Eigentum bleibt teuer: Vorarlbergs Wohnungsmarkt weiter rückläufig

Auch wenn sich der österreichweite Wohnungsmarkt laut aktuellem RE/MAX-ImmoSpiegel 2024 etwas stabilisiert hat, bleibt Vorarlberg eine Ausnahme mit deutlichem Rückgang – sowohl bei Preisen als auch bei der Zahl der Verkäufe.
Nach dem massiven Einbruch im Jahr 2023 (–37,6 Prozent) hat sich der Rückgang der Transaktionen 2024 mit –1,6 Prozent zwar verlangsamt, das Niveau bleibt aber niedrig. Mit 1.760 Verkäufen verzeichnete Vorarlberg erneut die geringste Zahl an Eigentumswohnungsverkäufen seit Beginn der RE/MAX-Auswertungen im Jahr 2009.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Eigentumswohnungen im Land um 5,4 Prozent gefallen – das ist der stärkste Rückgang im Bundesländervergleich. Dennoch bleibt Vorarlberg mit einem durchschnittlichen Preis von 338.753 Euro weiterhin das teuerste Bundesland.
Rückgänge in den Bezirken
Besonders betroffen war der Bezirk Bludenz, wo die Preise um 10,2 Prozent auf 309.911 Euro zurückgingen. Auch in Dornbirn (–5,0 Prozent), Feldkirch (–4,5 Prozent) und Bregenz (–4,0 Prozent) wurden Preisabschläge verzeichnet.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis sank um 4,8 Prozent auf 4.857 Euro. Damit rutschte Vorarlberg hinter Salzburg auf Platz drei im Bundesvergleich. Innerhalb des Landes zeigt sich ein gemischtes Bild: Während Feldkirch als einziger Bezirk einen leichten Anstieg auf 5.064 Euro/m² verzeichnete (+2,1 %), fiel der Quadratmeterpreis in Bludenz besonders stark – um 18 Prozent auf 4.271 Euro/m².
Kaum günstige Wohnungen
Günstige Eigentumswohnungen bleiben im „Ländle“ eine Rarität. Nur in Bludenz lag der Einstiegspreis für das unterste Viertel bei 184.500 Euro. In Dornbirn betrug dieser Wert 240.000 Euro – exakt gleich wie im Tiroler Nobelbezirk Kitzbühel.
Auch das obere Preisviertel blieb hoch: In Bregenz begannen die Preise für Top-Immobilien bei 480.081 Euro, in Feldkirch bei 446.352 Euro. Diese Schwelle ist in allen vier Bezirken gesunken – im Landesschnitt um 5,0 Prozent.
Nachfrage steigt, aber Angebot wird knapper
Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von RE/MAX Austria, sieht trotzdem positive Signale: „Jetzt ist vergleichsweise noch ein guter Zeitpunkt für einen Kauf, denn mit dem zu erwartenden Angebotsrückgang im Laufe des Jahres, speziell im Neubaubereich, werden auch die Preise für Wohnungseigentum entsprechend anziehen“