An Hitlers Geburtstag: Menschenrechts- Demo vor ÖVP-Zentrale in Bregenz

Die Initiative Humanity Memorial Vorarlberg blickt mit Sorge auf die kommenden Wahlen und will mit Samstagsdemos aufrütteln. Auch Schriftsteller Michael Köhlmeier ist unter den Rednern.
In Anlehnung an die von der Bewegung „uns reicht´s“ initiierten Sonntagsdemonstrationen, die 2018 am Dornbirner Marktplatz begannen, veranstaltet die Initiative Humanity Memorial Vorarlberg am kommenden Samstag eine Mahnwache für Demokratie und Menschenrechte.
Der Termin – der 20. April ist der Geburtstag Adolf Hitlers – sei zunächst eher zufällig“ zustande gekommen, sagt Mitorganisator Andreas Postner. Trotzdem habe man das Thema in der Einladung zur Mahnwache aufgegriffen, „weil viele nicht wissen, dass Hitler zunächst demokratisch gewählt wurde“. Es gehe keineswegs darum, die FPÖ mit der NSDAP zu vergleichen, aber man wolle aufzeigen, „was passieren kann, wenn man sich rechten Gruppierungen zu sehr annähert und sie unterschätzt“, erklärt Postner. So heißt es denn auch auf dem offiziellen Veranstaltungsflyer: „Wir beobachten, dass konservative Parteien in letzter Zeit zunehmend bereit sind, Menschenrechte und Demokratie dem eigenen Machterhalt zu opfern“

Vor Parteizentrale der Volkspartei
Anders als der Termin wurde der Ort der Mahnwache ganz bewusst ausgewählt. Sie findet in Bregenz an der Ecke Römer-/Montfortgasse statt, also dort, wo sowohl der Verein „Vindex – Schutz und Asyl“ als auch die Parteizentrale der Vorarlberger Volkspartei ihren Sitz haben. „Ein symbolisches Zeichen“, wie Renate Fleisch betont. Die ehemalige Geschäftsführerin der Aidshilfe Vorarlberg wird die Veranstaltung gemeinsam mit der Krankenschwester Judith Konzett moderieren.
Redebeiträge
Als Redner eingeladen sind der Historiker und langjährige Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft, Werner Bundschuh; der Schriftsteller Michael Köhlmeier und die politische Aktivistin Noreen Mughal, die 2020 die erste Black-Lives-Matter-Demo in Vorarlberg organisiert hat. Koordinator Postner verspricht eine „kurze und prägnante“ Veranstaltung mit Redebeiträgen zwischen sieben und zehn Minuten. „Es wird keine Musik geben, wir wollen keine Volksfeststimmung.”
Folgeveranstaltungen
Die Organisatoren der angemeldeten Demonstration rechnen mit 500 bis 4000 Besuchern. Wie die Sonntagsdemonstration, die als Vorbild diente, soll auch die Samstagsdemonstration kein einmaliges Ereignis bleiben. Folgeveranstaltungen seien durchaus möglich, eventuell auch in anderen Vorarlberger Städten, heißt es.
Update. Donnerstag, 19. April 2024, 8:40 Uhr: Die Moderatorin der angekündigten Demonstration und frühere Geschäftsführerin der Aidshilfe Vorarlberg heißt Renate Fleisch und nicht Beate Fleisch, wie irrtümlich behauptet. Wir bedauern den Fehler und entschuldigen uns bei der betroffenen Person und bei unseren Leserinnen und Lesern.