahr 623 Paare wahr, 362 weibliche und 261 männliche. Zugleich begründeten 1280 verschiedengeschlechtliche Paare sowie 103 gleichgeschlechtliche Paare eine eingetragene Partnerschaft. Die Daten für 2021 beinhalten auch 25 Umwandlungen von eingetragenen Partnerschaften in Ehen und von einer Ehe in eine eingetragene Partnerschaft.
Die Zahl der Begründungen eingetragener Partnerschaften stieg im Vergleich mit 2020 in acht Bundesländern an, am deutlichsten in Kärnten (plus 40,4 Prozent), der Steiermark (plus 14,5 Prozent), Oberösterreich (plus 13,1 Prozent) sowie in Tirol (plus 11,6 Prozent). Auch im Vergleich zu 2019 verzeichneten acht Länder ein Plus, nur im Burgenland wurden weniger eingetragene Partnerschaften begründet.
„Mega-Hochzeitsjahr“
2022 soll es noch mehr Hochzeiten geben als 2021. Das prophezeien jedenfalls die Hochzeitsportale Hochzeit.click und hochzeits-location.info. „2022 wird ein Mega-Hochzeitsjahr“, sagen Bernhard Fichtenbauer (hochzeits-location.info) und Roland Pöll (Hochzeit.click). Gemeinsam zählen die beiden Portale zu den größten Informationsquellen für Hochzeiten in Österreich. „Unsere Zugriffszahlen sind seit Jahresanfang kräftig gestiegen und sind auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie“, begründen die beiden ihre Prognose. Die Vermittlungen von Hochzeiten auf den beiden Portalen hätten sich in den letzten sechs Wochen verdreifacht. Gegenüber dem Jahr 2019 seien die Vermittlungen um 30 Prozent gestiegen.
Es zeichne sich auch ab, dass Hochzeiten wieder mit großen Gesellschaften gefeiert werden. Lagen Anfragen in den letzten zwei Jahren meist bei 15 bis 45 Hochzeitsgästen, so seien aktuelle Hochzeiten mit 60 bis 120 Hochzeitsgästen nachgefragt.