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Strom und Gas werden billiger: Was man jetzt wissen muss

16.01.2024 • 15:04 Uhr
Ab 1. April zahlen Vorarlberger weniger für Strom und Erdgas. <span class="copyright">Hartinger</span>
Ab 1. April zahlen Vorarlberger weniger für Strom und Erdgas. Hartinger

Die Illwerke vkw senken die Preise für Strom und Gas ab April. Wer noch keinen neuen Stromliefervertrag hat, erhält eine Kündigung. Ohne Stromversorgung soll trotzdem niemand dastehen.

“Es gibt zum Jahreswechsel gute Nachrichten für alle Haushalte“, verkündete Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstagvormittag im Pressefoyer. Zusammen mit Landesrat Daniel Zadra (Grüne) und Christof Germann (Vorstandsvorsitzender der Illwerke vkw) gab er eine Senkung der Strom- und Gaspreise mit dem 1. April bekannt. Zu diesem Stichtag gibt es außerdem Änderungen für alle, die noch einen alten Stromliefervertrag besitzen.

Fünf Prozent billiger

Bereits mit dem Jahreswechsel erfolgte eine Preissenkung um drei Cent für die neuen Stromprodukte der Illwerke vkw. Der aktuelle Preis von 12,7 Cent pro Kilowattstunde wird mit dem 1. April erneut billiger und beträgt dann 12,2 Cent, was einer Vergünstigung von fünf Prozent entspricht. Dazu bleibt der Stromkostenzuschuss des Landes aufrecht, wie Wallner im Pressefoyer bestätigte. Diesen Rabatt eingerechnet, beträgt der tatsächliche Preis ab April 9,2 Cent pro Kilowattstunde.

Landeshauptmann Markus Wallner <span class="copyright">Hartinger</span>
Landeshauptmann Markus Wallner Hartinger

Von den neuen Strompreisen profitieren all jene Haushalte, die bereits auf die neuen Stromprodukte der VKW zugreifen. 91 Prozent hätten das bereits getan, erläutert der Vorstandsvorsitzende der VKW, Christof Germann. Die restlichen Haushalte mit alten Stromlieferverträgen werden in den nächsten Tagen ein Kündigungsschreiben für diese erhalten. Bis zum 31. März haben sie Zeit für einen Umstieg, ehe die Illwerke vkw mit dem 1. April nur noch die neuen Stromprodukte anbietet. „Wir wollen die gesamte Kundenbasis in ein Produkt zusammenführen“, begründete Germann die Maßnahme.

Vorstandsvorsitzender der Illwerke vkw: Christof Germann <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Vorstandsvorsitzender der Illwerke vkw: Christof Germann Stiplovsek

Ohne Stromversorgung sollen aber auch all jene nicht bleiben, die die Frist zum Umstieg versäumen. Dafür will die Landesregierung eine Änderung im Vorarlberger Elektrizitätswirtschaftsgesetz beschließen, die noch im Jänner durch den Landtag gehen soll. „In anderen Bundesländern, etwa vor einigen Monaten in Kärnten, wurde den nicht umgestiegenen Kunden einfach der Strom abgedreht“, erklärte Daniel Zadra. Mit der Gesetzesanpassung solle das nicht eintreten.

Erdgas wird günstiger

Auch der Verbrauchspreis für Erdgas wird verbilligt. Derzeit beträgt er rund 7,3 Cent je Kilowattstunde, ab 1. April wird er für alle Haushalts- und Geschäftskunden auf rund 5,5 Cent gesenkt. Das entspricht einer Preissenkung von fast 25 Prozent. Die Landesregierung führt in den Presseunterlagen dazu ein Beispiel an: Ein Haushalt mit 15.000 Kilowattstunden spart sich mit der Erdgasvergünstigung rund 305 Euro netto jährlich. Umgerechnet in brutto beträgt die Ersparnis rund 254 Euro.

Ein Grund für die Vergünstigungen ist nicht zuletzt, dass die Großhandelspreise wieder fallen. Lag der Strompreis 2022 noch auf einem Hoch von über 250 Euro und der Gaspreis bei mehr als 100 Euro pro Megawattstunde, sind sie 2024 wieder rückläufig, wenn auch noch nicht auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Im Hinblick auf die Teuerung betonte Chris­tof Germann: „Energie und Strom sind absolut keine Inflationstreiber.“

Günstigster Anbieter in Österreich

Das Trio aus Wallner, Zadra und Germann präsentierte stolz, dass die Illwerke vkw nach derzeitigem Stand schon vor der Preisanpassung die günstigsten Strom- und Erdgaspreise aller Landesenergieversorger in Österreich haben. „Wir halten unser Versprechen, die Energiepreise zu senken, und sind zugleich überzeugt, dass wir den günstigen Preis bis März 2025 anbieten können“, fügte Christof Germann hinzu. Daniel Zadra verwies auf die nationale Vorbildwirkung, die die Preissenkungen haben sollen: „Unser Modell kann eines für ganz Österreich sein.“

Energiereferent der Landesregierung: Daniel Zadra <span class="copyright">Paulitsch</span>
Energiereferent der Landesregierung: Daniel Zadra Paulitsch

Wie Christof Germann hervorhob, seien die Speicher für die Energieversorgung prall gefüllt und somit die Versorgungssicherheit gewährleistet. Auch Markus Wallner betonte: „Es muss sich im Moment niemand Sorgen um die Gas- und Stromversorgung machen.“ Die Bewusstseinsbildung habe genützt, die Haushalte und Betriebe würden sparsam mit der Energie umgehen, freute sich Germann. Der Vorstandsvorsitzende der Illwerke vkw verkündete daher eine Fortführung des Energiesparbonus im neuen Jahr.