Neues Feuerwehrhaus Nüziders: Dieser Entwurf überzeugte die Jury

Das alte Feuerwehrhaus ist zu klein, ein Neubau dringend nötig – nun steht fest, wer das Gebäude plant und wie es aussehen wird.
Der Architekturwettbewerb für das neue Feuerwehrhaus in Nüziders ist entschieden: Architekt Peter Muxel aus Lustenau setzte sich mit seinem Entwurf gegen 19 Mitbewerber durch. Insgesamt hatten sich knapp 40 Architekturbüros um die Teilnahme am EU-weiten Verfahren beworben. Die Jury lobte insbesondere die „städtebaulich überzeugende“ Setzung des Gebäudes und dessen funktionale Aufteilung. Den zweiten und dritten Platz belegten die Büros Architekturterminal Dieter Klammer und Berktold.Weber Architekten.
Der Neubau ist dringend notwendig, denn das bestehende Feuerwehrhaus aus den 1970er-Jahren „platzt aus allen Nähten“, wie Bürgermeister Florian Themessl-Huber bereits im Vorfeld betonte. Bisher behalf sich die Stützpunktfeuerwehr Nüziders – mit 90 Aktiven eine der größten Einzelfeuerwehren des Landes – mit diversen Provisorien, um alle Gerätschaften unterzubringen.

Das sagt die Jury
Das neue Gebäude wird an der Parkplatzkante des örtlichen Nahversorgers und in mindestens zwölf Metern Abstand zur Kirchstraße errichtet. Es gliedert sich in eine dreigeschossige Kopfbebauung und eine daran angeschlossene Fahrzeughalle. Diese kompakte Bauweise führt laut Juryprotokoll zu einer „deutlich geringeren Gebäudelänge“ im Vergleich zu den anderen Wettbewerbsbeiträgen und ermögliche eine „gute Einsehbarkeit des nordostseitigen Kreuzungsbereichs“.
Auch die innere Organisation überzeugte das Preisgericht: Die funktionale Trennung zwischen Kopfgebäude und Fahrzeughalle sei „gut gelöst“. Nachrichten-, Kommando- und Bereitschaftsraum bilden eine zusammenhängende Funktionseinheit, im ersten Obergeschoss sind Büro-, Sitzungs- und Jugendräume untergebracht. Der Schulungsraum im zweiten Stock bietet laut Jury „erhebliches Potenzial für eine Dachterrasse“.


Gemeinde und Feuerwehr sehr zufrieden
Feuerwehrkommandant Patrick Zimmermann zeigt sich mit dem Siegerprojekt mehr als zufrieden: „Das Siegerprojekt erfüllt perfekt unsere Anforderungen an ein zweckmäßig gut funktionierendes Gebäude.” Es biete ausreichend Raum für den Proben- und Einsatzdienst und verbessere somit nachhaltig die Sicherheit und Effizienz der Einsätze.”

Bürgermeister Florian Themessl-Huber spricht von einem “vielversprechenden Ergebnis”. Jetzt gehe es sorgfältig an die weitere Planung. Die Kosten für das neue Feuerwehrhaus beziffert der Gemeindechef auf rund neun Millionen Euro.
Baubeginn 2027
Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen, die Fertigstellung soll 2029 erfolgen. Um den Betrieb während der Bauzeit zu gewährleisten, erfolgt der Bau in zwei Etappen. In der ersten Bauphase soll ein Provisorium zur Verfügung stehen oder ein Teil des Gebäudes stehen bleiben.
Bis es so weit ist, müssen allerdings einige planerische Anpassungen vorgenommen werden. So empfiehlt die Jury, die Lage und Erschließung der Schlauchwaschanlage sowie die Position des Schlauchturms zu überdenken. Auch die Fassadenteilung und Materialkonzeption im ersten Obergeschoss sollten weiterentwickelt werden, heißt es im Protokoll des Preisgerichts.

Raumprogramm
Das Raumprogramm des neuen Feuerwehrhauses sieht unter anderem neun Stellplätze für Einsatzfahrzeuge sowie einen Waschplatz vor. Neben der Fahrzeughalle, die das Herzstück des Gebäudes bildet, sind Schulungsräume, Lagerräume und ein eigener Bereich für die Jugendfeuerwehr vorgesehen. Für den laufenden Betrieb sind darüber hinaus Werkstätten, ein Funkraum sowie ein Bereitschafts- und Kommandoraum geplant.