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Stadttunnel: Bestbieter für Hauptbaulos steht fest

07.11.2024 • 21:01 Uhr
Stadttunnel: Bestbieter für Hauptbaulos steht fest
In der Felsenau hat sich in den vergangenen zwei Jahren bereits einiges getan. Stiplovsek

Stadttunnel-Projekt schreitet voran: Vergabebeschluss für Arbeiten am Haupttunnel in den nächsten Wochen erwartet, schon in Kürze wird aber wieder gesprengt.

Nach einem mehr als einjährigen Vergabeverfahren steht der Bestbieter für das Hauptbaulos des Stadttunnelprojektes in Feldkirch fest. Aufgrund vergaberechtlicher Bestimmungen kann der Zuschlag jedoch erst nach Ablauf einer Einspruchsfrist, also nächste Woche, offiziell bekannt gegeben werden. Projektleiter Bernhard Braza von der Landesstraßenbauabteilung geht davon aus, dass der Vergabebeschluss in einer der nächsten Sitzungen der Landesregierung gefasst wird. „Auf jeden Fall noch vor Weihnachten, denn wir wollen Anfang 2025 mit den Arbeiten beginnen.“

Teilaufträge

Die ersten wichtigen Teil­aufträge für das Hauptbaulos wurden bereits vor einigen Wochen vergeben: Die örtliche Bauaufsicht, die das Projekt technisch überwacht und die Einhaltung der Bauvorschriften sicherstellt, ging um rund 5,4 Millionen Euro an die Bietergemeinschaft der 3G Gruppe Geotechnik Graz ZT GmbH und der IGT Geotechnik und Tunnelbau ZT GmbH aus Salzburg. Die Baukoordination, die unter anderem die Sicherheits- und Gesundheitsaspekte auf der Baustelle sicherstellt, übernimmt die DI Klöckl KG aus der Steiermark. Der Auftragswert beträgt rund 484.000 Euro.

Stadttunnel: Bestbieter für Hauptbaulos steht fest
Die Fahrradunterführung ist kurz vor Fertigstellung. Landesstraßenbauamt

Es wird wieder gesprengt

Unterdessen nähert sich das Projekt mit großen Schritten der nächsten Bauphase. Ab nächster Woche wird die Firma Hilti & Jehle auf dem Gelände des ehemaligen Landesbauhofes in der Felsenau eine Felsnase durch Sprengungen abtragen und das Gestein durch Felsvernetzung sichern. Auf der gewonnenen Fläche wird ab Februar 2025 die Baustelleneinrichtung für das Hauptbaulos errichtet. Wie es in einem Schreiben an die Anrainer heißt, ist man bemüht, „Lärm, Erschütterungen und Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich zu halten“. Die Sprengarbeiten sind werktags zwischen 7 und 17.30 Uhr geplant und werden zum Schutz der umliegenden Gebäude von einem externen Erschütterungsmonitoring begleitet.

Fahrradunterführung kurz vor fertigstellung

Kurz vor dem Abschluss stehen die Arbeiten zur Verlegung der L190, wo in den vergangenen zwei Jahren eine neue, von den Architekten Marte.Marte gestaltete Radwegunterführung, eine Rampenbrücke und zahlreiche Leitungsumlegungen errichtet wurden. „Mit der neuen Unterführung gibt es künftig eine kreuzungsfreie Verbindung zwischen Frastanz und Feldkirch“, erklärt Projektleiter Braza.

Daten und FakteN

Der Stadttunnel Feldkirch besteht aus den vier Tunnelarmen Felsen­au, Tisis, Tosters und Altstadt, die durch einen zentralen unterirdischen Kreisverkehr verbunden sind.

Die Gesamtlänge der Tunnelröhren beträgt 3,85 Kilometer. Der Außendurchmesser des unterirdischen Kreisverkehrs beträgt 73 Meter.

Das Hauptbaulos umfasst außerdem den Bau einer riesigen Belüftungskaverne, eines 360 Meter langen Belüftungsschachtes und eines Belüftungsgebäudes.

An den erwarteten Kosten von rund 303 Millionen Euro (Bandbreite 280 bis 320 Millionen Euro) beteiligen sich das Land Vorarlberg (248 Millionen Euro), der Bund (40 Millionen Euro), die Stadt Feldkirch (12 Millionen Euro) und Illwerke vkw (3 Millionen Euro).

Laut UVP-Bescheid muss der Stadttunnel im Jahr 2030 fertiggestellt sein.