Im geschichtsträchtigen Arlberg Hospiz geht eine Ära zu Ende

Beim Hotel am Arlberg könnten sich die Eigentümerverhältnisse ändern.
Beim weit über 600 Jahre alten Arlberg Hospiz in St. Christoph am Arlberg geht in den nächsten Monaten aller Voraussicht nach eine Ära zu Ende. Denn die Familie Werner, die das Haus seit rund 60 Jahren besitzt und betreibt, möchte sich als Miteigentümerin vollständig zurückziehen. Diesbezügliche wpa-Informationen bestätigte Florian Werner von der Eigentümerfamilie Werner auf Anfrage. Er bestätigte damit auch die entsprechenden Passagen in einem Bericht der Tiroler Tageszeitung vor wenigen Tagen.
Mehrheitseigentümer
Die Familie Werner ist wie berichtet seit 2022 nicht mehr der alleinige Eigentümer des Arlberg Hospiz. Denn damals ist die Wiener Bau- und Immobilienfirmengruppe Soravia als Mehrheitseigentümer eingestiegen, nachdem die Wettbewerbsbehörde dem Deal ihren Segen gegeben hat. Die Familie Werner hält seither noch 42 Prozent der Anteile.
Verträge unterzeichnet
Wie Florian Werner gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com sagte, sei seine Familie jetzt bereit, diesen noch 42-prozentigen Anteil am Arlberg Hospiz vollständig an den Mehrheitseigentümer Soravia zu verkaufen und sich von dem Hotel gänzlich zurückzuziehen. Die Verträge seien bereits unterzeichnet. Rechtskräftig sei der Verkauf allerdings erst nach dem finalen Closing, also wenn das Geld für die Anteile überwiesen wurde. Man hoffe, dass der Deal bis Jahresende 2024 bzw. bis Jahresanfang 2025 rechtskräftig über die Bühne gegangen ist.
Seit 2020 geschlossen
Das geschichtsträchtige Arlberg Hospiz hatte in den vergangenen Jahren kein leichtes wirtschaftliches Leben. Bekanntlich wurde das Hotel im Frühjahr 2020 am Beginn der Pandemie geschlossen und hat seither nicht mehr geöffnet. Für die Eigentümer eines Hotels ist so ein Zustand, der über Jahre anhält, aufgrund der anfallenden Fixkosten eine große finanzielle Belastung.
Die geplante Modernisierung und der Ausbau wurden wie berichtet immer wieder verschoben und die vorgesehene Neueröffnung rückte Jahr für Jahr nach hinten. Mittlerweile steht auf der Soravia-Homepage, dass das Projekt 2026 abgeschlossen sein soll. Mit ein Grund für die Verzögerung ist die 300-Betten-Obergrenze für Hotelprojekte im Land Tirol, die sich mit den ursprünglichen Ausbauplänen spießt.
In dem Bericht der Tiroler Tageszeitung wird Soravia damit zitiert, dass man sich bei den Ausbauplänen in der Planungs- und Genehmigungsphase befinde. So wolle man in den kommenden Jahren mehr als 215 Millionen Euro in das Arlberg Hospiz (Modernisierung, Umbau, Zubau etc.) investieren. Im Dezember 2026 sei das “Grand Opening” geplant, wie es heißt. wpa, red