Nach schwerwiegenden Vorwürfen bricht Thoma nun sein Schweigen

“Auf dem Rücken meiner Kinder”: Nach Einstellung der Ermittlungen nimmt ÖVP-Politiker erstmals Stellung.
Wie gestern berichtet, wurden die Ermittlungen gegen den Vorarlberger ÖVP-Landtagsmandatar und Wirtschaftsbunddirektor Christoph Thoma eingestellt. Die Erhebungen hätten ergeben, “dass kein strafrechtlich relevanter Sachverhalt verwirklicht wurde”, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Thoma war in einer anonymen Anzeige unter anderem vorgeworfen worden, er habe in der Notengebung für eines seiner Kinder Druck auf eine Lehrperson ausgeübt. Ermittelt wurde wegen der versuchten Bestimmung zum Amtsmissbrauch, schwerer Nötigung und gefährlicher Drohung. Thoma hat die Vorwürfe stets bestritten.
“Meine Familie und ich sind froh”
In einem persönlichen Statement nach der Einstellung der Ermittlungen äußerte sich Thoma heute, Dienstag, erleichtert: „Meine Familie und ich sind natürlich sehr froh darüber, dass die Ermittlungen eingestellt wurden – ich bin immer davon ausgegangen, dass ich mir nichts zu Schulden habe kommen lassen.” Thoma betonte weiterhin, dass die befragten Zeugen, Lehrende am Bundesgymnasium Bludenz, aussagten, er habe sie „weder bedroht noch genötigt“, und es sei zu keinem Missbrauch der Amtsgewalt gekommen.
“Einziges Ziel war mir politisch zu schaden”
Thoma kritisierte scharf den Missbrauch anonymer Anzeigen zu politischen Zwecken. „Durch die Einstellung des Verfahrens wurde nochmals bestätigt, dass es das einzige Ziel war, mir politisch zu schaden. Mit dem Werkzeug der anonymen Anzeige wird zunehmend versucht, politische Karrieren zu zerstören,” erklärte er und wies darauf hin, dass dies in seinem Fall „auf dem Rücken von minderjährigen Kindern“ geschehe.
“Eltern benötigen Unterstützung”
In seiner Stellungnahme sprach Thoma auch die Problematik an, dass Eltern Unterstützung benötigen, wenn sie auf Probleme im schulischen Umfeld ihrer Kinder stoßen. „Was tun Sie, wenn Ihr Kind von Lehrenden links liegen gelassen wird? Nehmen Sie das einfach zur Kenntnis oder stellen Sie sich schützend vor Ihr Kind?“, fragte er und forderte mehr Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Eltern, um die individuellen Stärken und Schwächen der Kinder besser fördern zu können.
Abschließend hielt Thoma fest, dass er durch seinen Anwalt rechtliche Schritte wegen Verleumdung prüfen lasse.