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Hohe Förderung für Start-up Fautech

09.01.2024 • 23:00 Uhr
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Dornbirner Firma von Florian Ausserer ­entwickelt einen neuartigen Verdichter, der auch mit natürlichen Kältemitteln betrieben werden kann.

Das Dornbirner Start-up-Unternehmen Fautech GmbH kann sich aufgrund seiner schon bisher durchgeführten Entwicklungstätigkeit jetzt über eine ansehnliche Förderung durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH AWS freuen. So werde Fautech innerhalb der nächsten zwei Jahre eine im Erfolgsfall rückzahlbare Förderung in Höhe von 690.000 Euro abrufen können, wie der Firmengründer und geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter Florian Ausserer im wpa-Gespräch erklärte. Damit handle es sich dabei um klassisches Risikokapital.

Nutzung von Kältemitteln

Fautech ist seit 2019 auf die Entwicklung eines neuartigen Verdichters nach dem Prinzip eines Rotationskolbenverdichters spezialisiert. Verdichter spielen eine wichtige Rolle für die Energiewende, denn sie kommen unter anderem großflächig in Wärmepumpen und Kälteanlagen sowie in Kühlgeräten zum Einsatz.

Der Verdichter von Fautech könne aufgrund seiner Konstruktionsweise aus Aluminium und damit entsprechend leichter gebaut werden. Zudem benötigt er nach Angaben von Ausserer deutlich weniger Bauteile und habe deshalb einen einfacheren Aufbau, was ihn kostengünstiger mache. Außerdem arbeite der Verdichter völlig ölfrei. Dazu komme als eines der entscheidenden Merkmale, dass der Verdichter auch mit natürlichen Kältemitteln wie Butan und Propan und vor allem mit CO2 betrieben werden kann. Diese natürlichen Kältemittel werden schrittweise in weiten Bereichen die fluorierten Kältemittel in Verdichtern ersetzen, da letztgenannte deutlich klimaschädlicher sind. „Für den Einsatz von natürlichen Kältemitteln ist allerdings eine sehr komplexe Dichtungstechnik innerhalb des Verdichters notwendig“, so Ausserer. Um das zu gewährleisten, sind entsprechende Entwicklungsarbeiten notwendig. Einen nicht rückzahlbaren AWS-Zuschuss in Höhe von 190.000 Euro hat Fautech bereits erhalten. Damit wurde ein erster Prototyp des neuartigen Verdichters gebaut.

Zweiter Prototyp

Mit der nunmehr zugestandenen deutlich größeren AWS-Förderung soll ein zweiter Prototyp bis hin zu einer möglichen Serienfertigung entwickelt werden. Noch im ers­ten Halbjahr 2024 soll dieser zweite Prototyp fertig sein, dann erfolge eine technische Prüfung durch akkreditierte Prüfeinrichtungen.

„Bis Ende 2024 dürften wir wissen, auf welche Leistungskennzahlen das Vorserienmodell kommt“, sagte Ausserer. Danach folge neben einer Weiterentwicklung auch eine erste Marktpräsentation. Das Konzept sei so aufgesetzt, dass der Verdichter in verschiedenen Größen und Varianten hergestellt werden könne.

Mitgesellschafter

Mittlerweile arbeitet Ausserer jedoch nicht mehr allein an der Entwicklung des Verdichters. Denn der Unternehmensberater Vaheh Khachatouri und der deutsch-liechtensteinische Unternehmer Manfred-Horst Boretius haben sich mit insgesamt 40 Prozent am Unternehmen beteiligt und würden auch aktiv an der Weiterentwicklung mitarbeiten, sagt Ausserer.

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Günther Bitschnau/WPA