ASZ-Neubau: Alter Standort, alte Pläne

Feldkircher Stadtvertretung fällt Grundsatzbeschluss zum Wiederaufbau des städtischen Altstoffsammelzentrums, das bei einem verheerenden Brand am 12. März total zerstört wurde.
Vor knapp zwei Monaten ist das Altstoffsammelzentrum (ASZ) in Feldkirch abgebrannt. Grund für das verheerende Feuer, das sich rasend schnell ausbreitete, war ein so genannter Fehlwurf, also falsch entsorgte Akkus, Batterien oder Spraydosen in einem Sperrmüllcontainer. Die Aufräumarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Vom ehemaligen Gebäude, dessen zehnjähriges Bestehen im Juni groß gefeiert werden sollte, sind nur noch Teile der Fundamente zu sehen. Auf genau diesen Fundamenten soll das ASZ nun wieder aufgebaut werden. Heute Abend wird der Stadtrat – aller Voraussicht nach – den Wiederaufbau grundsätzlich beschließen.

Alte Pläne werden optimiert
Wie aus dem entsprechenden Antrag (liegt der NEUE vor) hervorgeht, soll das neue ASZ nicht nur wieder am alten Standort errichtet werden, sondern auch nahezu gleich aussehen. Als Grundlage für die Planungen dienen demnach die früheren Entwürfe des Feldkircher Architekturbüros Marte.Marte. Optimierungen bei den Sicherheitsvorkehrungen und den Betriebsabläufen sollen jedoch „geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden“. Dabei könnte es sich unter anderem um Vorrichtungen handeln, die im Brandfall für einen besseren Rauchabzug sorgen. Bei dem Großbrand im März sollen sich bekanntlich unter dem Dach angesammelte Rauchgase explosionsartig entzündet haben. Sprinkleranlage gab es im alten ASZ keine. Ob es im Neubau eine geben wird, ist noch nicht bekannt. Fest steht jedenfalls, dass bei dem Brand im März auch ein Beton- oder Stahlgebäude einen Totalschaden erlitten hätte.

Vorteile des bisherigen Standorts
Der Wiederaufbau am bestehenden Platz bietet mehrere nachvollziehbare Vorteile. Wie das Hochbauamt der Stadt in seinem Antrag ausführt, können zum einen Teile der Fundamente wiederverwendet werden, zum anderen punktet der Standort durch seine zentrale Lage. Als weiterer Vorteil wird die deutlich schnellere Wiederinbetriebnahme genannt. Während ein Neubau an einem anderen Standort durch ein neues Wettbewerbsverfahren und Neuplanungen bis zu vier Jahre in Anspruch nehmen könnte, rechnet die Stadt am jetzigen Standort mit einer Bauzeit von nur rund eineinhalb Jahren.
Als mögliche Standorte wurden das brachliegende Pümpel-Areal in Feldkirch-Tosters, das ÖBB-Areal im Stadtteil Levis und das Industriegebiet Runa in Feldkirch-Altenstadt geprüft.

Vier bis fünf Millionen Euro
Die Baukosten seien derzeit schwer abschätzbar, da die Untersuchung des Untergrundes noch nicht abgeschlossen sei, heißt es im Antrag der Hochbauabteilung. Eine grobe Schätzung gehe von Netto-Baukosten in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro aus. Wie viel davon die Versicherung übernimmt, ist noch nicht geklärt. Die Versicherungsleistung hänge unter anderem davon ab, wie viel vom Unterbau noch genutzt werden könne. Nach NEUE-Informationen sind bisher 500.000 Euro von der Versicherung überwiesen worden.
Die Vorlage des Hochbauamtes hat bereits drei städtische Ausschüsse passiert und wurde jeweils einstimmig empfohlen.