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Neue Post-Zustellbasis wird konkreter

11.05.2025 • 23:26 Uhr
Neues Postverteilerzentrum der Post in Röthis
So soll die neue Zustellbasis der Post in Vorarlberg aussehen. Post AG

Nach dem Großbrand in Koblach im Jahr 2022 soll nun in Röthis ein neues Postverteilerzentrum entstehen. Die Anträge sind gestellt, Baustart könnte noch 2025 erfolgen.


Im November 2022 stand das Postverteilerzentrum in Koblach in Flammen. Das Feuer brach in einem Bereich aus, in dem Akkus für E-Zweiräder und mobile Geräte geladen wurden. Die Halle brannte vollständig nieder, vom Gebäude blieb nur ein Schutthaufen. Seitdem werden Briefe und Pakete von einer provisorischen Zustellbasis in Meiningen verteilt.

Schon seit Längerem steht fest, dass das neue Postzentrum in Röthis entstehen soll. Vor Kurzem wurden die dafür nötigen Anträge bei der Bezirks­hauptmannschaft Feldkirch eingebracht – darunter eine Baubewilligung, eine gewerbebehördliche Genehmigung und eine naturschutzrechtliche Bewilligung. Die mündliche Bauverhandlung ist für den 22. Mai angesetzt.

Neues Postverteilerzentrum der Post in Röthis
Neues Postverteilerzentrum der Post in Röthis. Post AG

Post mietet das Gebäude

Errichtet wird die Zustellbasis von der Frutzpark GmbH mit Sitz in Lauterach. Hinter ihr stehen vier gleichberechtigte Gesellschafter: Böhler und Sohn GmbH, Höfle Bautruck GmbH & Co KG, J+R Immobilien GmbH sowie Rhomberg Bau GmbH. Die Post wird das Gebäude mieten. Wie deren Sprecher Michael Homola auf Anfrage mitteilt, könnte der Baustart im zweiten Halbjahr 2025 erfolgen, sofern das Behördenverfahren positiv verläuft. Der Betrieb soll im Sommer 2026 aufgenommen werden. Geplant ist eine Postbasis mit rund 2400 Quadratmetern Nutzfläche. „Etwa 80 Zusteller werden von Röthis aus im Einsatz sein“, sagt Homola. Insgesamt werde es rund 100 Arbeitsplätze geben. Was die neue Halle kosten wird, ist nicht bekannt. Homola verwies diesbezüglich auf die Frutzpark GmbH, die auf Anfrage keine Stellungnahme dazu abgeben wollte

Neue Post-Zustellbasis wird konkreter
Ein Brand lege die Zustellbasis der Post im Jahr 2022 in Schutt und Asche. Hartinger
Neue Post-Zustellbasis wird konkreter


Der verheerende Brand in Koblach führte zu einer umfassenden Evaluierung innerhalb der Post. Der Umgang mit Akkus sei österreichweit überarbeitet, die Brandschutzvorkehrungen angepasst worden, sagt Homola. In Röthis seien keine speziellen baulichen Maßnahmen vorgesehen.

Kritik an Übergangslösung

Seit dem Brand ist der Zustellbetrieb provisorisch in einer Halle in Meiningen untergebracht. Die Gewerkschaft kritisierte dort zuletzt mangelhafte Arbeitsbedingungen, etwa in Bezug auf Raumtemperatur, Infrastruktur und Sanitäranlagen. Laut Gewerkschaft seien die Mitarbeitenden „unter schlechten Bedingungen und auf Dauer nicht tragbar“ untergebracht. Post-Sprecher Homola verweist auf eine gemeinsame Begehung mit dem Arbeitsinspektorat: „Wir haben im Rahmen der örtlichen Möglichkeiten geprüft, welche kurzfristigen Verbesserungen möglich sind.“ Gleichzeitig betont er, dass der neue Standort in Röthis die nachhaltige Lösung sei: „Natürlich hätten wir uns eine frühere Übersiedlung gewünscht, aber Grundstücksknappheit und lange Verfahren lassen sich nicht umgehen.“