Nächster Schritt im Monforthaus: Warum das Dachrestaurant nun geschlossen wird

Im Montforthaus steht die nächste große Entscheidung an. Nach Jahren roter Zahlen wird ein Kapitel vorübergehend geschlossen.
Nach Jahren der Verluste zieht die Stadt Feldkirch die Reißleine: Der Restaurantbetrieb E3 auf dem Dach des Montforthauses wird mit Jahresende eingestellt. Das beschloss die Generalversammlung der Montforthaus Feldkirch GmbH am Montag einstimmig. Als Grund nennt Bürgermeister Manfred Rädler „die mangelnde Rentabilität des Restaurantbetriebs aufgrund des derzeitigen Konzepts und die damit verbundene hohe finanzielle Belastung für die Stadt Feldkirch“.

Restaurant wird zur Verpachtung ausgeschrieben
Der Betrieb wird zur Verpachtung ausgeschrieben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden bereits informiert, noch in dieser Woche erfolgt die formale Meldung der geplanten Personalmaßnahmen an das Arbeitsmarktservice im Rahmen des Frühwarnsystems. Bestehende Veranstaltungsverträge in der E3-Dachgastronomie sollen laut Stadt wie geplant erfüllt werden. „Ziel ist es, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden, die auch den erfolgreichen Betrieb des Hauses langfristig unterstützt“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Flach.

Seit Jahren defizitär
Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Schon der Rechnungshof hatte den Gastronomiebereich im Sommer scharf kritisiert. In ihrem Bericht hielten die Bundesprüfer fest: „Der Gastronomiebetrieb erzielte durchwegs negative Betriebsergebnisse.“ Für das Jahr 2023 bilanzierte das Restaurant E3 laut Rechnungshof einen Fehlbetrag von 319.000 Euro, die gesamte Gastronomie des Montforthauses kam auf ein Minus von rund 500.000 Euro. Der Rechnungshof stellte zudem fest, dass es trotz jahrelanger Verluste „weder eine fundierte Ursachenanalyse noch Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung“ gegeben habe.
Belastung wächst weiter
Wie bereits berichtet, wird sich der prognostizierte Abgang der Montforthaus Feldkirch GmbH für das Jahr 2025 um rund 900.000 Euro erhöhen. Statt der ursprünglich budgetierten 2,4 Millionen Euro muss die Stadt heuer rund 3,3 Millionen Euro aufbringen, um das Defizit zu decken. Zwei Drittel der Mehrbelastung sind laut Stadt auf eine Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Budget 2025 zurückzuführen. Ein Großteil betrifft Personalkosten, die im Budget nicht berücksichtigt wurden. Der Rest entfällt auf Zahlungsverschiebungen und die Deckung des gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitals, das 2024 deutlich unterschritten wurde. Der zuletzt prognostizierte Deckungsbeitrag von 3,3 Millionen Euro wird sich durch vorläufige Schließung des Restaurants nun wohl etwas verringern.