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Bauträger mit 25 Millionen Euro Schulden: Gläubiger stimmen für Sanierungsplan

10.07.2024 • 16:26 Uhr
Bauträger mit 25 Millionen Euro Schulden: Gläubiger stimmen für Sanierungsplan
Ein bauprojekt des Unternehmens ist das ehemalige Gasthaus Löwen in Hard. Hartinger

Mit der heutigen Annahme des Sanierungsplanvorschlags wurde laut KSV1870 “der erste Schritt für eine erfolgreiche Entschuldung” gesetzt.

Wie im April berichtet, meldete ein Bauträger mit Sitz in Rankweil Insolvenz an. Heute fand am Landesgericht Feldkirch die entscheidende Sanierungsplantagsatzung statt.

Das Sanierungsverfahren betrifft die Inside96 GmbH, die unter anderem das ehemalige Gasthaus Löwen im Ortszentrum von Hard erwarb. Bis zur heutigen Verhandlung haben 76 Gläubiger Forderungen in der Höhe von rund 25 Millionen angemeldet. Bislang wurden laut KSV1870 20,5 Millionen Euro anerkannt; die restlichen Forderungen sind noch bestritten.

Regina Nesensohn KSV 1870 Standortleiterin
Regina Nesensohn, Standortleiterin des KSV1870. studioWälder  

Sanierungsplanvorschlag mehrheitlich angenommen

Der vorgelegte Sanierungsplanvorschlag wurde Angaben des KSV1870 zufolge mehrheitlich angenommen. Dieser beinhaltet eine Quote von 30 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren. Zusätzlich wurde der zur Treuhänderin bestellten Rechtsanwältin das gesamte Vermögen zur Verwertung übergeben. Sollte sich im Rahmen der Treuhandschaft herausstellen, dass die Verwertungserlöse die 30-prozentige Sanierungsplanquote übersteigen, werde der Mehrerlös in Form einer sogenannten „Superquote“ an die Gläubiger verteilt, heißt es.

Erster Schritt für erfolgreiche Entschuldung

„Es besteht für die Gläubiger die Möglichkeit, eine Quote über 30 Prozent zu erhalten. Ob dies tatsächlich eintreffen wird, hängt in erster Linie von der Entwicklung des Immobilienmarktes ab. Mit der Annahme des Sanierungsplans ist jedenfalls der erste Schritt für eine erfolgreiche Entschuldung gesetzt“, wird Regina Nesensohn, KSV1870 Leiterin Standort Feldkirch, in der Aussendung zitiert.

Sie verweist auf die Vorteile des Sanierungsplanvorschlages gegenüber der Unternehmensverwertung, etwa der Erhalt der Arbeitsplätze und des Unternehmens. Durch die Fortführung des Unternehmens könnten die bestehenden Projekte fertiggestellt werden, wodurch sich die Werte der Liegenschaften samt den Bauprojekten erhöhen würden. Nesensohn erwartet sich jedenfalls “einen höheren Verkaufserlös”.