Kurzfristige Engpässe bei Eiern in Supermärkten

Eier können seit einiger Zeit in den Supermarktregalen knapp werden. Grund zu Hamsterkäufen besteht nicht. Die Lage sollte sich bald wieder normalisieren.
In einigen Supermärkten kann es derzeit passieren, dass man vor nahezu leeren Eierregalen steht und nur mehr einzelne Eierschachteln vorhanden sind. Grund dafür ist die Vogelgrippe, die im vergangenen Jahr im Osten Österreichs gewütet hat. 250.000 Hühner mussten deswegen gekeult werden, informiert der Landwirt Bertram Martin vom Martinshof in Buch. Neben anderen Produkten produziert er seit rund 30 Jahren auch Freilandeier. Zwar ist Vorarlberg von der Vogelgrippe glücklicherweise verschont geblieben, indirekte Auswirkungen hat die Seuche im Osten allerdings auch für den Bucher Eierproduzenten.
Nachdem in Supermärkten, die hauptsächlich von Produzenten aus anderen Bundesländern beliefert werden, die Mengen zurückgegangen sind, ist die Nachfrage nach Eiern aus Vorarlberg gestiegen. Das hat zur Folge, dass auch Bertram Martin derzeit mehr liefern könnte als er imstande ist. „Bis Weihnachten konnte ich noch voll liefern“, erzählt er. Anschließend habe sich die Situation zugespitzt. Einen wirklichen Notstand an Eiern sieht er auch jetzt nicht, zumal er immer wieder mal nachliefern könne, berichtet er.

Grundsätzlich sind wir gut versorgt, heißt es von Sutterlüty auf Nachfrage nach einem Eier-Engpass. Die regionalen Partner würden zuverlässig liefern. „Allerdings führt die Vogelgrippe in östlichen Teilen Österreichs zu Engpässen bei einigen unserer Mitbewerber. Viele Kundinnen und Kunden weichen dann entsprechend auch auf uns aus, was die Nachfrage kurzfristig stark steigen lässt“, informiert Sutterlüty-Marketingleiterin Michèle Garre.
Eierlieferungen würden aber über mehrere Monate im Voraus geplant, erklärt Garre weiter. Dadurch könne dieser kurzfristige Mehrbedarf leider nicht vollständig abgedeckt werden. Allerdings würden die Lieferanten auch Sonderlieferungen ermöglichen, sodass leere Regale meist schnell wieder aufgefüllt sind, beruhigt die Marketingleiterin.
Größere Nachfrage
Keinen Grund für Panik sieht auch Spar-Unternehmenssprecherin Nicole Berkmann. „Wir haben im Osten die Vogelgrippe und da kann es schon vorkommen, dass hie und da zu wenig Eier da sind“, sagt sie. Allerdings würde Spar auch derzeit mit vielen Eiern beliefert, dennoch könne es kurzfristig zu Engpässen kommen. Diese würden aber nie lange anhalten, betont Berkmann.
Sie sagt auch, dass zuletzt nicht weniger Eier als üblich geliefert worden seien. Allerdings sei die Nachfrage größer gewesen – besonders auch über die Feiertage. Berkmann ist aber zuversichtlich, dass sich die Situation in nächster Zeit wieder normalisieren wird.

Auch Bertram Martin geht davon aus, dass sich die Lage am Eiermarkt in den nächsten Wochen wieder einpendeln wird. Seit drei Wochen habe es im Osten keinen bestätigten Fall von Vogelgrippe mehr gegeben, berichtet der Bucher Landwirt. Daher sollten auch aus den dortigen Bundesländern wieder mehr Eier kommen – nicht unwichtig, zumal mit Ostern auch die Hochsaison für Eier kommt. Diesbezüglich sieht Martin aber kein Problem, nachdem Ostern heuer erst spät im April sei und zu dieser Zeit einige Gastrobetriebe die Wintersaison schon beendet hätten.
Eines gibt er aber zu bedenken: Ganz so schnell könne die Produktion nach Vogelgrippe-Fällen auch nicht hochgefahren werden, erklärt er. „Ställe, in denen der ganze Bestand gekeult worden ist, werden vor Ostern kaum Eier liefern können.“